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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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Wort an den Lehrer zu richten, außer ein oder zwei Schüler, die nie eine Gelegenheit ausließen, um sich einzuschleimen.
    Oksa war als Allererste draußen. Wie der Blitz rannte sie zu ihrem Schließfach und holte den kleinen Körnchenvorrat hervor, den sie glücklicherweise für den Notfall dort deponiert hatte. Und was für ein Notfall das war! Das Ringelpupo verschlang gierig sein Körnchen und schlagartig verstummten die Geräusche aus seinen Eingeweiden – zur enormen Erleichterung seiner nachlässigen Herrin.
    »Es tut mir wahnsinnig leid, liebes Pupo«, murmelte Oksa, während sie ihr Schließfach abschloss. »Ich werde in Zukunft besser aufpassen, das verspreche ich dir.«
    Dann gesellte sie sich zu ihren Freunden, die bereits auf dem Schulhof waren und sich aufgeregt unterhielten.
    »Ich bin fast geplatzt vor Lachen, als das Skelett auf einmal in die Hocke ging und anfing zu tanzen!«, rief Zelda gerade.
    »Und ich musste mir auf die Zunge beißen, um nicht laut loszulachen, und hab versucht, an etwas Trauriges zu denken. Aber nicht mal die Vorstellung von der Mathenote, auf die ich mich dieses Jahr gefasst machen kann, hat geholfen«, erzählte ein anderer Schüler.
    »War das einer von euch?«, fragte Merlin Poicassé.
    Die Schüler schüttelten alle den Kopf und Oksa schlug mit Unschuldsmiene die Augen zu Boden.
    »Ich wüsste zu gern, wer das war«, fuhr Merlin fort und sah Oksa scharf an. »Weil mich nämlich interessiert, wie so was funktioniert. Es muss ein verdammt ausgeklügelter Mechanismus sein. Ich habe keine Spur von einem Faden gesehen, obwohl ich genau geschaut habe. Vielleicht irgendeine Fernsteuerung mit Magneten oder Elektromagneten, könnte doch sein. Jedenfalls hat man absolut nichts gemerkt, fast wie Zauberei …«
    Oksa überging Merlins Kommentar stillschweigend. Allerdings war er ziemlich zutreffend. Und es war nicht das erste Mal, dass ihr Mitschüler solche Anspielungen machte. Jedes Mal brach ihr dabei der kalte Schweiß aus und ihr Herz fing heftig an zu klopfen. Wenn er nun alles erraten hatte?
    »Zauberei hin oder her, es war jedenfalls total cool«, sagte Zelda.
    »Aber McGraw, der legt ganz schön los«, warf Gus ein, um das Thema zu wechseln. »Zwei Tests gleich am ersten Schultag, der spinnt doch!«
    »Was du nicht sagst! Der Typ ist völlig krank im Kopf«, stimmte Zelda zu. »Und außerdem nervt er mich mit seinem ständigen Gemeckere. Na gut, ich bin ein bisschen schusselig, aber deswegen muss er doch nicht so ein Theater machen. Er hat mich so gestresst, dass mir beinah das ganze Mäppchen hinuntergefallen wäre. Stellt euch das mal vor! Der Horror! Ich darf gar nicht daran denken.«
    »Was glaubst du, wie es mir erst geht?«, beklagte sich Gus. »Er hört einfach nicht auf mit seinen blöden Anschuldigungen. Als ob ich abschreiben würde! Das habe ich noch nie gemacht. Ich hab’s echt satt.«
    Oksa breitete die Arme aus und legte sie Gus und Zelda mitfühlend um die Schultern.
    »Am liebsten würde ich ihm noch ein blaues Auge verpassen«, sagte Gus.
    »Jedenfalls geschieht es ihm recht, dass er sich den Arm gebrochen hat, wie auch immer das passiert ist«, bemerkte Merlin. »Nur schade, dass ihn das nicht ein wenig milder stimmt. Ach, und – habt ihr das mitbekommen? Irgendjemand scheint beim Frühstück ein bisschen zu viel Bohnen gegessen zu haben. Total krass!«
    »Ich hab mich fast totgelacht!«, rief Zelda. »Habt ihr McGraws Gesicht gesehen? Gott sei Dank hat er nicht herausgefunden, wer es war.«
    »Wo wir gerade vom Essen reden«, warf Oksa rasch ein und fuhr sich dabei übers Handgelenk, »ich habe einen Bärenhunger …«
    Und die kleine Gruppe setzte sich fröhlich in Richtung Schulkantine in Bewegung.
    »Das war dein Ringelpupo, stimmt’s?«, raunte Gus Oksa zu, während sie ein wenig hinter den anderen zurückblieben.
    »Betonung auf Pupo , du sagst es«, bestätigte sie lachend.
    »Übrigens hat heute nicht bloß McGraw losgelegt, finde ich. Ich habe den Eindruck, dass du es locker mit ihm aufnimmst, Oksa. Dein tanzendes Skelett war der Wahnsinn!«
    »Aber jetzt musst du dafür büßen«, sagte Oksa beschämt. »Wenn ich gewusst hätte, dass er sich auf diese Art rächt, hätte ich es niemals gemacht, das musst du mir glauben.«
    »Mach dir nichts draus. Und überhaupt, so gemein, wie der ist, hätte er mich wahrscheinlich sowieso von dir weggesetzt. Da kann das Skelett nichts dafür … und du auch nicht«, sagte er mit einem beschwichtigenden

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