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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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wandte sich verblüfft zu Pavel um und beobachtete, gleichermaßen bestürzt wie begeistert, was nun unausweichlich folgen musste: Dem stummen Befehl Pavels gehorchend, neigte sich die Flasche, ergoss ihren Inhalt über den Rücken des Lehrers und durchnässte seinen dunklen Anzug.
    McGraws Miene verdüsterte sich, dann huschte ein bösartiges Lächeln über sein Gesicht. »Kindereien«, murmelte er.
    Den Blick auf Pavel gerichtet, hob er die geschlossene Faust, öffnete sie abrupt, und im selben Moment schwirrte ein Insekt daraus hervor und direkt auf die Pollocks zu. Ein Totenkopf-Chiropter! Ein paar Millimeter vor Pavels Gesicht verharrte das Insekt, riss sein riesiges Maul auf und entblößte zwei Reihen rasiermesserscharfer Zähne. Ein schauderhafter fauliger Gestank drang aus dem aufgerissenen Maul des Chiropters, und Pavel versuchte instinktiv, es mit der Hand zu verscheuchen, wie er es mit einer Wespe gemacht hätte. Doch der Chiropter verschwand ebenso plötzlich, wie er erschienen war – als wäre er nur eine albtraumhafte Halluzination gewesen.
    Seine Erregung mühsam im Zaum haltend, wiederholte Pavel mit knirschenden Zähnen seine Frage. »Was haben Sie also an Oksa zu beanstanden?«
    »Ihre Handschrift ist katastrophal«, antwortete McGraw provozierend. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor, so fest presste er die Hände aneinander.
    »Sie sind allerdings der Erste, der diese … Katastrophe erwähnt«, bemerkte Marie ironisch.
    »Damit das klar ist«, fuhr Pavel mit gedämpfter Stimme fort und trat einen Schritt auf seinen Widersacher zu, »wir wissen, wer Sie sind, genau wie Sie wissen, wer wir sind. Und Sie sollten nicht vergessen, dass wir einige Trümpfe in der Hand haben, angefangen bei unserer Anzahl …«
    »Monsieur Pollock«, unterbrach ihn McGraw im selben Ton, »meine Trümpfe stehen den Ihren in nichts nach, das können Sie mir glauben. Außerdem sollten Sie wissen, dass ich nicht die Angewohnheit habe, mich von etwas abbringen zu lassen, nur weil sich mir ein Hindernis in den Weg stellt.«
    »Wir sind weit mehr als ein bloßes Hindernis, Monsieur Orthon. Und ich bezweifle, dass Sie diesmal Ihr Ziel erreichen werden.«
    »Zweifeln Sie nur, Monsieur Pollock, zweifeln Sie nur.«
    Marie und Pavel Pollock erhoben sich steif, warfen »dem Scheusal« noch einen letzten eisigen Blick zu und verließen das Klassenzimmer, gefolgt von dem rätselhaften Schatten.
    »Wie es scheint, müssen wir vorsichtiger sein denn je. Orthon fehlt es nicht an Unverfrorenheit.«
    Nach dem Elternabend hatten sich die Pollocks und die Bellangers im Haus am Bigtoe Square wieder zusammengefunden, um ihre Eindrücke auszutauschen. Auch Abakum war dabei.
    »Ich glaube, wir dürfen ihn auf keinen Fall unterschätzen. Seine Selbstsicherheit ist kein Bluff. Dieser Mann ist sehr mächtig – eine Tatsache, die wir nicht aus den Augen verlieren sollten«, mahnte Dragomira. »Das war er schon in Edefia, da haben wir es selbst miterlebt, nicht wahr, Abakum?«
    »Ja, du hast völlig recht. Und ich denke, er hat seine Fähigkeiten in all den Jahren zielstrebig zur Vollkommenheit gebracht – im Gegensatz zu vielen von uns. Außerdem, wer sagt uns denn, dass er wirklich allein ist? Wir haben keinen Beweis dafür. Wie hat er sich denn euch gegenüber verhalten?«, fragte Abakum die Bellangers.
    »Absolut unbeeindruckt, zynisch und selbstsicher«, erwiderte Gus’ Vater. »Wir haben ihm gesagt, dass er die Kinder gefälligst in Ruhe lassen soll, und seine einzige Antwort darauf war: ›Und wenn nicht? Wollen Sie mich etwa anzeigen?‹ Er weiß sehr wohl, dass wir uns in Bezug auf unsere Herkunft und unsere Fähigkeiten genauso diskret und vorsichtig verhalten müssen wie er. Lange hat das Gespräch nicht gedauert, weil wir uns im Grunde nicht viel zu sagen hatten. Eigentlich haben wir nur versucht, uns gegenseitig einzuschüchtern, und uns wie Kampfhähne die Krallen gezeigt.«
    »Jedenfalls wissen wir jetzt, woran wir sind. Wir sollten weiterhin ständig auf die Kinder aufpassen. Übrigens, wie wäre es, wenn Oksa übers Wochenende zu mir käme, was meint ihr?«, schlug Abakum vor.
    Alle nickten ernst. Außer Pavel, der eine Hand auf den Arm seiner Frau legte und mit rauer Stimme sagte: »Haben wir da vielleicht auch noch ein Wörtchen mitzureden? Wir sind schließlich ihre Eltern.«
    Dragomira betrachtete ihren Sohn und ihre Schwiegertochter und seufzte tief. »Wir haben keine Wahl, Pavel. Es gibt kein Zurück

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