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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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erstaunt eine Augenbraue hoch. »Lucas Williams und Peter Carter? Die hatte ich fast schon vergessen. Ich sehe, du bist clever. Mein Plan, dich zu schwächen, ist leider fehlgeschlagen, denn es hat deine liebe Mama, die charmante Marie Pollock, getroffen, wie schade!«, höhnte er. »Aber nun habe ich dich endlich in meiner Gewalt. Nun kannst du nichts mehr gegen mich ausrichten, das ist das Gesetz des Stärkeren. Und der Stärkere bin ich . Ich werde dich in einen tiefen, tiefen Schlaf versetzen und bei mir behalten, bis ihr mir das Tor öffnet, deine geliebte Großmutter und du.«
    Plötzlich klopfte jemand an eines der Fenster zum Gang. Auf der anderen Seite stand Mortimer McGraw und machte seinem Vater ein Zeichen. Oksa, die immer noch im Griff der Froschlinge in der Luft hing, bedachte er mit einem gehässigen, schadenfrohen Blick. McGraw ging zum Fenster.
    »Alles okay. Ich habe getan, was du mir aufgetragen hast, Papa!«, rief Mortimer.
    »Gut gemacht, mein Junge. Du kannst jetzt gehen.«
    »Aber Papa …« Er wollte ihm offenbar noch etwas sagen.
    McGraw vergewisserte sich, dass seine Gefangene fest in den Fängen der Froschlinge hing, dann trat er auf den Flur hinaus.
    Und Oksa zögerte keine Sekunde, ihre Chance zu nutzen: In fiebriger Eile, angetrieben von ihrer Wut und dem Exzelsior-Befähiger, rief sie ihr Wackelkrakeel und ihr Ringelpupo.
    »Helft mir!«, raunte sie ihnen zu. »Ich weiß nicht, wie, aber bitte helft mir!«
    Sofort öffnete das Wackelkrakeel von innen den Beutel, kämpfte sich hinaus und hüpfte an Oksas rechter Seite auf ihre Schulter. Dann kratzte es den Froschling so kräftig, dass dieser knurrend Oksas Arm losließ. Oksa, die nun nur noch an einem Ellbogen in der Luft hing, baumelte hin und her, schaffte es aber, mit der freien Hand das Granuk-Spuck aus ihrem Beutel zu holen. An ihrer anderen Hand hatte sich inzwischen das Ringelpupo aufgerollt und kroch in Windeseile Oksas Arm hoch, um den zweiten Froschling so kräftig zu beißen, dass der überstürzt davonflog und sich flügelschlagend über die Geschmacklosigkeit des Ringelpupos beklagte.
    Die Operation »Befreiung Oksas« hatte keine fünf Sekunden gedauert. Nun stand Oksa wieder fest auf dem Boden und war mehr denn je entschlossen, es mit McGraw aufzunehmen. Um nicht sofort entdeckt zu werden, versteckte sie sich unter einem der Tische.
    »OKSA!«, dröhnte McGraws mächtige Stimme kurz darauf durch das Klassenzimmer. »OKSA! Du entkommst mir nicht, es ist sinnlos, dich zu verstecken!«
    Anstatt darauf zu antworten, atmete Oksa tief durch, um sich zu konzentrieren. Dann fegte ihr Blick durch den Chemiesaal und ließ sämtliche Reagenzgläser und Fläschchen auf den Arbeitsflächen zerspringen. Feine Glasscherben regneten rund um McGraw nieder, die Chemikalien spritzten auf seine makellosen Schuhe und reagierten miteinander. Ein beißender Qualm bildete sich.
    Der Lehrer stieß ein Wutgeheul aus und wischte sich mit dem nächstbesten Papiertuch zornig die qualmenden Schuhe ab. Oksa nutzte die Gelegenheit, um ihr Versteck zu wechseln, und kroch, sorgfältig in Deckung bleibend, unter einen anderen Tisch.
    »Ich kann dich hören, du kleines Biest. Ich kann jede kleinste deiner Bewegungen hören, jeden Atemzug von dir. Mein lieber Freund Leomido – mein Blutsbruder – hat dir wohl nicht gesagt, dass ich die Fähigkeit des Flüsterlausches besitze?«
    In diesem Augenblick schickte Oksa einen Magnetus zu den Wasserhähnen über den Arbeitsflächen in der Mitte des Saals. Sie drehten sich schlagartig auf und das Wasser donnerte mit solcher Wucht heraus, dass es fast waagerecht wegspritzte. Triefnass von Kopf bis Fuß setzte McGraw nun seinerseits den Magnetus ein, um die Hähne einen nach dem anderen wieder zuzudrehen, worauf Oksa sie postwendend wieder aufdrehte.
    »Spiel dich nur auf, du wirst schon sehen!«
    McGraw ging zur hinteren Wand des Klassenzimmers und legte einen roten Hebel um, der das Wasser komplett absperrte. Doch Oksa, deren Gehirn inzwischen wie geschmiert lief, schickte diesmal ein Lichterloh zum Garderobenständer, das McGraws Mantel und Hut in Flammen aufgehen ließ.
    »Na, bist du jetzt zufrieden? Du hast die Kleidung deines Lieblingslehrers verbrannt. Nicht übel. Wie ich sehe, hat Dragomira dir einiges beigebracht. Aber das ist nichts, gemessen an dem, was dich erwartet!«, rief McGraw mit einem niederträchtigen Lachen. »Und wenn du endlich mir gehörst, dann ist diese runzlige alte Furie an der

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