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Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Oksa Pollock. Die Unverhoffte

Titel: Oksa Pollock. Die Unverhoffte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A Plichota
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schöpfte wieder Mut. Nur fiel ihr leider immer noch kein Ausweg aus dieser Klemme ein. Enttäuscht kramte sie in ihrem Beutel und holte einen goldenen Befähiger aus ihrer Schatulle, den berühmten Exzelsior, der angeblich das Denkvermögen verbessern sollte. Sie hatte ihn noch nie ausprobiert, aber vielleicht half er ihr ja, die richtigen Entscheidungen zu treffen?
    Unmittelbar neben dem Exzelsior schimmerten die perlmuttfarbenen Saugfusor-Befähiger. Mit den Fingerspitzen angelte sie sich auch davon einen. Vielleicht würde sie den ja auch gleich noch brauchen? Kaum hatte sie die beiden winzigen Kapseln verschluckt, als Merlin sich zu ihr umdrehte und ihr aufmunternd zuzwinkerte. Wenig später schob sie ihm einen Zettel zu, auf den sie in aller Eile eine Nachricht gekritzelt hatte: »Merlin, sag Gus, er soll meinen Vater anrufen. Handy kaputt! ULTRADRINGEND! Danke.«
    Merlin drehte sich noch einmal um und nickte Oksa kurz zu. Er hatte verstanden und sie konnte auf ihn zählen.
    Dieser Test würde garantiert der schlechteste werden, den sie in ihrem ganzen Leben geschrieben hatte, denn im Moment hatte Oksa wahrlich anderes im Sinn als Chemie.
    McGraw schien jetzt einen Gang höher zu schalten, aber sie hatte nicht die Absicht, ihm einfach kampflos in die Falle zu gehen. Wenn er das dachte, dann kannte er sie schlecht.
    Als der Stundengong ertönte, hatten die Schüler es eilig, nach draußen zu kommen. Niemand hing am Ende einer Stunde bei McGraw noch lange im Klassenzimmer herum, schon gar nicht am Donnerstagnachmittag, wo die Schüler der Achten Wasserstoff die Letzten im Schulgebäude waren.
    Nur Gus und Merlin ließen sich Zeit und packten ihre Sachen so langsam wie möglich ein. Oksa versuchte, einen Blick mit Gus zu wechseln, doch McGraw machte sich ein Vergnügen daraus, den Blickkontakt zwischen den beiden zu verhindern. Oksa verrenkte sich, bis sie es doch noch schaffte, Gus ihr leeres Handy zu zeigen und ihm zu signalisieren, dass es nicht funktionierte. Und als die beiden Jungen schließlich das Klassenzimmer verließen, zeigte ihr Gus verstohlen den Zettel, den sie Merlin zugesteckt hatte. Er streckte den Daumen hoch und zog sein eigenes Handy heraus, und Oksa wusste nun, dass die Nachrichtenübermittlung geklappt hatte. Uff! Gus würde zum Schultor gehen und dort wie üblich auf Pavel treffen, der sie am Nachmittag abholte, und die beiden würden ihr sofort zu Hilfe eilen. Sie musste also nur ein paar Minuten durchhalten. Trotzdem wurde ihr ziemlich bang ums Herz, als sie Gus und Merlin davongehen sah. Und ihr sollte gleich noch viel banger werden: Denn als McGraw nun die Tür zuzog, sie abschloss und sich zu ihr umdrehte, hatte er nicht nur ein teuflisches Grinsen im Gesicht, das Böses ahnen ließ, sondern auch ein Granuk-Spuck in der Hand.

Angriff eines Treubrüchigen
    A
aah, Oksa, meine liebe Oksa!«, sagte McGraw hämisch. »Du hast mir ganz schön zu schaffen gemacht, weißt du das?«
    »Ich bin nicht Ihre liebe Oksa! Lassen Sie mich gehen, Sie feiger Verräter!«
    McGraw verlor keine Zeit, um das erste Granuk auf Oksa abzufeuern. Kaum war die Klassenzimmertür geschlossen, ging er zur Offensive über, und Oksa fand sich plötzlich in zwei Meter Höhe über dem Boden schwebend wieder, in den Fängen zweier Froschlinge, die sie unerbittlich an den Ellbogen festhielten.
    Sie hatte zwar eine Attacke erwartet, aber nun hatte McGraw sie doch überrumpelt. Und darüber war sie stinkwütend! Wie hatte sie sich nur so hereinlegen lassen können? Jetzt hing sie in der Luft und war außer Gefecht gesetzt. Sie zappelte wild herum, schleuderte die Beine nach vorn und nach hinten wie ein Pendel, um sich zu befreien. Doch die geflügelten Frösche hatten eine sagenhafte Kraft.
    »Dich gehen lassen?«, sagte McGraw mit einem fiesen Lachen. »Du beliebst zu scherzen, hoffe ich. Jetzt, wo ich dich endlich habe, werde ich dich doch nicht einfach wieder gehen lassen, nur weil du das gern hättest. Huldvoll oder nicht, gegen mich kommst du nicht an.«
    »Von mir werden Sie gar nichts bekommen! Niemals!«, schrie Oksa und strampelte erneut.
    »Du kleine Idiotin glaubst doch nicht im Ernst, dass du dich mir widersetzen kannst? Wo ich seit siebenundfünfzig Jahren auf diesen Augenblick warte! Alle, die sich mir in den Weg stellten, haben es bitter bereut.«
    »Ja! Und wir wissen sehr wohl, was das heißt!«, schrie Oksa. »Lucas Williams und Peter Carter haben dafür bezahlen müssen, Sie Ungeheuer!«
    McGraw zog

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