Olchis im Bann des Magiers
Laune, denn gerade war ihm ein bahnbrechendes Experiment gelungen. Er hatte es geschafft, zwei Gerüche zu vertauschen: Rosenduft und Stinkersocke.
»Willst du mal riechen?«, fragte er Olchi-Papa und hielt ihm die Rose und die Socke entgegen.
»Diese Rose riecht jetzt nach Socke. Und die Socke duftet nach Rose. Stinkerblume und Duftsocke! Was sagst du dazu?«
»Krötig!«, bestätigte Olchi-Papa.
Beeindruckt schnüffelte er ein wenig an der Rose und der Socke herum. Die Stinkerrose roch wirklich prima, aber der Rosengeruch der Socke war kaum auszuhalten.
»Eigentlich bin ich wegen etwas anderem gekommen«, sagte Olchi-Papa endlich.
»Ach so, ja, natürlich. Na, dann schieß mal los!«
Der Professor legte Socke und Rose beiseite, und Olchi-Papa begann zu erzählen. Von Olchi-Oma, die Spirellis Zaubervorstellung besucht hatte und nicht mehr nach Hause kommen wollte, weil sie noch immer in der Hüpfhose war. Und dass der Bürgermeister jetzt den Müllberg entfernen lassen wollte und den gleichen komischen Blick hatte wie Olchi-Oma.
»Ach du liebes bisschen!«, brummte der Professor. »Ich kombiniere also: Dieser Magier hat Olchi-Oma und auch den Bürgermeister hypnotisiert. Der Dummkopf wusste wohl nicht, dass man Olchis nicht hypnotisieren darf. Olchis reagieren auf Hypnose ganz anders als die Menschen.«
»Ja, genau! Unsere Oma ist seitdem nicht mehr dieselbe wie vorher!«, rief Olchi-Papa.
»Und wenn der Magier auch den Bürgermeister in Hypnose versetzt hat, um den Müllberg entfernen zu lassen, dann stellt sich die Frage: Warum? Was will er damit bezwecken?«
»Keine Ahnung, warum ihn unser Müll stört. Er sucht da irgendetwas. Hat heimlich in der Nacht da herumgegraben.«
»Er hat nach etwas gesucht? Was kann das sein?«
»Grätenmist, keine Ahnung«, sagte Olchi-Papa. »Hast du eine Idee, was wir machen können?«
»Lass mich nachdenken …« Brausewein nahm seine Brille ab und rieb sich die müden Augen. »Um diesen Magier kümmern wir uns später. Als Allererstes müssen der Bürgermeister und eure Olchi-Oma wieder aus der Hypnose geweckt werden. Normalerweise kann nur der Hypnotiseur selbst jemanden wieder aus der Hypnose holen.«
»Oje!«, seufzte Olchi-Papa.
»Aber ich könnte es trotzdem versuchen. Man müsste da ein Gegenmittel erfinden, vielleicht eine Art Anti-Hypnose-Spray.«
»Dauert das lange?« Olchi-Papa schien ziemlich ungeduldig.
»Drängle mich nicht!«, rief der Professor. »Ich muss mich konzentrieren.«
Er nahm zwei kleine Schachteln aus dem Regal. In der einen war blaues Pulver, und in der anderen waren grünliche Körner. Er schüttete ein bisschen vom Pulver in einen Mörser, gab eine Messerspitze von den Körnern dazu und begann, alles zu zermahlen und zu vermischen. Dann füllte er das Ganze in eine Sprayflasche aus Plastik, gab etwas Wasser dazu und schüttelte sie kräftig.
»Und was ist das jetzt?«, fragte Olchi-Papa.
»Extrastarkes Niespulver«, erklärte Brausewein. »Mit dieser Flasche hier besprühe ich sonst meine Blumen. Ich denke, damit müsste es funktionieren.«
Olchi-Papa staunte. Der Professor war wirklich ein sehr gescheiter Mann.
»So, du gehst jetzt erst mal wieder nach Hause. Und ich schau gleich im Rathaus vorbei«, schlug Brausewein vor. »Werde dem Herrn Bürgermeister mal einen kleinen Besuch abstatten. Und später kümmern wir uns dann um eure Olchi-Oma. Ich war schon lange nicht mehr in einem Zirkus.«
Sie verabredeten sich zur nächsten Nachmittagsvorstellung, und Olchi-Papa versprach dem Professor, die ganze Olchi-Familie mitzubringen.
Baggeralarm!
Als Olchi-Papa zurück zum Müllberg kam, bot sich ihm ein friedliches Bild. Die beiden Olchi-Kinder hatten eine Schnur gespannt und spielten mit den Ratten und Kröten Seiltanzen. Die Ratten balancierten lustig über die Schnur und stellten sich dabei viel geschickter an als die dummen Kröten. Die hockten lieber unten auf der Erde, sagten »Quoak! Quoak!« und hatten überhaupt keine Lust, auf das Seil zu klettern.
Olchi-Mama werkelte drüben an der Höhle herum. Sie war dabei, die Wohnung neu zu verschmutzen, und schaufelte gerade einen Haufen Staub und kleine Abfallteile in die Olchi-Höhle hinein.
Olchi-Opa war hinter seinem alten Ofen in die Hocke gegangen und spielte mit Olchi-Baby Verstecken.
»Läusefürzchen! Such mich doch! Bin ich vielleicht im Ofenloch?«, rief er immer wieder.
Olchi-Papa dachte: Sicher vermisst er die Olchi-Oma ganz schrecklich, und jetzt will er sich
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