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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: E Dietl
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»Hat sich der Herr Bürgermeister endlich dazu durchringen können!«
    Elisabeth fuhr fort: »Der Weg ist frei für unser wunderbares Festspielhaus, auf das wir jetzt schon stolz sein können. Wir machen unser wunderschönes Schmuddelfing zu einem Zentrum der Kultur und Musik!«
    »Bravo!«, »Ganz famos!«, riefen die Gäste erfreut, und sie erhoben die Gläser, um auf den Herrn Bürgermeister zu trinken und auf Elisabeth und natürlich auf das neue Festspielhaus.
    »Ich sehe es schon deutlich vor mir!« Elisabeth kam jetzt richtig ins Schwärmen. »Eine laue Sommernacht … wir stehen auf der Terrasse unseres Festspielhauses … der wunderbare Blick auf Schmuddelfing … und über allem schweben die sanften Klänge des Orchesters, das herrliche Wagner-Musik spielt …«
    Als sie sich endlich alle wieder ein wenig beruhigt hatten, durfte die Sopranistin mit ihrem Liedervortrag beginnen. Einer der Herren des Kulturvereins setzte sich an den Flügel, und die Sopranistin stellte sich in Positur.
    Der Pianist begann ein romantisches Stück von Schubert zu spielen. Doch gerade als die Sopranistin ihre ersten Töne von sich gab, da klopfte es plötzlich laut und heftig an der Haustür. Die Musik verstummte.
    »Wer kann das sein?«, überlegte Elisabeth erschrocken.
    »Vielleicht ist es Ihr Mann?«, meinte Herr von Schramm.
    »Ewald klopft doch nicht, er klingelt«, sagte Elisabeth. »Außerdem hat er einen Schlüssel.«
    Wieder polterte es an der Haustür, diesmal noch um einiges heftiger.
    Elisabeth lief zur Tür und öffnete. Sie traute ihren Augen nicht. Da draußen stand ein Olchi. Es war Olchi-Mama, und sie schien ziemlich aufgebracht zu sein.
    »Muffelfurzteufel!«, rief Olchi-Mama. »Hier wohnt doch der Bürgermeister, oder?«
    »Ja, aber er ist nicht zu Hause«, erklärte Elisabeth schnell. »Ich bin seine Frau, was kann ich für Sie tun?«
    »Ich weiß, dass du seine Frau bist, ich kenn dich doch. Wir müssen uns unterhalten«, sagte Olchi-Mama.
    »Äh … wie bitte? Müssen wir das wirklich? Ich glaube nicht. Ich habe heute Gäste.«
    »Das macht mir gar nichts aus, wir haben auch manchmal Gäste!«, rief Olchi-Mama, und schon war sie im Haus und im Wohnzimmer.
    Die Gäste starrten sie an, als wäre sie ein Wesen von einem anderen Stern. Olchi-Mamas durchdringender Geruch verschärfte die Situation noch zusätzlich.

    Herr von Schramm hatte sich als Erster wieder gefasst. Er sagte zu dem müffelnden Eindringling: »Sie sind doch eine von diesen, äh, Olchis? Habe ich recht?«
    »Klar, ich bin Olchi-Mama«, sagte Olchi-Mama. »Ich bin gekommen, weil der Bürgermeister unsere schöne Müllkippe wegmachen will. Das hat er uns selbst gesagt, und ich muss unbedingt noch einmal mit ihm reden, weil das so nicht geht!«
    »Ja, von der Sache haben wir gehört«, bestätigte Konsul Weihersumpf schmunzelnd. »Aber wir sehen das anders. Wir sind alle sehr erfreut darüber.«
    »Krötiger Hühnerich!«, rief Olchi-Mama. »Auf dem Müllberg wohnen wir! Das ist unser Zuhause! Heute war schon ein Bagger da, und wir konnten das Schlimmste gerade noch verhindern.«
    »Nun, das ist bedauerlich«, mischte sich Herr Mahlmann ein. »Aber wir haben in Schmuddelfing ein sehr schönes Neubaugebiet. Ich habe es selbst finanziert. Sie könnten doch in eins der Reihenhäuser ziehen.« Die anderen nickten zustimmend mit dem Kopf.
    »Ich kann das nicht mehr hören!« Olchi-Mama begann zu kreischen. »Muss ich denn alles zweimal sagen? Wir mögen nichts Neues! Wir mögen nur alte Sachen und Müll, und wenn der Müllberg wegkommt, dann wissen wir nicht, wo wir hinsollen!«
    »Jetzt beruhigen Sie sich erst mal, gute Frau«, schlug Herr von Lauenstein vor. »Trinken Sie ein Glas Champagner mit uns. Ich bin sicher, danach sehen Sie die Sache in einem ganz anderen Licht.«
    »Schleimiger Schlammlappen! Grätiger Wanzenfurz!«, kreischte Olchi-Mama, und mit einem schnellen Hüpfer war sie plötzlich oben auf dem Flügel.
    »Du gute Güte! Der schöne Lack!«, rief Elisabeth erschrocken, und auch die Sopranistin stieß einen schrillen Schrei aus und schüttete sich vor Schreck Champagner auf ihr Pelzjäckchen.
    Olchi-Mama saß oben auf dem Flügel und hatte die Arme verschränkt. Sie blickte mit grimmigem Gesicht in die Runde und sah sehr entschlossen aus.



Der Bürgermeister muss niesen

    Während sich die Olchis noch mit dem Baggerführer stritten, hastete Professor Brausewein mit schnellen Schritten über den Schmuddelfinger Marktplatz. Er war

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