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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Ha! Wo gibt es hier Verbandsmittel?“
    Culmann sagte nichts. Zylau drückte ihm die Glocke gegen die blutende Stirn. Der schrie auf. „Verbandsmittel?“ Culmann schielte seine Waffe an. Schweiß trat ihm erneut auf die Stirn und vermengte sich mit dem Blut. Ihm wurde übel. Bloß nicht diesem Psychopathen einen weiteren Grund geben.
    „In der Küche gibt es einen Verbandskasten. Im rechten Küchenschrank, in der Mitte.“
    Zylau riss ein Stück Klebeband ab und klebte es dem Mann auf den Mund. Dann suchte er in der Küche nach dem Verbandskasten. Er fand ihn, zog sich das Hemd aus. Mit einem nassen Küchentuch wischte er das Blut ab, warf es danach ins Spülbecken.
    „Wo hast du Schnaps?“, rief er ins Arbeitszimmer hinüber. Culmann konnte ihm ja nicht antworten. Zylau lachte bitter. Der Kühlschrank stand zu seiner linken. Er öffnete ihn und fand darin eine Flasche Aquavit, die er entkorkte und sich einen Schwall davon auf die Wunde schüttete. Der Alkohol brannte höllisch. Er biss die Zähne aufeinander und atmete mehrmals tief durch. Es kostete einige Mühe, die Utensilien aus dem Verbandskasten zu entnehmen. Der Schmerz in der Schulter wurde schlimmer. Daher nahm er einen großen Schluck Aquavit aus der Flasche. Zylau hielt eine Weile die Flasche in der Hand und überlegte. So sollte das nicht laufen. Jetzt hatte er den Typen am Arsch. Er konnte ihn nicht hier in der Wohnung lassen. Über kurz oder lang würde er sich befreien und Alarm schlagen. Er musste ihn mitnehmen und in sein Versteck bringen.
    Als er die Kompresse aus der Verpackung nehmen wollte, fiel sie ihm auf den Boden. Er hob sie auf, schnitt ein paar Streifen Heftpflaster zurecht, klebte sie mit einer kleinen Stelle auf der Anrichte fest, sodass er sie leicht von dort wieder abnehmen konnte. Er positionierte die Kompressen, was sich als schwierig herausstellte und klebte die Heftstreifen darüber. Abschließend zog er sich das Hemd wieder an. Der Blutfleck war sehr groß. Im Schlafzimmer Culmanns fand sich ein Hemd, was ihm passte. Er streifte es über und vergaß aber auch nicht, sein eigenes Hemd mitzunehmen.
    Im Arbeitszimmer saß Culmann immer noch brav vor seinem Sessel. Der schaute ihn angstvoll an. Sein gefährlicher Gast stellte den anderen Sessel wieder auf, las die Scherben der Lampe auf, nahm den Lampenständer und brachte beides in die Küche, wo es im Mülleiner landete. Es sollte niemandem auffallen, dass hier etwas nicht stimmte. Leute wie Culmann hatten oft eine Reinemachfrau. So sah es danach aus, dass die Lampe zu Bruch gegangen war. Das blutverschmierte Geschirrtuch versteckte er im Schrank hinter ein paar Konserven.
    „So, mein Freund. Jetzt verrätst Du mir, wo dein Safe ist“, sagte er und beugte sich zu dem Gefesselten herunter. Der schüttelte den Kopf.
    „Nein?“
    Zylau holte mit der flachen Hand aus. Culmann zuckte zusammen. Er versuchte etwas zu sagen, doch das Klebeband lies es nicht zu. Zylau riss das Klebeband von seinem Mund.
    „Wo?“
    „Hinter dem Bild“, sagte er und machte mit seinem Kopf ein Zeichen in Richtung einer üppig gerahmten Jagdszene, die rechts von ihnen an der Wand hing. Auf dem Bild waren englische Jäger zu sehen, die eine Meute von Hunden bei sich führten. Zylau fingerte an dem Bild herum. „Keine Falle?“, fragte er.
    „Nein.“
    Er klappte das Bild nach links von der Wand. Dahinter tauchte ein großer Safe auf. Er hatte ein Tastenfeld.
    „Muss ich um die Kombination bitten?“
    Culmann zögerte. Doch dann nannte er die Kombination. Jetzt war es egal. Der Mann würde sofort bemerken, dass er ihn angelogen hatte.
    Flugs tippte Zylau die Zahlen in die Tastatur und die Türe schwang auf. Darin lagen in noch bankfrischen Bündeln die einhundertzwanzigtausend Euro. Er pfiff überrascht vor sich hin.
    „Ja, ich sehe, dieser Safe vermehrt Geld. Wenn ich das richtig sehe, dann sind das einhundertzwanzigtausend Euro“, sagte Zylau mit freudiger Erregung. Culmann schwieg wie ein Häufchen Elend.
    Das Geld wanderte aus dem Safe auf den Schreibtisch und von dort in eine Plastiktüte.
    „So, es wird Zeit, dass wir fahren.“
    „Wohin?“
    „Überraschung! Kommt heute jemand dich besuchen? Los sag.“
    „Nein.“
    „Wo sind deine Autoschlüssel und wo steht dein Auto?“
    „Der Schlüssel liegt in der Diele neben der Obstschale. Der Wagen steht in der Garage.“ Culmann hatte sich in sein Schicksal ergeben. Mit dem Verlust der Waffe hatte er alle Trümpfe verloren.
    „Kommt man aus

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