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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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eine letzte Ausrede. Angst in den Augen.
    Hesse trat auf ihn zu. „Ich bitte nicht noch einmal.“
    „Sie sind der Killer, der Lohse und Dempf auf dem Gewissen hat. Wenn ich ihnen Zylau liefere, verschonen Sie mich dann?“
    „Vielleicht.“ Er hielt ihm das Handy hin.
    „Kurzwahltaste fünf. Dort taucht dann ein anderer Name auf. Auf den ist das Handy angemeldet.“
    „Wenn du ihn warnst, stirbst du vor ihm“, bemerkte Hesse lakonisch. Er hielt ihm das Handy ans Ohr, nachdem er die Taste fünf gedrückt hatte. Hesse hielt das Handy zwischen die beiden Männer, sodass er mithören konnte. Es klingelte. Ein Ton nach dem anderen ertönte. Dann knackte es. Zylau meldete sich.
    „Hallo? Bist du wahnsinnig mich anzurufen?“ Seine Stimme klang angespannt und genervt.
    „Wo steckst du? Ich kann dir den Pass besorgen, nachdem du mich gefragt hast.“
    „Ach, wirklich. Mach es kurz, bevor man dieses Handy ortet. Ich weiß nicht, ob man es bereits kennt.“
    „Wo bist du?“
    „In Bonn. Die Werkshalle. Du erinnerst dich?“
    „Alles klar. Morgen. Ich melde mich vorher. Dreimal Klingeln. Dann ruf ich nochmal an. Ich bringe die Kamera für das Foto mit.“
    „Ok.“ Zylau legte auf.
    „Ist ja interessant, Du hattest doch Kontakt zu ihm!“ Hesse legte das Handy neben sich auf den Tisch.
    „Ja, scheint so.“
    „Welche Halle meint er?“
    „Die steht in Bad Godesberg in der Friesdorfer Straße.“
    Hesse hatte jetzt genug erfahren, nahm das Handy vom Tisch, legte es in seinen Rucksack. Dann ging er mit schnellen Schritten zurück zu Bündgen und hielt ihm den Elektroschocker an den Hals. Der Mann zuckte kurz auf und sackte augenblicklich auf dem Stuhl in sich zusammen. Der Schocker wanderte wieder in den Rucksack, das Tätowierbesteck kam hervor. Hesse machte sich sofort an die Arbeit.
*

    Hell saß immer noch in der Zelle bei seinem Sohn, als er einen Anruf bekam. Es war Maier, der Journalist. Er war sehr aufgeregt. Er teilte Hell mit, dass er soeben einen Anruf von dem Killer erhalten habe. Es gäbe am Köln-Bonner Flughafen einen Wagen, auf den er seine Aufmerksamkeit lenken wolle. Hell fragte, was für ein Wagen es sei. Das hätte er nicht gesagt, erwiderte Maier. Er versprach, dem Journalisten ihn sofort zu informieren.
    Maier fuhr sofort los.
    Hell versuchte seinem Sohn die Situation zu erklären, doch Christoph schaltete auf stur. Enttäuscht. Hell verließ trotzdem sofort die Zelle, wählte die Nummern der Kollegen und informierte die Rufbereitschaft, dass sie sich auf dem Flughafen einzufinden hätten. Wendt war noch wach, Meinhold erreichte er nicht. Hell verließ das Präsidium und fuhr aus der Stadt in Richtung Flughafen. Die Autofahrt gab ihm die Gelegenheit über seinen Sohn nachzudenken. Christoph verhielt sich sehr schwankend. Eben hatte er noch das Gefühl gehabt, sie näherten sich an, doch dann bekam er wieder Vorwürfe gemacht. Er hätte seinen Sohn immer vernachlässigt, er hätte seine Mutter aus dem Hause getrieben. Hell fühlte sich wie zwischen Baum und Borke.
    Er versuchte, sich auf den Fall zu konzentrieren. Zwei Männer waren tot, sie hatten einen Verdächtigen, der sich aber scheinbar nicht versteckte, sondern seinen Plan durchzog. Koste es, was es wolle. Dieser Mann machte Hell Angst.
    Die Nacht war warm, es hatte geregnet, aber es kühlte nicht viel ab. Auf der Autobahn war die Fahrbahn noch dort nass, wo die Autoreifen nicht schon eine Fahrspur getrocknet hatten. Es war ein Traumsommer, doch Hell konnte ihn nicht wirklich genießen.
    Als er die Abfahrt der Autobahn nahm, näherten sich von hinten schnell die Blaulichter der Einsatzfahrzeuge. Wirres Geflacker.
    Keiner wusste, was sie dort erwartete. Es war extreme Vorsicht geboten. Es gab auf dem Flughafen fast dreizehntausend Parkplätze verteilt auf vier mögliche Areale. Suchte Hesse die Anonymität oder den großen Bahnhof? Der Anruf bei der Presse ließ auf großen Bahnhof schließen. Oder wollte er sogar die große Provokation? Auf dem Friedhof hatte er sich auch in direkte Nähe zur polizeilichen Bewachung begeben und war mit einem breiten Grinsen verschwunden.
    Hell fuhr bis zum Ankunftsterminal. Dort erwarteten ihn Kollegen von der Bundespolizei. Zwei der Einsatzfahrzeuge kamen ebenfalls dort an. Die anderen postierten sich an der Tankstelle, dem Abflugsterminal und dem Kreisel, der zum am weitesten entlegenen Parkhaus führten. Zwei weitere Fahrzeuge parkten mit Blaulicht so, dass sie bei Bedarf den ganzen ankommenden und

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