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Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Abschuss (Oliver Hells erster Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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ihm?“
    „Nein, das heißt ja. Aber da geht er sicher nicht ran. Die Polizei überwacht doch das Handy. Wenn es sich irgendwo einloggt, dann können sie ihn orten.“ Er legte einige Blätter in Ablagekörbe. Noch nervös.
    „Und Sie würden es auch nicht riskieren für ihren Freund?“
    „Hören Sie, ich kenne Sie nicht. Wieso sollte ich für Sie einen Freund anrufen, der von der Polizei gesucht wird?“
    Er stemmte beide Hände auf die Tischplatte und nahm eine bedrohliche Haltung an. Jetzt ging alles sehr schnell. Hesse schnellte nach vorne und schlug die Arme Bündgens nach außen weg, sodass der mit seinem Gewicht nach vorne krachte. Sein Kinn schlug hart auf der Platte auf. Mit einem Sprung war er über die Theke und riss den Widersacher mit sich. Er schlug ihn mit der Handkante gegen die Kehle. Bündgen sackte ohnmächtig zusammen.
    Nach zwei Minuten hatte er ihn mit Kabelbindern an einen Bürostuhl gefesselt und geknebelt. Er durchsuchte seine Kleidung. In der Hemdtasche fand er ein Handy. Er durchsuchte die Adressliste und die Anrufliste. Zylau tauchte dort nicht auf. Jedenfalls nicht unter seinem Namen. Er schaute zu dem Mann auf dem Stuhl. Der war noch ohnmächtig. Hesse fing an, die Druckerei zu durchsuchen. Er war sich sicher noch Bücher der Zoophilenszene zu finden. Dabei ging er nicht zimperlich vor. Er riss die Schubladen heraus und schüttete den Inhalt auf den Boden. Er öffnete verpackte Pakete und suchte weiter. Bis er schließlich in einer Ecke einen verschlossenen Metallschrank fand. Der war mit einem Vorhängeschloss gesichert. Er nahm einen schweren Hammer auf, den er vorher aus einer Werkzeugkiste auf den Boden geworfen hatte, und schlug auf die Zuhaltung des Schrankes ein. Nach dem vierten Schlag sprangen die Türen auf, das Schloss fiel auf den Boden. In dem Schrank befanden sich noch verklebte Bücherkisten. Er öffnete eine der Kisten und fand darin, was er gesucht hatte. Die nächste halbe Stunde arbeitete Hesse fieberhaft. Dabei behielt er Bündgen immer im Auge. Kurz, nachdem er seine Arbeit beendet hatte, erwachte der Druckereibesitzer. Er schrie unter seinem Knebel und zappelte auf dem Stuhl hin und her wie ein ungezogenes Kind. Der Stuhl rollte, bis er von einem Holzschrank aufgehalten wurde.
    Hesse drehte sich um zu seinem Rucksack. Sekunden später krachte ein Jagdpfeil neben Bündgens linkem Ohr in das Holz. Der schielte überrascht neben sich und wurde augenblicklich bleich im Gesicht.
    „Der Nächste trifft, versprochen.“ Bündgen hörte sofort auf, zu zappeln. Hesse lud seine Armbrust mit einem weiteren Pfeil. Bündgen nickte hektisch.
    „Wie halten Sie Kontakt zu ihren perversen Kollegen? Über Mail, über Handy. Geben Sie Rauchzeichen?“ Er setzte sich auf den Tisch und beobachtete Bündgens Reaktionen. Der brummte in seinen Knebel. „Wenn Sie schreien …!“ Hesse machte eine schneidende Handbewegung vor seiner Kehle. Bündgen schüttelte vehement mit seinem Kopf. Mit einer raschen Handbewegung riss er das Klebeband von seinem Mund und zog den Knebel heraus. Bündgen hustete und ruckte mit dem Stuhl von dem Pfeil weg, der immer noch neben seinem Ohr steckte.
    „Also?“
    „Wir haben eine Telefonkette gemacht. So hatte jeder immer nur zwei Kontakte. Von einem wurde man angerufen, den anderen rief man an.“
    „Über welches Handy? Zylau taucht nicht in deinem Handy auf.“ Hesse duzte Bündgen. Der stutzte.
    „Habe ich schon gecheckt, als du außer Gefecht warst. Gibt es ein weiteres Handy?“ Bündgen nickte.
    „Wo?“
    „Ist nicht hier.“
    Hesse hob die Armbrust. Sein Gegenüber schluckte. „Ok, es ist in meinem Koffer.“
    „Wo?“, fragte Hesse genervt.
    „Der Koffer liegt in meinem Auto“, sagte er und fügte dann schnell hinzu, „Der steht im Hof. Schlüssel ist in meiner Hosentasche.“
    Hesse hielt ihm die Waffe vor die Nase und fischte sich den Schlüsselbund. Er steckte ihm den Knebel wieder in den Mund, fand auf dem Schlüssel das Logo des Autoherstellers, schloss die Türe auf, von der er vermutete, dass sie zum Hof führen würde. Draußen drückte er auf die Fernbedienung und die Blinker eines Ford Kuga antworteten. Er spähte durch die Scheiben und fand auf dem Rücksitz einen Metallkoffer. Er kehrte mit dem Koffer in die Druckerei zurück. Bündgen saß noch regungslos auf dem Stuhl. Im Koffer lag wie versprochen ein Handy.
    „Ruf ihn an“, befahl Hesse und entfernte den Knebel.
    „Geht nicht, er hat sein Handy aus.“ Er versuchte

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