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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Jan-Philipp, ich hatte Recht. Adelbergs Mutter steht auf der Liste. Was das bedeutet ist klar.“
    Der Kollege atmete einmal tief durch.
    „ Ich informiere Hell sofort, danke und bis später, Sebastian.“ Schon hörte er das metallische Klicken. Wendt hatte aufgelegt. Schon hatte der Hells Nummer gewählt.
    *
    Der Weg, der zum Haus von Cornelia Adelberg führte, war hell beleuchtet. Als erwarte sie Gäste. Der Kommissar ließ seine Partnerin vorgehen.
    Beim Näherkommen sah Hell, dass das Wohnzimmer ebenfalls erleuchtet war. Doch ein weiterer Blick ließ ihn erkennen, dass dort niemand anwesend war. Vielleicht kamen die Gäste erst später.
    „ Siehst Du, sie erwartet uns bereits“, sagte Franziska und schaute über ihre linke Schulter.
    „ Was bitte?“, fragte Hell, der noch mit dem Observieren des Wohnzimmers beschäftigt war.
    „ Sie erwartet Gäste, deine Frau Adelberg.“
    „ Ja, das dachte ich auch, Schatz.“
    Sie waren beinahe an der Türe angelangt und ihre Schritte wurden langsamer. Dr. Leck blieb stehen und schaute ihn an. „Soll ich mich raushalten?“
    „ Weiß ich nicht. Es kommt drauf an, Franziska.“
    „ Auf was, Oliver?“ Sie wunderte sich über sich selber.
    Hell wurde vom Klingeln seines Handys davor gerettet, seiner Partnerin die Frage zu beantworten. Er blickte auf das Display, hielt das Handy hoch, nutzte das Licht des Hauseingangs. Es war Wendt.
    „ Ja, was gibt’s?“
    „ Einiges Chef. Wo sind Sie?“
    „ Vor der Türe von Frau Adelberg.“
    „ Sehr gut“, sagte Wendt und atmete auf, „Wir haben einige Neuigkeiten über die Dame. Klauk ist sicher, dass sie es war, die die letzte Koordinate im DLR deponiert hat. Ja, sie hat uns angelogen. Sie hatte sehr wohl Kontakt zu ihrem Sohn und hat ihm sogar geholfen. Wir haben auch eine neue Koordinate. Und es gibt das erste Mal einen Text, nicht nur die Koordinate.“
    Hell stutzte.
    „ Was schreibt er?“ Er riss die Augen auf, Franziska bemerkte, dass etwas Besonderes passiert war.
    „ Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihren Cache gefunden. Ihre neue Koordinate ist N50° 40‘ 17‘‘ E07 10‘ 39‘‘. Beeilen Sie sich.“
    „ Er wird langsam zutraulich, unser Herr Adelberg“, sagte Hell leise, als könnte jemand zuhören. Er blickte scheu zur Türe herüber.
     

    „ Wir ziehen gleich los, ich tippe schon die Koordinaten ein, Chef.“
     

    Hell war nicht einmal überrascht. Warum? War es die Situation beim ersten Gespräch? Manchmal nimmt man etwas wahr, was man nicht wahrnimmt. So schien es auch hier gewesen zu sein.
    Franziska blinzelte ihm entgegen. Hell hob die Hand und gebot ihr zu warten.
    „ Danke dir Jan-Philipp. Haltet uns auf dem Laufenden.“
    „ Sicher“, sagte Wendt und legte auf.
    „ Manchmal hat man Glück. Klauk fand heraus, dass unsere Frau Adelberg mit ihrem Sohn gemeinsame Sache gemacht hat. Sie hat die letzte Koordinate dort hinterlegt.“
     

    Franziska hob den Kopf. Sie legte die Stirn in Falten und überlegte, was nun auf sie zukam. Einem Verhör hatte sie schon beigewohnt, in Frankfurt. Und einem hier in Bonn. Aber live hatte sie es noch nicht erlebt. Vor allem nicht, wenn Oliver Hell es führte. Dementsprechend wurde sie von einer Sekunde zur nächsten aufgeregt.
    „ Er ist sicher?“
    „ Ja, ist er.“
    Hell wandte sich der Türe zu und drückte auf den Klingelknopf. Energischer als vor Tagesfrist. Es läutete für die schon vorgerückte Stunde recht laut.
    Keine zwei Sekunden später öffnete sich die Türe. Weit schwang sie auf.
     
    „ Herr Kommissar Hell. Ich habe Sie bereits erwartet. Kommen Sie herein. Oh, Sie haben jemanden mitgebracht. Cornelia Adelberg, sehr angenehm. Mit wem habe ich die Ehre?“, sagte sie als würde sie alte Freunde erwarten, die sie schon seit langem nicht gesehen hatte.
    Hell war ein wenig verdutzt. Dr. Leck rettete die Situation.
    „ Mein Name ist Franziska Leck, ich bin Psychologin. Guten Abend, Frau Adelberg.“
    Die Frauen reichten sich die Hände. Als wäre die Situation nicht bereits skurril genug, sagte die Hausherrin,
    „ Ich war so frei und habe uns einen Tee bereitet. Ich hoffe, Sie beide mögen einen hervorragenden Earl Grey?“
    „ Sehr gerne“, antwortete Hell und ließ Franziska den Vortritt. Ihre Gastgeberin war so gekleidet, als wolle sie gleich das Haus verlassen. Sie trug eine rote, gesteppte hüftlange Jacke, die mit drei vergoldeten Knöpfen geschlossen wurde, eine weiße, hochgeschlossene Bluse, über der eine dezente Perlenkette

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