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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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es keines Falls.
     

    Zwei Minuten später rasten sie los. Sonderrechte. Martinshorn und Blaulicht. Richtung Bonn-Plittersdorf.
    Hells Gedanken ließen den vergangenen Tag erneut an seinem inneren Auge vorbeilaufen. Was war heute nicht schon alles passiert? Er war müde, daher ließ er Wendt fahren, der noch frischer wirkte.
    Hell überlegte, was sie wohl erwarten würde. Er hatte eine bestimmte Vorstellung von der kommenden Stunde.
    „ Was denkst Du, Jan-Philipp? Angriff oder Flucht? Was erwartet uns?“
    „ Ich denke, er steht auf Attacke. Alles andere passt nicht zu ihm.“
    Das war auch Hells Gedanke gewesen. „Schauen wir mal, was er noch so aus dem Hut zaubert, der liebe Herr Adelberg.“
     

    Die weitere Fahrt über schwiegen die beiden.
     

    Das SEK-Team kam zusammen mit Rosin und Klauk in der Donatusstraße an. Die Einfahrt zu der Straße war bereits durch einen Streifenwagen abgeriegelt. Zwei Minuten später wurde auch die Zufahrt von der Ludwig-Erhard-Allee in die Kennedy-Allee gesperrt.
    Rosin parkte ihren Opel in einer Parkbucht. Als sie ausstieg, sah sie, wie einige uniformierte Beamte Schaulustige vertrieben.
     

    Zusammen gingen die beiden zu dem Einsatzleiter herüber. „Mein GPS-Gerät hat den Geist aufgegeben. Daher kann ich die Koordinaten nicht genau ermitteln. Haben Sie eines dabei?“
    Klauk putzte sich die Brille trocken und schüttelte die Nässe aus seinen Locken.
     

    Mit unbewegter Miene drehte sich der Mann um, der sich vorher noch die netten Worte von Hell hatte anhören müssen, und fragte seinen Kollegen im Einsatzwagen nach einem GPS-Gerät.
    „ Ich meine, wir können auch so lange warten, bis Hell und Wendt ankommen. Er hat auch eines dabei.“
    Der SEK-Beamte im schwarzen Mercedes-Bus warf seinem Leiter etwas zu. Er fing es geschickt auf und reichte es Klauk.
     
    „ Aber wie Sie damit umzugehen haben, wissen Sie?“, fragte er mit versteinertem Ausdruck.
    Klauk verzichtete auf die passende Antwort. Er verzog nur kurz sein Gesicht zu einer Grimasse und drehte dem Mann demonstrativ den Rücken zu. Flugs schaltete er das Gerät ein und tippte aus dem Gedächtnis die Koordinaten ein.
    In dem Moment rollte neben ihnen der Dienst-Mercedes mit Hell und Wendt aus.
    Das GPS-Gerät arbeitete.
    „ Sind die Straßen abgeriegelt?“, fragte Hell sofort den Einsatzleiter.
    Der nickte bloß.
    Hinter ihm versammelten sich gerade sechs SEK-Beamte in voller Ausrüstung. Die festen Stiefel der Polizisten trappelten auf dem Asphalt. Sie trugen ihre dunkle Kampfausrüstung, die Visiere blitzten im Licht der Straßenlaternen auf.
    Sie schalteten die Laser an ihren Maschinenpistolen ein. Rote Leuchtspuren zuckten über den Asphalt.
    „ Alles ist dicht, wir warten nur auf die Koordinaten ihres Kollegen“, bemerkte der Einsatzleiter mit einem Seitenblick auf Klauk.
    Das Gerät spuckte den Standpunkt aus.
    Sie waren in der richtigen Straße, nur ein wenig zu weit westlich.
    Rosin reichte Klauk eine schusssichere Weste. Er zog sie sofort an.
    Klauk machte ein Handzeichen, der Trupp setzte sich in Bewegung.
    Neben Klauk lief Wendt mit gezogener Waffe und neuer Weste. Dahinter folgten Rosin und Hell.
    Klauk starrte auf sein Gerät in der Hand.
    Wie weit noch?
    Er holte kurz Luft.
    Dann ein Piepen.
    Hier!
    Sie standen vor einem Eingang zu einer Doppelhaushälfte. Linke Seite.
    „ Bringt die Leute aus der rechten Hälfte in Sicherheit. Aber leise“, sagte der Einsatzleiter. Dann gab er drei anderen Beamten ein Handzeichen, sich hinter dem Haus in Stellung zu begeben.
    „ Zugriff auf mein Kommando! Ab!“ Die Beamten setzten sich in Bewegung. Lautlos
    Klauk verstaute das GPS-Gerät, zog seine Waffe, entsicherte sie und lud sie durch.
    Wendt rüttelte leise an der Eingangstüre.
    Sie war verschlossen.
    Auf dem Klingelschild stand der Name Limperich.
    Ein SEKler kam mit einem Spezialbohrer in der Hand und kniete sich vor die Haustüre. Klauk beobachtete, wie sich der Bohrer mühelos in den Zylinder fraß. Leise, kaum hörbar.
    Ein kurzer Ruck, und die Haustüre sprang auf.
    *
    Ein Zucken lief über ihre Lider. Sofort war ihr Bruder zur Stelle. Sie schlug die Augen auf.
    „ Wo bin ich?“, fragte sie.
    „ Mein Gott. Im Krankenhaus bist Du. Emilie, ich hatte solche Angst um dich“, sagte er und küsste sie auf die Stirn, die Wange und den Mund.
    „ Was ist passiert?“ Sie versuchte, sich aufzusetzen.
    „ Nicht anstrengen, Emilie. Man hat versucht, dich zu töten!“
    „ Wer?“, fragte sie mit

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