scheißegal. Hierfür …“, sagte er und zeigte auf den Toten, „Hierfür wird er bezahlen. Und für Olbrichs. Und für seine Mutter, für Amelie Walters und für Frau Olbrichs ebenso. Das schwöre ich dir!“
Klauk zog die Schultern zusammen und schüttelte sich. Adelberg hatte seine Phantasien real werden lassen. Wendt hatte Recht, dieser Mann musste so schnell wie möglich gestoppt werden.
„ Wir müssen ihn zur Fahndung ausschreiben. Es gibt eine Garage, die zu dem Haus gehört. Die ist leer. Lea findet gerade raus, was für ein Auto auf die alte Dame zugelassen ist. Sie ist so verwirrt, dass sie nicht mehr weiß, ob es ein Opel oder ein VW ist.“
Hell kam zu Klauk herüber und nahm ihn mit vor die Türe.
„ Ich passe auf Wendt auf. Er steht unter Schock. Kümmere Du dich um alles Weitere.“
Klauk nickte und ging die Treppe hinauf.
In dem Moment klingelte Hells Handy. Er zog die Augenbrauen zusammen. Auf dem Display stand ‚ unbekannt‘ .
Er nahm das Gespräch an. „Hell, Kripo Bonn.“
Er folgte den Worten von Sven-Ferdinand Walters mit geöffnetem Mund.
Auf der Treppe hörte er unterdessen Schritte.
„ Es gibt Dinge, die sollte man sich besser nicht anschauen“, sagte Dr. Stephanie Beisiegel, ging mit einem kurzen Gruß an Hell vorbei und blieb in der Türe stehen, “Das hier gehört sicherlich dazu.“
Dann erst bemerkte sie Wendt, der noch immer an der Wand lehnte. Mit einem Blick erkannte sie den Zustand des Kollegen.
„ Jan-Philipp, Sie gehen jetzt sofort zu meinem Kollegen nebenan, der sich um die Lebenden kümmert. Ich will hier niemanden mehr haben bei meinem Rendezvous. Verstanden?“
Sie knallte Wendt ihren Untersuchungskoffer vor die Füße; nahm dann ihre Kamera von der Schulter.
Ihr ruppiger Ton war wie ein Weckruf. Wendt riss die Augen weit auf, nickte und ging. „Ich weiß, was ich tun muss!“
Vor der Türe traf er auf Rosin und Klauk. Das SEK beendete gerade seinen Einsatz, dafür kam der Wagen der KTU langsam in die Straße gerollt. Die Straßensperren waren bereits aufgehoben worden. Uniformierte hielten die Schaulustigen in Schach, die sich nun wieder auf die Straße trauten.
Julian Kirsch saß am Steuer. Er parkte den Einsatzwagen und stieg aus.
„ Ich habe schon gehört, es gibt wieder was für gute Nerven“, sagte er und schob die Seitentüre auf.
„ Kannst Du laut sagen, Julian. Daher werden wir uns jetzt diesen Adelberg schnappen“, sagte Wendt mit bösem Unterton in seiner Stimme. Julian Kirsch begann, sich seinen weißen Tatortermittler-Overall anzuziehen.
Wendt zog sein Handy aus der Jackentasche.
„ Wie war noch die Mailadresse?“
„ Von Adelberg?“, fragte Rosin.
„ Äh, nein, die vom Papst!“
Rosin überlegte kurz.
„
[email protected] “, sagte sie , „ Was hast Du vor ?“
Wendt tippte etwas in sein Handy, drückte auf eine Taste mit einem gewissen Nachdruck. Dann schaute er seine beiden Kollegen an.
„ Eine Ratte aus ihrem Loch jagen. Macht ihr mit?“
Rosin und Klauk schauten sich an. Klauk zuckte fragend mit den Schultern.
„ Wie willst Du das hinkriegen? Sein Handy ist aus.“
„ Wir werden nicht noch einmal scheitern, es gibt genug Opfer“, sagte Hell, der mit schnellen Schritten auf seine Kollegen zukam.
Die Köpfe der Beamten flogen herum.
„ Machen Sie mit, Chef?“, fragte Klauk, der sich wunderte, wie Hell ihr Gespräch hatte mitverfolgen können.
„ Nein. Ich kann euch auch sagen, warum. Ich erhielt eben einen Anruf von Sven-Ferdinand Walters aus dem Krankenhaus. Seine Schwester ist aus dem Koma erwacht.“
Die drei Kollegen reagierten mit Erleichterung, als sie seine Worte vernahmen.
„ Die beste Nachricht des Tages“, sagte Rosin und pustete etwas Luft zwischen die Lippen.
Hell setzte ein Siegerlächeln auf. „Es kommt noch viel besser. Sie hat ihrem Bruder berichtet, wer hinter der ganzen Planung zur Ermordung von Günther Adelberg stand. Ihr werdet es nicht glauben.“
*
Der Regen fiel leise auf die Windschutzscheibe des Mercedes. Die Digitaluhr im Armaturenbrett zeigte zehn Minuten vor zehn Uhr an. Wendt war übermüdet und vor allem stinksauer.
Hell hatte ihn ins Präsidium geschickt. Zu Dr. Franziska Leck. Wenn er sich schon nicht ärztlich untersuchen lassen wolle, dann sollte er wenigstens mit Dr. Leck reden.
„ Chef, ich bin fit. Ehrlich!“, hatte Wendt protestiert.
„ Das sehen Dr. Beisiegel und ich anders. Ich kann