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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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schwacher Stimme.
    „ Ich weiß es nicht. Das ist Sache der Polizei“, sagte Sven-Ferdinand Walters.
    „ Was ist mit Papa?“ Sie schaute ihn sorgenvoll an.
    „ Ich weiß nichts Neues“, sagte er wahrheitsgemäß.
    „ Ich weiß, wer dahintersteckt“, sagte sie und versuchte wieder, sich aufzusetzen.
    „ Das hat Zeit. Du bist eben erst aus dem Koma erwacht.“ Seine sorgenvolle Miene machte sie gereizt.
    „ Sven, ich weiß, wer unseren Vater entführt hat. Ich kenne ihn! Und ich weiß, wer dahintersteckt“, sagte sie eindringlich.
    *
    Die Jalousien in der ganzen Wohnung waren heruntergelassen. Klauk hielt seine Waffe vor sich. Mit der anderen Hand umklammerte er die Taschenlampe. Wendt war dicht hinter ihm. Er gab ihm ein Zeichen, dass er das Zimmer links untersuchen würde. Zwei SEKler stürmten an ihnen vorbei. Einer die Treppe hinauf, der andere geradeaus. Dumpf klangen die schweren Einsatzstiefel auf der Treppe.
    Klauk leuchtete das Zimmer aus. Er stand in der Küche. Auf dem Ofen und in der Spüle stapelten sich die Töpfe.
    Adelberg hatte hier gehaust!
    „ Sicher“, sagte er leise zu Rosin, die auf dem Flur stand.
    „ Sicher“, sagte Wendt, der gerade aus dem anderen Zimmer heraustrat, „Das ist das Hauswirtschaftszimmer.“
    „ Schau mal, die Kabel“, sagte Rosin und deutete auf ein Bündel Kabel, was auf dem Flur vor ihnen lag. Es führte die Treppe hinunter in den Keller.
    „ Hilflose Person“, alarmierte der SEK-Beamte, der geradeaus gelaufen war, seine Kollegen, „Sonst alles sicher hier.“
    „ Ich gehe hin“, sagte Rosin und schlängelte sich zwischen der Wand und dem baumlangen Beamten hindurch.
    „ Oben ist auch alles sicher“, tönte es von der Treppe her.
    „ Ok, dann nach unten“, sagte Hell, „Aber mit größter Vorsicht. Dort sind aller Voraussicht nach die Geiseln gefangen!“
    Hell tastete sich die Treppe herunter. Alles, was er im Schein der Taschenlampe sah, waren grau gestrichene Wände. Er versuchte nicht über die Kabel zu stolpern, die sich wie eine Schlange die Treppe hinunter wanden. Das Haus war neu, alles war akkurat verputzt, wie man es bei einem Neubau vermutete.
    Wendt war jetzt dicht hinter ihm. Er spürte den Atem des Kollegen im Nacken.
    Sie hatten den Absatz der Treppe erreicht.
    „ Vorsichtig, nichts riskieren!“, flüsterte Hell.
    Wendt nickte.
    In dem Keller war es kalt. Doch weder Hell noch Wendt bemerkten es. Direkt vor ihnen gingen zwei kurze Gänge ab. Jedes Mal knapp zwei Meter lang. An jedem Ende war eine Feuerschutztüre zu sehen.
    Wendt sah, dass die Kabel nach rechts führten. Sie liefen an der Wand vor der Türe hoch und verschwanden in einem grob gehauenen Loch, was mit Bauschaum ausgespritzt war. Er deutete dorthin.
Hell nickte.
    Wendt nahm die Türklinke in die Hand. Er drückte sie langsam herunter.
    Die Türe ließ sich öffnen.
    Er zögerte einen Moment, die Türe ganz zu öffnen. Dann schob er sie auf, Zentimeter für Zentimeter und leuchtete hinein. Im Schein der Lampe tauchten ein Stativ und eine Kamera auf. Davor lag ein Stuhl auf der Seite. Umgestoßen.
    Dahinter war der Raum mit einem Vorhang abgetrennt. Er suchte nach einem Lichtschalter.
    Tasten.
    Da war er.
    Er schaltete das Licht an. Die Neonröhren flackerten auf. Als er bemerkte, dass das Licht der Röhren ausreichte, schaltete er die Taschenlampe aus und trat eilig in den Raum.
    Dort.
    Aus der Ecke drang ein erbärmliches Geräusch. Er hastete hin.
    „ Hier. Hier ist jemand“, rief er. Seine Stimme überschlug sich.
    Hell, der mit gezogener Waffe hinter den Vorhang geschaut hatte, war sofort bei ihm. Dort hinter dem Vorhang befand sich nur die Dunkelkammer, mit der Adelberg die Fotos abgezogen hatte. Alles war sauber und ordentlich aufgeräumt.
    In dem Moment riss Rosalie Lindemann die Augen auf. Ihr Kopf schwankte. Der glasige Blick der Frau ging ins Leere.
    „ Frau Lindemann! Können Sie mich hören?“
    Ihr Kopf sackte wieder zur Seite.
    „ Wir brauchen einen Arzt. Schnell!“
    „ Was ist mit ihr?“, fragte Hell, der einen gequälten Schluchzer unterdrückte.
    „ Keine Ahnung. Aber sie lebt. Wo ist Walters?“
    Er suchte mit hektischen Blicken den Raum ab, doch es war dort niemand mehr zu sehen.
    „ Der andere Raum“, sagte Hell.
    Sie überließen Rosalie Lindemann vorerst ihrem Schicksal.
    Im Kellerflur standen zwei SEK-Beamte. „Wo bleibt der Arzt?“, fragte Hell.
    „ Unterwegs“, sagte einer der beiden, nachdem er eine kurze Frage durch das Funkgerät

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