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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Aber so wird das nicht funktionieren, Professorchen. Die Nutte lebt und die Nutte wird reden. Sie bricht unter Druck zusammen. So wie bei mir.“
    Livrés Augen blitzen im fahlen Licht.
    „ Warum haben Sie meinen Vater töten lassen? Ich frage nicht noch einmal!“ Er nahm die Waffe in die Hand und zielte auf sein Gegenüber.
     

    „ Er hatte eine Art, die ihn überall beliebt machte. Er sollte eine Professur erhalten, für die ich mich schon zwei Mal beworben hatte. Ich war der bessere Archäologe. Ihr Vater war ein Schürzenjäger. Man hätte ihn nicht so leicht aus dem Weg räumen können, wenn er nicht jedem Weiberrock hinterhergelaufen wäre. Sogar die Studentinnen auf den Grabungen waren vor ihm nicht sicher.“
    Adelberg sprang auf und stürzte auf den Stuhl zu, auf dem Livré saß.
    „ Sie verdammtes Schwein!“, schrie er und presste dem Mann die Waffe an die Schläfe, „Sie lassen meinen Vater ermorden und wollen mir erzählen, dass er ein schlechter Mensch war, weil er Frauen mochte? Was denken sie ist schlimmer? Fremdgehen oder einen Menschen umbringen?“ Seine Worte zischten wie Schlangen durch seine Lippen.
    Livré verkrampfte.
    Jetzt. Jetzt stirbst Du.
    *
    Der Insignia mit Rosin am Steuer kam zur gleichen Zeit vor dem Haus von Livré an wie auch das SEK.
    Hell und Klauk stiegen aus. Leise legte Rosin die Türe des Opels an, damit das Innenlicht erlosch. Sie traute sich nicht, die Türe zuzuschlagen. Leise kletterten die SEK-Beamten aus ihrem Fahrzeug. Sie setzten die Helme auf und klappten die Visiere herunter.
    „ Keine Laser. Zu auffällig“, sagte der Einsatzleiter leise. Seine Leute nickten und rückten in die Richtung aus, die seine Handbewegungen ihnen vorgaben.
    „ Passen Sie auf. Hier ist irgendwo unser Kollege.“
    Er zeigte auf seinen Mercedes, der dreißig Meter weiter stand.
    „ Vorsicht. Ein Kollege ist auch am oder im Objekt“, flüsterte er in sein Funkgerät. Sofort erhielt er Rückantwort.
     

    Wendt spürte das Gras unter seinen Schuhen. Es war feucht vom Regen. Vor ihm lag eine niedrige Mauer. Er stemmte sich hoch, zog beide Füße über die Mauer.
    Dahinter standen ein paar Büsche. Es gab dort ein Fenster im Haus. Kein Licht. Er schaute hinein, ging weiter.
    Einige Meter weiter war ein Fenster erleuchtet.
    Schränke. Fliesen. Eine Abzugshaube.
    Die Küche. Er hob schnell den Kopf und sah hinein.
    Nichts. Niemand war dort.
    Wendt ging weiter, stolperte beinahe über etwas, das quer zu seiner Laufrichtung lag. Er rappelte sich auf. Vor ihm weitete sich der Garten zu einem kleinen Park. Er schaute um die Hausecke. Dort lag rechts eine Terrasse.
    Vor ihm sah er ein Beet. Er machte einen großen Schritt und überquerte es. Schließlich stand er vor dem Fenster. Er drückte sein Gesicht gegen die Scheibe, schaute hinein.
    Das Zimmer war durch das Licht aus der Küche spärlich beleuchtet.
    Niemand war dort.
    Wendt suchte nach der Türe. Langsam tastete er sich voran.
     

    „ Hatte ich nicht gesagt, keine Alleingänge?“, sagte plötzlich eine bekannte Stimme hinter ihm.
    Wendt fuhr herum. Vor ihm stand Hell und daneben tauchte das Gesicht von Klauk hinter der Mauer auf.
    „ Mann! Müsst ihr mich so zu Tode erschrecken?“, schnaufte er und fasste sich an seine Brust.
    „ Wir sind’s nur.“
    Wendt sah Klauks breites Grinsen.
    „ Jemand zu sehen?“
    „ Nein. In der Küche ist Licht, aber das habt ihr ja auch gesehen.“
    Hell zog seine Waffe aus dem Holster.
    „ Er kann nicht weg, das Haus ist umstellt. SEK. Es sei denn, er ist schon wieder entwischt.“
    „ Nein. Der ist da drin. Da bin ich mir sicher“, sagte Wendt forsch.
    Er tastete wieder nach der Türe neben sich.
    Hell hielt ihn an der Schulter zurück.
    „ Bist Du ok? Ich meine die Sache mit Walters, Du verstehst?“
    Wendt drehte sich zu ihm um.
    „ Schon gut Chef. Sicher bin ich geschockt. Aber jeden hätte es treffen können. Ich bin ok. Wirklich.“
    In der Dunkelheit konnte er Wendts Gesicht nicht richtig sehen. Doch vertraute er seinem Stellvertreter.
    „ Packen wir‘s an!“
    Wendt öffnete die Türe und setzte den ersten Fuß in den Raum. Adelberg konnte überall sein. Das Haus war zweigeschossig, unterkellert. Sie mussten es von Stockwerk zu Stockwerk absuchen. Hinter den drei Beamten drängten sich vier SEK-Beamten in das Zimmer.
    „ Suchen Sie den Keller ab und diese Etage. Wir gehen nach oben“, flüsterte Hell einem der Beamten zu.
    Der Mann nickte und tippte seinem Kollegen auf die

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