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Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Oliver Hell - Das zweite Kreuz

Titel: Oliver Hell - Das zweite Kreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Knacken das Genick des Mannes brach, als er hart gegen etwas schlug.
    Die Türe zu ihrem Verlies schloss sich erneut.
    Dunkelheit.
    Ein Schlüssel drehte sich einmal im Schloss. Ruckartig.
    Ruhe.
     

    Ein anderer Schlüssel öffnete die Handschelle. Ein Kofferraum öffnete sich. Karsten Olbrichs wurde zum Auto getragen. Sein Kopf pendelte unnatürlich zur Seite. Unsanft landete Karsten Olbrichs auf einer bereitgelegten Decke. Eine weitere Decke verhüllte den Leichnam.
    Der Motor des Autos startete. Ohne große Eile fuhr der Fahrer durch die abendliche Stadt. Eine Viertelstunde später parkte das Auto wieder.
    Der Fahrer stieg aus, schloss eine Garagentüre auf. Die beiden Flügel der Türe schwangen zur Seite. Das Auto fuhr hinein, der Motor erstarb. Die Türen der Garage schlossen sich von innen.
    Dahinter lag nicht etwa eine normale Garage. Nein, dahinter stand ein Leichenwagen. Ein Rollwagen wie in einem Krankenhaus wurde neben das Auto geschoben, der Kofferraum schwang erneut auf. Karsten Olbrichs lag ein paar Sekunden später auf diesem Wagen und wurde aus der Garage gerollt. Alles war schon vorbereitet. Der Mann zog Olbrichs von dem Rollwagen auf eine Art Seziertisch. Dort begann er mit schnellen, geschickten Bewegungen den Mann zu entkleiden. Neben dem Seziertisch stand eine Maschine, die auf ihren Einsatz wartete. Ruhig setzte der Mann eine Infusionsnadel an, schob sie in die Armbeuge des Toten und begann mit seiner Arbeit.
    *
    »Irritierend war es“, antwortete Hell auf die Frage von Franziska.
    „ Nur irritierend?“
    „ Ja, sehr unangenehm war es auch. Schließlich kamen die ganzen Erinnerungen wieder hoch. Zuerst dachte ich, da macht sich einer einen Scherz mit uns. Er sah nicht mehr aus, wie der Mann, der uns so lange an der Nase herumgeführt hatte. Die Gesichtschirurgen in den Niederlanden hatten ganze Arbeit geleistet.“
    „ Wie hast Du ihn erkannt?“, fragte sie und hielt ihr Glas in der Hand, ohne zu trinken.
    „ Seine Stimme. Die haben sie nicht verändern können. Da hatte ich Gänsehaut, wirklich. Uaah! In dem Keller … hatte ich Gelegenheit, sie mir einzuprägen.“
    „ Was passiert jetzt mit ihm? Was glaubst Du?“ Sie nahm einen kleinen Schluck Bordeaux.
    Hell runzelte die Stirn. „Wir hatten ihn nicht mehr in der Fahndung. Alle gingen davon aus, er sei tot. Ich kann dir nicht sagen, was die Frankfurter Kollegen tun werden. Er hat sich als Kronzeuge gegen seine Vorgesetzten angeboten. Das ist jetzt ein Fall für Interpol. Da sind wir raus. Gottseidank!“
     
    „ Wie es aussieht, macht es dir nicht viel aus darüber zu sprechen, Oliver.“
    „ Naja, das Leben geht weiter“, log er. Es hatte ihm schon arges Kopfzerbrechen gemacht, aber wie es im Leben oft so war, ließ der nächste Aufreger in Form der Entführungen nicht lange auf sich warten.
    „ Na, das scheint mir aber erst die Hälfte der Geschichte zu sein.“
    Hell spürte, dass Franziska ihn wieder durchschaut hatte.
    Er feixte und tauchte ein Stück Brot in die zerlassene Kräuterbutter auf seinem Teller.
    „ Nein, es geht mir wirklich ganz gut. Keine Träume, keine bösen Gedanken mehr. Es ist nicht mehr so, wie in den ersten Wochen, glaube mir, Schatz.“ Sie erinnerte sich daran, wie es im gemeinsamen Urlaub noch um Hells Gemütszustand bestellt gewesen war. Dort an der Nordsee war er jede Nacht schweißgebadet aufgewacht, hatte entsetzliche Albträume. Er machte ihr wirklich Sorgen.
    Franziska nahm einen Schluck Wein und zog scharf Luft durch die Zähne ein. „Der Wein ist tatsächlich vorzüglich“, sagte sie mit einem spitzbübischen Lächeln auf den Lippen.
    Hell räusperte sich und prostete ihr zu.
    Von draußen drangen Geräusche ins Esszimmer. Hell meinte, einen Wagen wieder starten zu hören. Die Haustüre öffnete sich. Christoph kam fünf Sekunden später hinein.
    „ Sorry Papa, es ist was später geworden“, sagte er, „Hallo Franziska, wie geht es dir?“
    Sie stellte ihr Weinglas ab, stand auf und nahm den Sohn ihres Partners in den Arm. „Gut. Und dir?“, sagte sie.
    „ Mir geht es super. Ich habe heute jemanden kennengelernt, der auf die Polizeischule gehen wird. Papa, was denkst Du? Hätte ich das Zeug zum Bullen?“
    Hell starrte seinen Sohn an. Hatte er richtig gehört?
    „ Was?“, stammelte er.
    „ Och Papa, schau nicht so. Ich bin doch dein Sohn, also habe ich doch Polizisten-Gene erhalten von dir.“
    „ Geht es dir nicht gut?“ Die Sorge in Hells Stimme war nicht zu

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