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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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es schon in vielen alten Kriminalfilmen gesehen. Agayer ging eine Treppe hinauf. Vor ihnen lag eine Brücke, die über den Main führte. Das war hervorragend, dachte Badak. Agayer war oben auf der Treppe angekommen, und ja, er ging über die Brücke.
    Badak blieb stehen. Er sah sich um. Ideal. Niemand auf der Brü cke. Keiner auf der Treppe.
    Er hielt Ausschau.
    Da war er. Agayer ging über die Brücke. Badak lies die Zeitung fallen, legte die Glock an, balancierte sie aus.
    Zwei Schü sse. Zwei Mal ein leises ‚Plopp‘. Der erste Schuss verfehlte Agayer, der zweite prallte vom Geländer ab. Agayer warf sich instinktiv auf den Boden. Dieses metallische Geräusch bedeutete nur eins. Schüsse. Jemand schoss auf ihn. Noch im Fallen zog er seine eigene Waffe.
    Die Brü cke war sehr stark befahren. Er hielt den Kopf unten. Keine Fußgänger. Niemand war in Gefahr. Er hob ruckartig den Kopf, sah zum Ufer herunter. Dort stand jemand mit gezogener Waffe. Badak. Er erkannte ihn sofort.
    Dieser Hund dachte Agayer. Schon wieder kl atschten Kugeln gegen das Geländer. Eine pfiff ihm direkt vor der Nase entlang. Er blieb mit dem Kopf unten, hielt die Waffe hoch und gab einige Schüsse ab. Wieder ein ruckartiger Blick. Niemand mehr zu sehen. Er stand auf und rannte zurück zur Treppe. Er schaute hinunter. Badak war verschwunden. Langsam ging er mit gezogener Waffe Stufe für Stufe die Treppe hinunter. Sicherte nach links und rechts. Vielleicht verbarg er sich unter der Brücke?
    Herzklopfen.
    Mit einem Sprung nahm er die letzten drei Stufen auf einmal. Vor ihm stand ein älterer Herr, dem er seine Waffe vor die Nase hielt. Kein Badak.
    „ Entschuldigen Sie, Polizei“, sagte er zu dem Mann und hielt ihm blitzschnell eine gefälschte Polizeimarke vor die Nase, „Haben sie einen dunkelhaarigen Mann gesehen? Kleiner als ich, er hat eine Waffe.“
    Der verdutzte ä ltere Herr sagte mit deftigem Frankfurter Dialekt: „Nein, ich habe niemanden gesehen. Spielt doch woanders Krieg, nicht hier.“
    Agayer ging zu der Stelle, von der aus Badak auf ihn angelegt hatte. Er blickte hoch zur Brücke. Ja, das war die Stelle. Dort auf dem Boden lagen als Beweis sechs Patronenhülsen. Er nahm sie auf, prüfte eine mit genauem Blick und ließ sie in seine Hosentasche gleiten.
    Bevor noch jemand auf die Idee kam die Polizei zu hole n, machte er sich aus dem Staub. Als er wieder die Treppe hinauf hechtete, wählte er die Nummer von Behrend.
    „ Hallo, hier Agayer. Ihr Badak hat sich entschieden. Er hat soeben auf mich geschossen.“
    *
    „Ja, herein“, sagte Hell. Er blickte zur Türe. Die öffnete sich, ein hübsches, junges Gesicht mit großen, dunklen Augen, und einem dunklen Haarschopf schob sich durch den Spalt.
    „ Hallo, mein Name ist Lea Rosin.“
    Sie trat schnell ein und hielt Hell ü ber den Tisch ihre Hand hin. Der hatte Meinhold aus dem Büro geschickt. Er wollte die junge Frau alleine kennenlernen. Der Kommissar stand auf und reichte ihr die Hand. Ein unerwartet fester Händedruck für eine Frau.
    „ Frau Rosin, ich freue mich, Sie kennenzulernen. Nehmen Sie bitte Platz. Das geht ja alles sehr schnell im Moment. Aber schauen wir mal.“
    Rosin setzte sich. „ Ja, Christina rief mich gestern Abend an. Ich hätte selber nicht damit gerechnet, dass ich heute hier sitze.“
    Sie wusste natü rlich nicht, dass Meinhold schon gepetzt hatte. Sicher hätte sie ihrer Kollegin den Hals umgedreht. 
    „ Warum ausgerechnet mein Team? Das ist es sicher die Frage, die im Raum steht, oder?“
    Rosin ü berlegte. „Ich bin hier geboren. Ich liebe das Rheinland. Daher möchte ich auch hier arbeiten. Und …“, sie druckste ein wenig herum, „Wenn ich die Möglichkeit habe in das beste Team zu kommen, dann möchte ich das gerne wahrnehmen.“
    „ Es gibt noch mehr Teamleiter. Warum denken Sie, dass mein Team das Beste ist?“
    „ Das hat uns schon einer unserer Dozenten an der FH in den Kopf gesetzt. Wenn ihr die Möglichkeit habt, bei Hell ins Team zu kommen, dann reißt euch ein Bein aus.“
    „ Aha.“ Hell faltete seine Hände zusammen, und legte seinen Kopf darauf. Er blickte sie lange an. Pokerface.
    „ Aber dieser Dozent ist ein Dozent. Warum will Lea Rosin in mein Team?“
    „ Man sagt sich, sie hätten die besten Führungsqualitäten und man würde bei Ihnen am meisten lernen, weil sie ein guter Kriminalist sind.“
    „ Wer sagt das?“
    Rosin merkte langsam, was er von ihr wollte.
    „Ich möchte in ihr Team, Herr Kommissar.

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