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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Mann, auf dessen kleinem Messingschild, was er am Revers trug, der Name Lessing stand, „Ich sehe gerade, wir haben keine Deluxe-Zimmer mehr. Ich kann Ihnen aber eine Junior Suite anbieten.“
    Agayer legte ihm seinen Pass vor, Herr Lessing schob ihn mit einem Lä cheln wieder zu ihm herüber und gab ihm das Anmeldeformular.
    „ Junior-Suite klingt gut. Kann bitte gleich jemand einen Anzug abholen? Ich hätte ihn gerne heute Abend zurück.“
    „ Sehr wohl, darf ich für Sie einen Tisch im Restaurant ‚ Next Level ‘ reservieren?“
    „ Nein, vielen Dank. Ich esse heute Abend außerhalb. Vielleicht morgen.“
    Agayer lä chelte. Er hatte seine Daten in das Formular eingetragen. Für ihn war es nichts Ungewöhnliches unter falschem Namen zu reisen. Nein, eigentlich war es sogar die Regel.
    „ Sie gehen zu den Aufzügen herüber“, sagte Herr Lessing und zeigte auf eine Wand mit üppigem Blumenmuster. „Dann bitte folgen Sie der Beschilderung. Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“
    Agayer erhielt die Chipkarte, nahm sein Gepä ck und ging zu den Aufzügen herüber.
    *
    Christina Meinhold hätte am liebsten die ganze Welt umarmt. Zuhause angekommen überlegte sie ihre Eltern anzurufen, tat es aber doch nicht. Es hätte wahrscheinlich wieder nur Diskussionen gegeben. Sie schleuderte ihre Schuhe von den Füßen und warf sich auf das Sofa.
    Hell.
    Noch gestern hatte er sie auflaufen lassen. Hätte ihre derzeitige seelische Verfassung vorgeschoben, um ihr die Empfehlung zu verweigern. Und heute verhielt er sich völlig anders. Dabei setzte er auch seine Glaubwürdigkeit aufs Spiel. Würde sie nun versagen, dann bekäme er sicher die Frage gestellt, wie er eine Empfehlung hatte aussprechen können. Aber sie würde nicht versagen, da war sie sich sicher. Allen würde sie es beweisen. Auch ihren Träumen. Ja, auch denen. Neue Aufgaben waren immer gut für ihre Psyche, so würde es auch jetzt sein. Eine neue Herausforderung ist heilsam, sagte sie sich.
    Und jetzt? Ihre Laune war grenzenlos gut. Sie w ar in Feierlaune. Hätte sie noch eine Flasche Sekt im Kühlschrank gehabt, die hätte sie jetzt geköpft. Aber sie hatte keinen Alkohol mehr im Haus.
    Bei dem Thema Alkohol fiel ihr Wendt ein. Und die Standpauke von Hell. Sie wü rden sich jetzt eine Weile nicht sehen. Und ihr Streit war nicht beigelegt. Streit? Eigentlich war es kein Streit mehr, nicht von ihrer Seite. Wendt war, warum auch immer, sauer auf sie. Sie holte ihr Handy aus der Handtasche und wählte seine Kurzwahl.
    „ Hallo, hier ist Christina“, sagte sie, nachdem die Stimme auf der Mailbox sie zum Sprechen aufgefordert hatte, „Wenn Du Lust hast mit mir einen Kaffee zu trinken, dann melde dich doch. Ich würde dir doch gerne erzählen, was ich so im Kopf habe im Moment. Melde dich. Ciao.“
    Sie legte das Ha ndy neben sich auf den Couchtisch.
    Wendt sah ‚ Christina ruft an‘ auf dem Display stehen. Er hatte aber keine Lust, mit ihr zu sprechen. Wegen ihrer Alleingänge hatte er heute einen Anpfiff von Hell erhalten. Der hielt es außerdem nicht für notwendig, ihn bei anstehenden Personalentscheidungen zu Rate zu ziehen. Sondern er entschied einfach aus dem Bauch heraus. So wie jetzt bei Frau Rosin. Er fühlte sich von Hell übergangen. Das machte ihm mehr Kopfzerbrechen, als das beschädigte Verhältnis zur Kollegin.
    Er hörte auch die Nachricht nicht ab, die Meinhold auf die Mailbox gesprochen hatte. Sie war jetzt auf absehbare Zeit nicht mehr im Team, also brauchte er kein Gespräch mit ihr zu führen. Er ignorierte sein Handy, auch als er kurz drauf eine SMS wegen eines entgangenen Anrufes erhielt. Er löschte sie sogar.
    Diese Lea Rosin wü rde er sich schon parat legen. So ein Küken, was bisher nur Fans bei Fußballspielen überwacht hat, wollte jetzt plötzlich einen auf Kriminalistin machen. 
    Hell wü rde schon noch sehen, was er da für einen Tausch genehmigt hatte. Selbst wenn Meinhold und er gerade nicht überein waren, so war sie eine gute Polizistin. Mitten in einem so komplizierten Fall das Team zu schwächen, war keine gute Idee. Aber er musste das nicht verantworten.
    Er packte seine Joggingsachen aus dem Schrank und holte die Schuhe hervor. Bald kannst du ein Paar Neue vertragen, dachte er, als er die Sohle der Schuhe einer genauen Untersuchung unterzog. Aber morgen reichen sie noch, dachte er. Er würde heute Abend früh schlafen gehen, damit er ausgeruht war.
    Von dem Treffen mit dem Ermittler in Frankfurt hing

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