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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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gewesen mit ihr. Er wischte die negativen Gedanken weg, weil er pinkeln musste. Das konnte er nicht in der Siedlung, daher musste er aus dem Ort hinausfahren. Er startete den Opel und fuhr durch die Straße, als er sah, wie Holz mit einem kleinen, weißen Hund an der Leine aus der Haustüre trat. Holz sah ihn sofort.
    Wendt fing an, laut zu lachen, als er langsam neben dem BKA-Beamten herfuhr. Nur zu gerne hätte er das Fenster heruntergelassen und einen bissigen Kommentar abgegeben. Woher um alles in der Welt hatte dieser Holzkopf jetzt einen Hund? Er schlug vor lauter Begeisterung auf das Lenkrad, blieb an der Ecke noch stehen und beobachtete Holz, wie er mit dem Hund weiter die Straße entlang taperte.
     
     

     
    Die Geräte, die Berendi im abgedunkelten Zimmer in Jochheims Haus gefunden hatte, dienten seiner Meinung nach der Überwachung. Das bestätigten ihm auch seine Spezialisten, denen er seine Fotos geschickt hatte. Gerne hätte er noch mehr Zeit gehabt, um sie sich genauer anzusehen. Wen überwachte er? Oder standen diese Geräte dort, weil sie auf einen späteren Einsatz warteten? Vielleicht waren sie auch nur der stumme Zeuge einer Stasi-Karriere, die zu Ende ging.
    Jochheim war ein Verdächtiger. Mehr nicht. Sie konnten ihm nichts nachweisen. Mehr als die Vermutungen, die die Kripo in Bonn geäußert hatte, hatten sie gegen ihn nicht in der Hand.
    Der Streit zwischen Berendi und Holz hatte sich gelegt. Aber auch nur, weil er gut reagiert hatte. Binnen kurzer Zeit hatte er einer Freundin für einen Tag ihren Hund abgeschwatzt. Ein kleiner Fiffi, bei dem Berendi sich geschämt hätte, am anderen Ende der Leine gesehen zu werden. Er mochte Hunde. Doch ein Hund fing bei ihm in einer anderen Größenklasse an. Alles, was Angst vor einer normalgewachsenen Katze haben musste, zählte nicht als Hund.
    „ Na, was macht denn dein Sofa-Löwe?“, frotzelte er Holz, als der vom Gassi mit dem Treppenterrier wieder zurückkam.
    „ Haha“, antwortete er nur.
    „ Schlechte Laune?“
    „ Unser Kripo-Fuzzi hat seinen Beobachtungsposten verlassen. Er fuhr eben an mir vorbei und hat sich halb schlapp gelacht über mich.“
    Berendi schaute den Hund hinterher, der schnurstracks auf das Sofa zulief und mit einem Satz darauf landete. Dann kuschelte er sich auf ein Sofakissen und beobachtete die beiden Männer seinerseits.
    „ Kann ich überhaupt nicht verstehen, dass er sich amüsiert hat“, antwortete Berendi.
    „ Er hat den Tag über auf seinem Posten zu sein“, ereiferte sich Holz und warf die Hundeleine auf den Tisch in der provisorisch eingerichteten Küche. Dort stand ein Tisch, zwei Stühle. Auf einer Anrichte, die zur vorherigen Einrichtung gehörte, standen eine Kaffeemaschine, ein Zweiplattenkocher, ein Wasserkocher und ein Toaster. In einer Schüssel lag noch das Geschirr vom Frühstück.
    „ Und wo soll er pinkeln gehen? Nur mal so als Beispiel?“, fragte Berendi.
    „ Er kann in eine Tüte pissen“, sagte Holz gereizt und setzte sich an den Tisch. Der Fiffi kam aus dem Wohnzimmer herüber und setzte sich Holz vor die Füße. Er hob eine Pfote und winkte damit. Holz‘ Gesicht blieb starr. Berendi musste grinsen über die Versuche des Hundes, Aufmerksamkeit zu ergattern.
    „ Du wirst komisch, Arne.“
    „ Wieso?“
    „ Weil Du ihn nicht leiden kannst, bedeutet es nicht, dass er dein persönlicher Leibeigener ist.“
    „ Seine Chefin hat das so abgesegnet. Er hat seinen Job als Lockvogel. Basta!“
    Mittlerweile hatte sich der Hund auf seine Hinterbeine gestellt und winkte mit beiden Vorderpfoten. Holz ignorierte ihn noch immer.
    Berendi öffnete die Balkontüre und trat hinaus. Sofort schlug ihm die Hitze entgegen. Er schaute sich um und kam wieder zurück ins Zimmer. „Zu deiner Beruhigung, er ist wieder auf Posten. Du darfst dich abregen, Arne.“
    „ Interessiert mich nicht. Er ist an mir vorbeigefahren und hat seine Aufgabe nicht ernst genommen. Das zählt für mich.“
    Berendi setzte sich neben Holz und rief den Hund zu sich. Der kam sofort und setzte sich schwanzwedelnd vor ihn.
    „ Gell, mein Kleiner. Wenn Du am Computer gesessen hättest, dann hätte ich keine Angst um meinen Arsch haben müssen. Dir sind Pferdewetten egal, oder? Du willst bloß Futter und Streicheleinheiten“, sagte er mit einem Seitenblick.
    Holz erhob sich von seinem Stuhl und verließ das Zimmer. Er murmelte irgendetwas. Berendi verstand es aber nicht. Mit einem Grinsen im Gesicht munterte er den Hund auf. Der

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