Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
Vom Netzwerk:
getan, was Sie von uns verlangt haben“, stieß Christina Gericke hervor. Ihre Stimme klang belegt, sie war den Tränen nahe.
    „ Aha! Und was war das für eine Aktion heute in deiner Wohnung, meine Süße? Hattet ihr dafür auch meinen Auftrag? Lasst mich überlegen. Nein, ich glaube nicht.“ Er fasste sich dabei an sein Kinn und rieb es, als würde er nachdenken müssen.
    Christina schwieg nur. „Was war das? Wozu waren die Bullen dort?“, schrie er plötzlich. Die Frau zuckte zusammen.
    „ Wir … wir wollten Ihnen nur den Bullen vom Hals halten. Den, der immer vor Ihrer Türe herumlungert.“
    Die Augen Jochheims verengten sich. „Trallala, hatte ich euch das befohlen?“
    Keiner der beiden antwortete.
    „ Hatte ich das befohlen?“, wiederholte Jochheim und kam einen weiteren Schritt näher.
    „ Nein, das hatten Sie nicht“, sagte Stephan Gericke mit erstickter Stimme.
    „ Und, mein kleines Autoschrauberlein, seit wann habe ich dir erlaubt, selbständig zu denken?“
    Gericke hielt den Blick auf den Boden gesenkt.
    „ Das haben Sie nicht.“ Auch jetzt wagte er keinen Blick auf den Mann zu richten.
    „ Zu eurer Information, der Bulle ist kreuzfidel aus der Bude spaziert. Dem ist nichts passiert. Der steht in drei Stunden wieder bei mir vor der Türe. Ein toller Erfolg, wenn ihr anfangt, zu denken. Aber das habt ihr ja selber gesehen“, sagte Jochheim, dessen Ton immer drohender wurde.
    „ Wir dachten …“, sagte Christina Gericke, doch kam sie nicht weiter mit ihrem Satz. Doch dann schüttelte sie den Kopf.
    „ Ihr habt nicht zu denken, verflucht.“
    Sie schüttelte wieder den Kopf.
    „ Ich will nicht mehr“, krächzte sie.
    „ Was willst Du nicht mehr, Kindchen? Gehorchen? Das wäre aber schade. Denn das würde nur noch eines bedeuten …“, sagte Jochheim und kam einen weiteren Schritt näher auf den Tisch zu.
    Zu spät erkannte er, dass er eine unsichtbare Barriere eingerissen hatte. In Stephan Gericke spannten sich sämtliche Muskeln. Er stieß einen infernalischen Schrei aus, griff den Küchenstuhl und schlug mit aller Macht damit auf Jochheim ein. Jochheim schaffte es nicht mehr, sich wegzuducken. Der Stuhl zerbarst auf seinem Rücken. Er sah nur das wutverzerrte Gesicht seines Gegenübers und konzentrierte sich darauf, nicht gänzlich zu straucheln. Doch dann fiel er.
    „ Los komm, Christina, komm!“, schrie Gericke und streckte die Hand nach seiner Schwester aus. Sie zögerte, weil sie dazu mit einem Sprung über den, auf dem Boden liegenden, Jochheim hätte hinwegsetzen müssen.
    Der kämpfte gegen das Blut, das über die Stirn in seine Augen rann.
    Christina zögerte.
    Jochheim griff nach seiner Waffe.
    „ Komm!“, schrie Gericke hysterisch und trat nach Jochheim. Traf die Waffe.
    Sie segelte über den Küchenboden.
    Christina blieb wie angewurzelt stehen. Jochheim kroch blitzschnell auf allen Vieren und langte nach seiner Waffe.
    Die Pistole blitzte auf in seiner Hand. Noch im Liegen zielte er auf Gericke.
    Ein Schuss.
    Gericke schrie auf. Fasste sich an die Schulter. Rannte aber im selben Moment aus der Türe. Augenblicklich stürzte sich Christina Gericke schreiend auf Jochheim und fing an, wie wild auf ihn einzuschlagen. Ihre Fäuste waren überall. Wie eine Furie schlug und kratzte sie ihn. Tatsächlich schaffte es ihr Bruder, durch diesen unerwarteten Angriff seiner Schwester zu entkommen.
    Jochheim hatte Mühe, sich der rasenden Frau zu erwehren. Er zögerte nicht lange und schlug ein, zweimal mit der Waffe zu. Christina Gericke taumelte nach hinten und schlug mit dem Kopf gegen das Tischbein. Benommen blieb sie liegen. Jochheim sprang auf und hastete in den Flur.
    Wo war Stephan Gericke?
    „ Kleiner, wo steckst Du? Ich habe deine Schwester“, schrie er durch das Haus. Mit der Waffe in der Hand stürzte er zur Haustüre. Er riss daran, doch sie war verschlossen. Er fing an, die Türe mit den Füßen zu bearbeiten. Während er das tat, sah er durch die seitliche Scheibe, wie der Golf mit hoher Geschwindigkeit auf das verschlossene Tor zuraste. Stephan Gericke hob die Hand zum Schutz hoch, dann krachte der Golf gegen das Tor. Jochheim hatte erwartet, dass es dem Aufprall standhalten würde. Doch das Teil war so verrostet und marode, dass es sofort zur Seite sprang und er mit dem Golf auf die Straße schleuderte. Er hatte sich verkalkuliert, und stand erst auf der falschen Straßenseite. Dann schoss der Golf wieder los. Der rechte vordere Scheinwerfer war zerstört, und

Weitere Kostenlose Bücher