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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Polizei auf ihre Spur? Blödsinn. Nein, da steckt etwas anderes hinter. Da bin ich sicher.“
    „ Und was soll das bitte sein?“
    „ Das mein Lieber, das müssen wir herausfinden“, sagte er und klopfte Holz mit zwei Fingern auf seine Lederjacke.
    „ Es gibt mehr korrupte Bullen, als Du glaubst“, sagte Holz und sah zu, wie Berendi die Wohnung versiegelte.
    Der ging dann schnell die Treppe hinunter. „Da magst Du Recht haben, aber Wendt gehört nicht dazu. Wir müssen beide Gerickes zur Fahndung ausschreiben.“
    *
    Hinter einer Hausecke stand Jochheim und spähte die Straße herunter. Hatte er doch Recht behalten. Diese zwei komischen Vögel waren Bullen. Und das war sicherlich kein Zufall, dass sie sich genau ihm gegenüber einquartiert hatten.
    Er dankte dem Zufall und dem Mondlicht. Hätte er nicht in dieser Nacht versucht, die Wohnung von Stephan Gericke abzuhören, er wäre nie ans Fenster getreten. Er dankte vor allem dem Mondlicht, was die Waffe des Typen mit der Glatze hatte für Sekundenbruchteile aufblitzen lassen. Schleierhaft blieb ihm allerdings, was dort gerade in der Wohnung von Christina Gericke für ein Film gelaufen war. Diese beiden Bullen waren in Begleitung eines SEK-Teams in das Haus gestürmt, nachdem sie kurz vor der Türe gestikuliert hatten. Die üblichen Bullengeschichten, wenn sie nicht auffallen wollten. Affiges Procedere.
    Nach einer Weile kam das SEK wieder heraus und fuhr davon. Dann kamen kurz nacheinander der geschniegelte Bulle, der ständig vor seinem Haus herumlungerte und die beiden von gegenüber wieder aus dem Haus. Diesen Zusammenhang verstand Jochheim nicht. Der geschniegelte Bulle stieg in ein Taxi und fuhr davon. Die beiden anderen schienen miteinander zu streiten. Dann fuhren auch sie davon. Der einzelne Bulle war nicht bei dem Einsatz dabei gewesen. Da war er sicher. Er musste sich schon im Haus befunden haben. Was machte dann ein SEK-Einsatz für einen Sinn? Misstrauen die sich nun schon gegenseitig?
    Jochheim schüttelte den Kopf und war schon im Begriff, zu seinem Auto zu gehen, als ihm etwas auffiel. Blitzschnell verbarg er sich wieder hinter der Hausecke. Es war ein Auto, was seine Aufmerksamkeit erregte. Es hatte ganz weit hinten in der Straße geparkt. Jetzt blendeten die Lichter auf und das Auto kam die Straße heruntergefahren. Jochheim erkannte sofort, wessen Auto es war.
    Eigentlich waren es schon genug Zufälle für eine Nacht. Doch dankte er dem Gott der Zufälle, dass er ihm noch diesen einen hatte zuteilwerden lassen. Als das Auto an ihm vorbeifuhr, wurde seine Vermutung zur Gewissheit. Darin saßen Christina und Stephan Gericke. Er presste sich an die Hauswand. So fest, dass der Rauputz sich in sein Gesicht drückte. Das Auto bog links ab und Jochheim setzte zu einem Sprint an.
     
     

    Wendt fuhr gerade mit dem Taxi zur Notaufnahme, als das Handy piepte.
    Es war Oberstaatsanwältin Brigitta Hansen.
    Wendt räusperte sich und nahm das Gespräch an. Du darfst nicht versoffen klingen, dachte er noch.
    „ Hallo Herr Kommissar, bitte entschuldigen Sie die nächtliche Störung“, sagte sie mit ironischem Unterton, „Aber wir müssen über ihren Einsatz reden.“
    „ Ja, Frau Oberstaatsanwältin, ich kann es Ihnen auch nicht erklären“, fing Wendt an, doch sie wollte gar keine Erklärung hören.
    „ Wendt, das ist ihr Problem. Sie fahren jetzt sofort in das nächste Krankenhaus und lassen sich auf alle Drogen testen, die dort nur getestet werden können. Wenn Sie damit fertig sind, dürfen Sie mich wieder anrufen. Aber nur, wenn man etwas gefunden hat. Sonst müssen Sie sich um ihren Job Sorgen machen. Mehr sage ich zu dieser Tageszeit nicht dazu. Gute Nacht, Herr Kommissar Wendt!“
    Sie hatte aufgelegt.
    Wendt verdrehte die Augen und fluchte leise vor sich hin.
    *
    Die unsichtbare Grenze war überschritten. In dem Moment, wo er die Geschwister Gericke im Auto wahrgenommen hatte, spulte sich ein Film vor Jochheims Augen ab. Er wusste, dass Stephan Gericke ihm gefährlich werden konnte. Wenn die beiden Bullen nicht solche blinden Luschen wären, dann hätte es durchaus sein können, dass sie ihn entdeckt hätten. Ihm war nicht mehr klar, ob seine Drohungen noch Wirkung zeigten. Würde dieser Autoschrauber auspacken, könnte er einpacken. In ihm formulierte sich eine Idee und die Idee manifestierte sich in einem Plan.
    Er folgte dem Golf der Geschwister. In gebührender Entfernung. Sie fuhren über die Autobahn aus Bonn heraus, scherten auf der

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