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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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A560 von der Autobahn herunter. Sie bogen rechts ab und fuhren Richtung Niederpleis weiter. An der nächsten Kreuzung blinkte Christina Gericke links. Sie musste an der roten Ampel anhalten. Als das grüne Licht der Ampel die Kreuzung einhüllte, fuhr sie an. Jochheim blieb im Hintergrund, hielt kurz gegenüber einer Bäckerei an. Sein Blick fiel auf das Schild, auf dem ‚Steinofenbäckerei‘ stand.
    Um diese Uhrzeit waren nicht viele Fahrzeuge unterwegs. Deshalb musste er aufpassen, nicht aufzufallen. Auf die Straßenlaternen musste er Acht geben. Man könnte ihn aus dem vorwegfahrenden Auto aus erkennen. Daher ließ er sich weit zurückfallen. Die Straßenlaternen erleuchteten nur bis zum Ortsausgang den kleinen Ort. Sobald sie die letzte passiert hatten, schaltete Christina Gericke das Fernlicht ein. Sie fuhren weiter durch die Nacht. Bald würde die Sonne aufgehen. Gegen vier Uhr graute der Morgen.
    Sie kamen an mehreren Gärtnereien und Baumschulen vorbei. Jochheim erschrak, als er rechts an der Straße eine Herde Giraffen ausmachte. Einen Augenblick lang war er verwirrt. Giraffen? Doch die waren aus Metall und standen dort, als Werbung für eine der Baumschulen. Er atmete durch und konzentrierte sich wieder.
    Plötzlich gewahrte er vor sich Bremslichter. Christina Gericke wurde langsamer und bog links in Richtung eines alleinliegenden Grundstücks ab. Die Beifahrertüre flog auf, Stephan Gericke stieg aus. Schnell ging er zu einem Tor herüber und schob es auf. Christina Gericke schien ungeduldig zu sein. Noch bevor er es ganz geöffnet hatte, fuhr sie in das Grundstück hinein. Jochheim hielt sein Auto am Straßenrand an, schaltete sofort das Licht und den Motor aus. Geschickt ließ er sich nach rechts gleiten, damit er nicht gesehen werden konnte.
    Gericke schob das Tor wieder zu. Er schaute einmal prüfend nach links und nach rechts. Flugs verschwand er in Richtung des Gebäudes. Das Auto rollte hinter das Haus. Sofort erlosch das Licht.
    Jochheim wartete eine Minute, bis er sicher sein konnte, dass sie längst ins Haus gegangen waren, dann langte er hinter sich auf den Rücksitz und holte ein kleines Etui nach vorne. Er öffnete den Reißverschluss und blickte hinein. Darin lagen seine Schätze. Frisch geschliffen, scharf wie die Hölle. Fast leidenschaftlich ergriffen, betrachtete er seine Werkzeuge. Stahlblitzend und sacht wie der Hauch des Todes lagen drei von ihnen in dem Etui. Lange hatten sie auf ihren nächsten Einsatz warten müssen. Jetzt sollte es soweit sein. Er fuhr mit den Fingern beinahe zärtlich über die Perlmutthüllen. Dann entschied er sich für eines seiner Babys und ließ langsam den Reißverschluss wieder zurückgleiten.
    *
    Das Haus, in das Stephan und Christina Gericke in dieser Nacht eindrangen, gehört dem Onkel eines Freundes von Stephan. Es stand schon seit Jahren leer, weil er kein Geld hatte, die nötigen Reparaturen ausführen zu lassen. Dann und wann fanden in dem Gebäude Feiern statt und kleine Feste im Garten, damit Gesindel und Penner davon abgehalten werden sollten, sich des Hauses als Domizil anzunehmen. Daher war es auch für die nächsten Nachbarn nicht ungewöhnlich, wenn nachts dort Licht brannte.
     
     

    Jochheim war geschickt über den Zaun geklettert und hatte sich ebenfalls der Hintertüre genähert. Alle paar Schritte blieb er stehen und lauschte in die Nacht. Sie durften ihn nicht hören. Leise öffnete er die Türe. Totale Dunkelheit umfiel ihn. Der hintere Teil des Hauses lag tiefer, er befand sich also im Keller. Vorsichtig ließ er die Türe hinter sich zugleiten. Leise. Der Keller war weiter in Dunkelheit gehüllt. Nur widerwillig gewöhnten sich seine Augen daran. Es gab in dem Keller nur ein paar kleine Fenster, die mit Spinnweben verhangen, etwas vom Mondlicht hineinfallen ließen.
    Dann stand er wie versteinert an der unteren Stufe der Treppe, die nach oben führte. Unter der Türe war ein fahler Lichtschein zu sehen. Ohne Mühe maß er eine Stufe nacheinander. Auf den Zehenspitzen, lautlos. Oben angekommen, griff er nach seinem Holster. Die Waffe saß da, wo sie hingehörte. Doch ließ er sie stecken. Seine Hand tastete nach der Türklinke. Er lauschte.
    Nichts.
    Millimeter für Millimeter drückte er die Klinke herunter. Dann öffnete sich die Türe mit einem Klack. Jochheim erschrak. Erstarrte. Hielt die Türklinke fest umschlossen. Er starrte an die Decke. Über ihm hing eine grelle Leuchtstoffröhre. Er blinzelte. Waren da nicht Stimmen zu

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