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Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Gottes Acker (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Wagner
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Was fehlt denn sonst noch alles in den Akten?“
    „ Arne, fahr mal einen Gang herunter bitte! Wir haben hier einen Fall zu lösen, vergessen?“, herrschte Berendi seinem Kollegen an.
    „ Ich bin noch nicht einmal hochgefahren, Maik“, brummte Holz. Wendt blickte unschlüssig zwischen den beiden Männern hin und her.
    „ Was spielt ihr beiden hier? Guter Cop, böser Cop?“, fragte er.
    „ Wir spielen gar nichts. Wir versuchen mit einem Amateur einen Fall zu besprechen“, konterte Holz und sein Gesichtsausdruck wurde noch eine Nuance feindseliger.
    Wendts Muskeln spannten sich. Das Adrenalin in seinem Körper fuhr hoch. Seine Kiefer mahlten. Sollte er auf diese Provokation antworten? Oder den Kommentar ins Leere laufen lassen?
    Bleib ruhig!
    Damit kriegst du diese Hackfresse!
    Er stand auf, streckte seinen Körper und ging zur Glastafel hinüber. Dort nahm er einen Marker in die Hand.
    „ Wenn ich den Egotrip des Kollegen auf ein paar Details lenken dürfte“, sagte er, „Wir haben hier die Unfallskizze. Der BMW von Gericke hat den Audi Gauernacks von der Straße gerammt. Der rutschte die Böschung hinunter und prallte gegen einen Baum. Zu diesem Zeitpunkt war die Tasche des Staatsanwaltes mit seinen Unterlagen und dem Laptop noch in seinem Fahrzeug. Das haben wir als Aussage von seiner Sekretärin. Sie sagt aus, er habe diese Tasche nie aus den Augen gelassen.
    Als die Einsatzkräfte am Unfallort ankamen, fanden sie den Wagen leer vor. Unsere Theorie ist es, besser gesagt, die von meinen Kollegen und ich werfe das jetzt auch nur als Behauptung ein, dass der Mazda, der vor der Garage Gerickes in Brand geriet, ebenfalls in der Nähe war. Der Fahrer hat sich der Tasche bemächtigt und entfernte sich noch vor dem Eintreffen der Rettungskräfte wieder. Ich verheimliche auch nicht die Theorie meiner Kollegen, dass es Christina Gericke war, die den Mazda fuhr. Ich bin mir da unschlüssig, was das angeht. Schließlich war es eben diese Frau, die mich vom brennenden Mazda wegzog.“
    Holz verzog sein Gesicht zu einem verächtlichen Grinsen.
    „ Was nicht bedeutet, dass sie nicht doch ihrem Bruder geholfen hat“, warf Berendi ein. Wendt zuckte mit den Schultern. Durch seinen Vortrag hatten sich die Stresshormone in seinem Körper wieder beruhigt. Auch sein Magen entkrampfte sich. Dennoch vermied er es, Holz direkt anzusehen. Der starrte auf die Glastafel. Sauer darüber, dass er Wendt nicht hatte provozieren können. Er hätte zu gern eine Handhabe gehabt, den Mann von dem Fall abziehen zu lassen. Aber die Gelegenheit würde sicher noch kommen.
    *
    Der graue Opel fuhr bereits zum zweiten Mal durch die Poppelsdorfer Allee. Dort wohnte Demian Roberts. Parkplätze waren in dieser Straße knapper als Gold. Jetzt hatte der Fahrer Glück. Vor ihm scherte ein großer SUV aus einer Parktasche heraus und er lenkte den Opel direkt hinein.
    Die erste Hürde war genommen. Doch lag das Haus, in dem Roberts wohnte, hinter ihm. Den Eingang und die Wohnung in der ersten Etage konnte er nicht einsehen. Er stieg aus, nahm seine Sonnenbrille von der Ablage und verschloss das Auto. Dann ging er ein paar Meter und setzte sich auf eine Parkbank.
    Perfekt. Sein dunkles Kapuzenshirt hatte er gegen ein helles T-Shirt und eine andere Sonnenbrille getauscht. So erkannte ihn kein Mensch mehr, weil er keine Ähnlichkeit mehr mit dem Phantombild hatte, mit dem im Internet und in den Nachrichten nach ihm gefahndet wurde. Er setzte sich so auf die Parkbank, dass er den Hauseingang im Blick hatte und zusätzlich auch noch die Straße beobachten konnte.
    Die Temperaturen waren schon wieder weit jenseits der dreißig Grad angekommen. Der Himmel war strahlend blau. Die Bank stand in der prallen Sonne. Nach ein paar Minuten liefen dem Mann die ersten Schweißperlen die Stirn herunter. Unwirsch wischte er sie weg. Doch blieb ihm nichts anderes übrig. Er musste dort solange verharren, bis Roberts in seinen Blick kam. Er drückte den Rücken gegen die unbequeme Bank. Naja, solche Aufträge war er gewöhnt, Observieren gehört zum Geschäft.
    In der Straße hinter ihm hielt ein orangefarbener Wagen der Stadt. Einige Männer stiegen aus. Mit Motorsägen bewaffnet kamen sie den Weg entlang und machten sich daran, einen Ast, der von einem der Alleebäume abgebrochen war, zu zerkleinern. Der Mann beobachtete sie bei ihrer Arbeit. Ein weiterer Arbeiter kam mit einem großen Laubsack an ihm vorbei. Unterwegs sammelte er kleine Äste auf, die während des

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