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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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beschlossen, ihr zu helfen, nachdem sie ihm ihr ungeheuerliches Angebot von Sex gemacht hatte. Nicht, dass er das jemals wirklich angenommen hätte! Außerdem spielte dies jetzt keine Rolle mehr: Er war in etwas hineingeraten, das ihm jetzt eine Menge Ärger einbrachte und solange das Mädchen nicht die Wahrheit sagte, stand seine Aussage gegen ihre.
    Die Beweislage war erdrückend: Bisswunden am Hals des Mädchens und massiver Blutverlust. Vielleicht konnte er mit der jungen Frau reden und ihr versichern, dass er sie nicht an ihr Versprechen binden würde. Vielleicht würde sie dann Maya gestehen, was wirklich passiert war.
    Er musste es versuchen.
    „Ich werde mit ihr reden. Alleine.“ Er machte einen Schritt auf die Tür zu.
    „Kommt ja gar nicht in Frage“, widersprach Maya sofort und blockierte die Tür. „Glaubst du wirklich, ich weiß nicht, was du vorhast?“
    „Was denn?“, stieß er mühsam hervor und fuhr sich mit der Hand durchs Haar.
    „Du wirst versuchen, sie zu beeinflussen, indem du Gedankenkontrolle bei ihr anwendest.“
    Oliver kniff die Augen zusammen. „Vielleicht solltest du dir zur Abwechslung erst mal die Tatsachen klar machen: Wie Thomas dir bestätigen kann, beherrsche ich die Kunst der Gedankenkontrolle noch nicht vollkommen.“
    Tatsächlich hatte er noch Probleme damit. Er nahm an, dass diese Probleme damit zusammenhingen, dass er seine Blutgier nicht kontrollieren konnte. Das raubte ihm die notwendige Energie, Gedankenkontrolle ausüben und falsche Erinnerungen in seine Opfer pflanzen zu können. Er war jedoch durchaus in der Lage, Erinnerungen zu löschen. Das war eine Fertigkeit, die weniger Finesse benötigte und mehr vom Instinkt getrieben wurde als die Kunst der Gedankenkontrolle, wenn auch beide Fähigkeiten miteinander verwandt waren.
    Thomas, Scanguards’ Computergenie und Meister der Gedankenkontrolle, gab ihm Nachhilfeunterricht, um ihm über seine Probleme hinwegzuhelfen. Oliver machte Fortschritte, aber er war noch weit davon entfernt, diese Fertigkeit zu beherrschen. Meistens gelang ihm dies nur bei der Hälfte seiner Versuche.
    „Trotzdem bist du –“
    „Verdammt noch mal, Maya!“, brauste er auf. „Was willst du von mir? Du hast dir doch sowieso schon deine Meinung über meine Schuld gebildet, und jetzt lässt du mich nicht einmal die einzige Zeugin befragen, die meine Unschuld bestätigen kann. Selbst vor Gericht hätte ich bessere Chancen als bei dir!“
    Und er hatte schon oft das Innere eines Gerichtssaals gesehen. Als er noch ein Mensch war, bevor Samson, der Besitzer Scanguards, ihn unter seine Fittiche genommen hatte, war er wegen Drogenbesitz und anderer Straftaten im Gefängnis gelandet. Er hatte nie irgendwelche Gewaltverbrechen begangen, aber er wusste, dass wenn Samson ihn nicht aufgelesen und Mitleid mit ihm gehabt hätte, er auf diesem Weg weitergemacht hätte. Die Typen, mit denen er damals befreundet gewesen war, waren bereits auf diese schiefe Bahn geraten.
    „Wir haben unsere eigenen Regeln“, bestand Maya auf ihrer Meinung.
    Bevor er antworten konnte, hörte er, wie sich die Eingangstür öffnete. Verließ das Mädchen das Haus? Panisch sprang Oliver zur Tür und riss sie auf. Er spähte in den Flur.
    Erleichterung und Grauen trafen in ihm aufeinander. Die Person, die die Eingangstür geöffnet hatte, war Blake, und hinter ihm trat Cain ein. Ihre Blicke landeten sofort auf Oliver.
    „Wir haben nach dir gesucht“, klagte Blake ihn an.
    „Leck mich!“, antwortete Oliver. Er war nicht in der Stimmung für eine weitere Auseinandersetzung. Die mit Maya reichte ihm für heute Nacht. Er wandte sich ab.
    Einen Moment später spürte er eine Hand auf seiner Schulter. Er fuhr herum und funkelte Blake an. Gleichzeitig schüttelte er dessen Hand ab.
    „Wir sind noch nicht mit dir fertig. Cain und ich haben die ganze Stadt nach dir abgesucht.“
    „Und jetzt habt ihr mich gefunden. Also lasst mich jetzt in Ruhe!“
    „Nicht so schnell, kleiner Bruder. Ich möchte wissen, wo du heute Abend warst.“
    „Ich schulde dir keine Erklärungen.“ Und wenn Blake ihn weiter belästigte, würde er sich eine Tracht Prügel einhandeln.
    Cain sah plötzlich über Olivers Schulter hinweg. „Hallo Maya, was machst du denn hier?“
    Oliver drehte sich schnell um und warf ihr einen warnenden Blick zu. „Das geht die beiden nichts an.“
    „Was geht uns nichts an?“
    Wie zu erwarten war, mischte sich Blake weiter ein. Wenn er sich erst einmal etwas in den

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