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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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arbeitet für Scanguards. Er ist einer unserer Vampir-Bodyguards.“
    Sie nannten also ihre Gefängniswärter Bodyguards. Als ob das die Sache besser machte!
    Dann zeigte er auf Blake. „Das ist Blake, mein Halbbruder.“
    Blake straffte die Schultern. „Ich bin ein Mensch.“
    Seine Behauptung überraschte sie. Diese Vampire hatten einen Sterblichen in ihrer Mitte? Wofür? Als ständige Quelle für Blut? Ihr Mund öffnete sich, als sie ihn ansah. Er war gut aussehend, groß und etwas breiter als Oliver. Aber vor allem hatte es nicht den Anschein, dass er in irgendeiner Weise von den Vampiren unterdrückt wurde. Er schien unter keinerlei Zwang zu stehen. Im Gegenteil, er schien sehr selbstbewusst zu sein, bereit, jederzeit einen Kampf mit Oliver vom Zaun zu brechen. Die feindseligen Blicke, die die beiden ausgetauscht hatten, waren ihr nicht entgangen.
    „Ein Mensch“, wiederholte sie.
    „Ja“, antwortete Blake und lächelte sie an. „Es ist kompliziert. Also erkläre ich es lieber ganz simpel. Der Einfachheit halber ist dieser Kerl hier mein Halbbruder. So nervig wie er auch sein mag.“
    Oliver presste seine Lippen zu einer dünnen Linie zusammen, als versuchte er sich davon abzuhalten, auf Blakes Vorwurf zu antworten.
    „Wie fühlst du dich?“, fragte die Ärztin plötzlich.
    Ursula sah zu ihr auf und räusperte sich. „Dr. Giles, ich weiß wirklich nicht, warum Sie das kümmert.“ Warum gab sie immer noch vor, um ihr Wohlergehen besorgt zu sein? Was machte es denn aus?
    Maya hob eine Augenbraue. „Erstens, bitte nenne mich Maya, jeder tut das. Und ich bin besorgt, weil Oliver dich in diese Situation gebracht hat.“
    Ursulas Blick wanderte zu Oliver, als sie sich fragte, was Maya mit ihrem Kommentar meinte. Sie bemerkte, wie seine Gesichtszüge sich verhärteten, während er Maya anstarrte.
    „Wie ich schon mehrere Male sagte, ich habe ihr nichts angetan!“
    „Du hast ihr was nicht angetan?“, unterbrach Blake.
    Oliver drehte sich auf seinen Fersen um, um sich seinem Halbbruder zu stellen. „Sie gebissen.“
    „Er hat sie fast ausgesaugt“, fügte Maya an.
    „Du verdammtes Arschloch!“, schrie Blake ihn an. „Wie konntest du nur? Schau sie dir doch an! Wie konntest du das so einem netten Mädchen wie ihr antun?“
    Blake ballte seine Hände zu Fäusten und holte aus. Oliver blockte seinen Hieb ab, aber bevor er seine eigene Faust in Blakes Gesicht schlagen konnte, unterbrach Ursula die beiden. „Er hat mich nicht gebissen.“
    Sofort erstarrten die beiden und drehten sich zu ihr um.
    „Er war nicht derjenige, der mich gebissen hat“, wiederholte sie, ohne sich darüber klar zu sein, warum sie ihn überhaupt verteidigte.
    „Du erinnerst dich!“ In Olivers Stimme schwang eine Riesenportion Erleichterung mit. Plötzlich breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und bevor sie wusste, was er vorhatte, näherte er sich ihr und griff nach ihrer Hand. Er drückte sie fest.
    „Danke, danke, danke!“, sagte er überschwänglich, bevor er ihre Hand losließ und Maya einen spitzen Blick zuwarf. „Na, hast du was zu sagen, Maya?“
    Maya zuckte die Achseln. „Tja, die Umstände . . .“ Dann schnitt sie sich selbst das Wort ab. „Ich bin froh, dass ich Unrecht hatte. Es tut mir wirklich leid, dass ich dich falsch eingeschätzt habe. Ich entschuldige mich.“
    Ursula hörte dem Gespräch zu, aber es ergab keinen Sinn. Warum scherten sie sich darum, ob Oliver sie gebissen hatte oder nicht? Warum machten sie sich darüber Sorgen?
    „Da du dich jetzt erinnerst, erzähle uns bitte, was passiert ist.“ Maya deutete auf ihren Hals. „Ich weiß, dass du von einem Vampir gebissen wurdest. Wer war es? Wir müssen es herausfinden, damit wir den Bastard davon abhalten können, es wieder zu tun. Offensichtlich war der Typ außer Kontrolle, denn er hat dich halb tot zurückgelassen.“
    Langsam schüttelte Ursula den Kopf. Sie konnte ihren Ohren nicht trauen. Maya wollte den Vampir bestrafen, der ihr dies angetan hatte? Sie musste sich verhört haben.
    „Was wollen Sie machen?“
    Maya schenkte ihr einen seltsamen Blick. „Dem Scheißkerl die Zügel anlegen. Er darf Menschen nicht so gefährden. Wir müssen sicherstellen, dass dies nicht wieder geschieht.“
    „Aber. . . “ Ursula ließ ihren Blick zu den anderen im Raum schweifen. Sie schienen genauso besorgt über die Situation zu sein wie Maya. „Warum würden Sie so etwas tun? Ihr seid doch auch Vampire. Ihr tut doch das

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