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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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dann schlug er mit seiner geballten Faust gegen dessen Luftröhre und trat ihm gegen seinen Oberschenkel.
    Aber der Kerl sackte nicht so leicht zusammen wie andere Gegner, gegen die er bisher gekämpft hatte.
    „Scheiße!“
    Der Vampir warf ihm ein böses Grinsen zu. „Besseres Blut!“
    Momentan durch den seltsamen Kommentar abgelenkt konnte Cain den Schlag gegen seinen Hals nicht verhindern, der ihn gegen ein Regal an der Wand warf. Ein Schmerz peitschte durch ihn hindurch, war aber nur vorübergehend zu spüren. Cain richtete sich sofort wieder auf und konnte damit dem nächsten Schlag ausweichen. Er sprang zur Seite, trat seinem Angreifer in die Hüfte und katapultierte ihn gegen die gegenüberliegende Wand.
    „Verdammter Mörder!“, fluchte er und funkelte das Arschloch an.
    Der Vampir knurrte und kniff die Augen zusammen, während er schon wieder zum Gegenangriff ausholte. „Sie hatte nicht das richtige Blut! Das Luder hat es verdient!“
    Der verrückte Vampir war eindeutig im Delirium, denn seine Worte ergaben keinen Sinn. Der Blutrausch war ihm ins Gesicht geschrieben: Sein Atem war ungleichmäßig, seine Augen blutunterlaufen und Speichel tropfte aus seinem Mund wie bei einem tollwütigen Hund. Leider war eine andere Sache auch wahr: Genauso wie andere Vampire im Blutrausch, schien auch er stärker und wilder zu sein.
    Als sie kämpften und Schläge, Tritte und Hiebe austauschten, sah sich Cain verzweifelt nach einer Waffe um, die er nutzen konnte, um seinen Gegner zu bezwingen, ohne ihn zu töten. Er hatte einen Pflock in seiner Jackentasche, aber er hatte nicht vor, ihn zu benutzen. Zanes Befehl war es, einen der verrückten Vampire, die sie schon wochenlang jagten, lebendig einzufangen. Wenn sie einen lebend erwischten, hätte Scanguards eine Chance herauszufinden, was vor sich ging.
    Mit seinem nächsten Schlag erwischte der Angreifer Cain mit seinen Krallen am Hals. Sofort lief Blut aus den stechenden Kratzern.
    Wut durchfuhr Cain, und er stieß ihn zurück, zog sein Knie hoch und rammte es dem Kerl in die Eier. Als sein Gegner einknickte, schlug Cain sein Knie nachmals nach oben und schickte den Typen mit solcher Wucht gegen den Schrank hinter ihm, dass die Vorräte darauf klapperten und aus dem Regal fielen.
    Cain drückte den Vampir gegen das Regal, während er seinen Arm an den Hals seines Gegners presste. „Jetzt hab ich dich!“
    Die Augen des Verrückten tanzten zuerst nach links, dann nach rechts, dann streckte er einen Arm aus. „Nein, hast du nicht!“
    Als sein Angreifer seinen Arm nach vorne brachte, sah Cain das Stück Holz, das er in der Hand hielt.
    „Mist!“
    Cain ließ den Hals des Vampirs los und fuhr mit seiner Hand in seine Jackentasche. Gleichzeitig machte er eine halbe Umdrehung, um dem schwingenden Arm seines Angreifers, der den provisorischen Pflock hielt, auszuweichen. Er griff nach seinem eigenen Pflock, vervollständigte seine Drehung und rammte die Waffe in die Brust des Vampirs.
    Ein Geräusch hinter ihm brachte Cain dazu, kehrtzumachen, während sein Gegner gerade zu Staub zerfiel. Bereit, den anzugreifen, der eingedrungen war, hob er seinen Pflock, doch dann entwich ihm ein Seufzer der Erleichterung.
    „Thomas“, hauchte er. „Das wurde aber auch Zeit!“
    Neben Thomas steckte Eddie seinen Kopf in den Raum. „Tut uns leid, aber ein Bus hatte einen Unfall in der Mission. Wir sind im Verkehr stecken geblieben“, erklärte Eddie.
    „Ich hatte keine andere Wahl“, sagte Cain und blickte auf die Stelle, wo sich der Staub des toten Vampirs jetzt auf dem Boden sammelte. „Ich habe unsere Chance, herauszufinden, was vor sich geht, verpatzt.“ Er hatte versagt, und er hasste Misserfolge.
    „Mach dir keine Sorgen.“ Thomas deutete mit seinem Kopf in Richtung des Raumes, wo das tote Mädchen abgeschlachtet worden war. „Er hat es verdient. Außerdem haben Zane und Amaury einen Lebendigen gefangen.“
    Cain stieß einen Seufzer der Erleichterung aus.
    „Dann räumen wir mal lieber auf“, schlug Eddie vor.
    Cain kniff für einen Moment die Augen zusammen. „Sie muss furchtbar gelitten haben.“ Als er seine beiden Kollegen wieder ansah, bemerkte er auch deren traurige Blicke.
    „Dafür wird er in der Hölle schmoren“, behauptete Thomas.
    Cain schüttelte den Kopf. „Er ist jetzt frei. Ich hätte ihn am Leben lassen sollen, um ihm zu zeigen, was die Hölle wirklich ist.“ Denn die Hölle lag nicht in einer anderen Dimension. Sie war hier, auf dieser

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