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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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Welt.
    ***
    Cain überließ das Aufräumen Thomas und den anderen Vampiren, die kurz nach ihm eingetroffen waren, und transportierte den Gefangenen, den Zane und Amaury erwischt hatten, zurück zu Scanguards’ Hauptquartier im Mission Bezirk. Während Zane und Amaury den immer noch kämpfenden Vampir zu einer der Arrestzellen im Keller brachten, ging Cain in die V-Lounge, einem großen Raum, zu dem nur Vampire mit ihren speziell codierten Ausweisen Zugang hatten.
    Nach dem, was er heute Nacht gesehen hatte, brauchte er eine Ablenkung, und er wusste, dass er die in der Lounge finden würde.
    Als er eintrat, linderte die beruhigende Atmosphäre des Raumes sofort seine Anspannung. Die Lounge sah aus wie ein alter Herrenklub mit bequemen Sitzgelegenheiten, einem Kamin und einer Bar mit Blut vom Fass.
    Hier entspannten sich Vampire zwischen Aufträgen, quatschten mit ihren Kollegen oder genossen einen schnellen Snack. Vampire, die bei Scanguards zu Besuch waren, wurden auch hier beherbergt, aber heute Nacht sah Cain nur Kollegen. Keine Besucher waren anwesend. Er nickte mehreren der Vampire zu, während er zur Bar ging und sich an die Theke lehnte. Die Vampirin hinter der Theke lächelte ihn an.
    Er ließ seine Augen über ihr schwarzes Kleid schweifen, das keine ihrer Kurven versteckte. Bei dem Anblick lief ihm das Wasser im Munde zusammen. Auch wenn er in Wirklichkeit keine Erinnerung daran hatte, war er sich jedoch sicher, dass er kurvenreiche Frauen bevorzugte.
    „Was darf ich dir servieren?“, fragte sie höflich.
    Wie wär’s mit dir auf einem Teller? , dachte er, hielt sich jedoch davon ab, seinen Wunsch zu äußern. Es wäre nicht gut, eine Angestellte von Scanguards zu vernaschen. Schließlich war er nicht an einer Beziehung interessiert, und die Situation könnte unangenehm werden, wenn sie sich nach einem One-Night-Stand wieder begegneten. Sie war Vampirin und deshalb konnte er ihr Gedächtnis nicht löschen. Dieser besondere Trick funktionierte nicht bei Vampiren, nur bei Menschen.
    Er würde an seinem freien Abend zu einem Nachtclub gehen müssen und dort eine Sterbliche für unkomplizierten Sex aufreißen, genauso wie der Vampir, den er an diesem Abend getroffen hatte. Doch der Gedanke, eine Diskothek zu besuchen nach allem, was er heute Abend gesehen hatte, sprach ihn nicht an. Vielleicht sollte er lieber Veras Bordell besuchen. Ihre Mädchen waren hübsch und stellten keine Fragen. Und seit er angefangen hatte, für Scanguards zu arbeiten, hatte er genug Geld, um sich solche Ablenkungen leisten zu können.
    Cain deutete auf einen der Hähne. „AB positiv, bitte.“
    Seine Augen fuhren fort, sie zu beobachten, wie sie ein Weinglas mit der roten Flüssigkeit füllte und es vor ihn hinstellte. Dann tippte sie etwas in ihre Kasse. Ohne dazu aufgefordert zu werden, berührte er mit seiner ID den Sensor, um für sein Getränk zu bezahlen. Der Preis des Blutes wurde von Scanguards subventioniert. Tatsächlich verkaufte Scanguards es zum Einkaufspreis an seine Mitarbeiter. Es war ein Service, den sie anboten, um mehr Vampire dazu zu bewegen, Flaschenblut zu trinken, anstatt sich direkt von Menschen zu ernähren.
    Cain mochte die Tatsache, dass Flaschenblut so leicht erhältlich war, aber manchmal ging er gerne auf die Jagd. Es war nicht etwas, das er gerne zur Schau stellte, besonders nicht vor Oliver, der schon genug Probleme hatte, seine Blutgier im Zaum zu halten. Es würde ihm nicht helfen, wenn er wüsste, dass Cain es auch genoss, ab und zu zu jagen. Er stimmte Quinn voll zu, dass Oliver zuerst lernen musste, sich zu beherrschen, bevor er auf die Allgemeinheit losgelassen werden durfte. Und nach dem zu urteilen, was Cain selbst sehen konnte, war Oliver noch genauso weit von diesem Ziel entfernt wie eh und je.
    Cain nahm seinen Drink und ging zu einem leeren Ohrensessel vor dem Kamin.
    Die Worte des Vampirs, den er getötet hatte, hallten noch immer in seinem Kopf. Sie hatte nicht das richtige Blut.
    Was hatte er wohl damit gemeint?

21

    Ursula lehnte sich im Beifahrersitz zurück, als Oliver den Minivan durch die fast leeren Straßen der Stadt navigierte. Sie fühlte sich müde und entspannt. Gleichzeitig war ihr ihr Verhalten ein wenig peinlich. Sie war noch nie so . . . so forsch gewesen. Und noch dazu mit einem Vampir!
    Sie konnte nur hoffen, dass sie keinen Fehler gemacht hatte, indem sie ihm vertraute.
    „Bedauerst du es?“, fragte Oliver unerwartet und warf ihr einen Seitenblick zu. „Runzelst

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