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Olivers Versuchung

Olivers Versuchung

Titel: Olivers Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Folsom
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sich auf ihrem Gesicht aus. „Du lässt mich mit ihnen alleine?“
    „Du hast nichts zu befürchten. Sie werden dir nicht wehtun.“ In der Tat wäre sie mit Quinn, Rose und Blake viel sicherer als mit ihm. Zumindest gelüstete es keinen der drei nach Ursulas Blut. Aber er behielt diesen Gedanken für sich.
    Mit einem letzten beruhigenden Blick zu ihr schwang er sich aus dem Bett, schnappte sein Hemd vom Boden und verließ den Raum. Er ging in sein Zimmer, und zehn Minuten später war er bereit, sich seinem Chef zu stellen. Es war nicht ungewöhnlich, dass Samson ihn sehen wollte. Samson rief ihn oft zu sich in sein Haus, um sich zu erkundigen, wie es ihm ging. Nachdem Oliver über drei Jahre lang als dessen persönlicher Assistent gearbeitet hatte, hatte er noch immer eine besonders enge Beziehung zu seinem Chef, obwohl ihm jetzt andere Aufgaben übertragen worden waren.
    Leider kam dieses Treffen mit Samson verdammt ungelegen. Oliver hatte eigentlich im Hauptquartier vorbeifahren wollen, um zu sehen, ob er mehr darüber herausfinden konnte, was mit den verrückten Vampiren in der Diskothek geschehen war.
    Quinn war im Foyer, als Oliver die Treppe hinunterkam. Sein Erschaffer warf ihm einen seltsamen Blick zu. Noch immer über dessen unhöfliche Störung verärgert – die so ganz und gar nicht zu Quinns tadellosen Manieren passte – hob er das Kinn und starrte ihn verdrossen an.
    „Das nächste Mal kannst du dich vielleicht erst mal über die Tatsachen schlaumachen: Ich war nicht nackt!“
    Dann segelte er an ihm vorbei und knallte die Tür zu. Zu spät erinnerte er sich, dass er das Auto in der Garage geparkt hatte. „Verdammt!“
    Aber er war zu stolz, sich umzudrehen und wieder hineinzugehen. Samsons viktorianisches Haus lag nur einen Steinwurf entfernt im benachbarten Nob Hill. Er würde einfach zu Fuß hingehen.
    Delilah, Samsons Frau, öffnete ihm die Tür, als er ankam. Sie sah wie immer reizend aus und hatte nach der Geburt ihrer Tochter Isabelle, die nur sechs Monate zurücklag, ihre Figur vollkommen wiedererlangt.
    „Hallo Oliver, wie geht’s?“
    Er lächelte sie an, betrat das Haus und zog die Tür hinter sich zu. „Schön, dich zu sehen, Delilah. Was macht Isabelle? Schläft sie?“
    Delilah seufzte und winkte ihm zu, ihr ins Wohnzimmer zu folgen. „Schön wär’s! Aber ich befürchte, sie ist wach, wann immer ihr Vater wach ist!“
    „Samson wollte mich sehen.“
    Delilah kauerte auf dem Boden, wo sie eine große Decke ausgebreitet hatte. „Er ist immer noch am Telefon. Warum leistest du mir nicht in der Zwischenzeit Gesellschaft?“
    Sie warf einen kleinen Ball in Isabelles Richtung, und das Mädchen streckte ihre Arme danach aus, aber ein Labrador-Welpe sprang plötzlich darauf zu und schnappte den Ball.
    „Coco“, schalt Delilah den Hund. „Du lässt ihr keine Chance.“
    Aber das Baby schien es nicht zu stören, dass ihr Hund ihr den Ball weggeschnappt hatte. Isabelle lachte, und es klang wie ein Gurgeln, aber ihre Augen strahlten, und als sie Oliver anlächelte, blitzten winzige Fangzähne auf.
    „Ach Gott, sie wächst mit jeder Woche.“ Er bückte sich und streckte die Arme nach ihr aus. „Willst du zu Onkel Oliver kommen?“
    „Vielleicht später“, unterbrach ihn Samsons Stimme von hinten.
    Oliver drehte sich sofort um und erhob sich. „Samson.“
    „Komm mit ins Büro!“
    Oliver ging durch den holzgetäfelten Flur in den hinteren Teil des Hauses, wo sich Samsons Büro befand. Als er hinter seinem Chef eintrat, wurde er sofort wieder an die Zeit erinnert, als er als Mensch hier gearbeitet hatte. Er hatte viele Stunden in diesem Haus verbracht, sich um Samsons Bedürfnisse gekümmert und ihn tagsüber, während er schlief, beschützt.
    „Nimm Platz!“
    Oliver setzte sich auf den Stuhl gegenüber des massiven Schreibtisches, auf dem zwei Computermonitore und verschiedene andere elektronische Geräte standen. Samson nahm seinen Platz hinter dem Schreibtisch ein und spitzte seine Finger vor seinem Gesicht.
    „Ich habe dich kommen lassen, weil es Probleme gibt“, begann Samson mit ruhiger Stimme und ernster Miene.
    Oliver hob eine Augenbraue und rutschte mit einem flauen Gefühl im Magen auf seinem Stuhl nach vorne. Gespräche, die so begannen, endeten niemals gut. „Ja?“
    Samson legte seine Ellbogen auf den Schreibtisch, faltete die Hände und beugte sich nach vorne. „Du hast mich enttäuscht, Oliver.“
    Olivers Herz setzte einen Schlag aus. Mist! Worauf spielte

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