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Oliviane – Der Saphir der Göttin

Oliviane – Der Saphir der Göttin

Titel: Oliviane – Der Saphir der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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Schwarz gekleidete Männchen, das ihn begleitete. Es trug einen merkwürdigen langen Umhang mit Ärmeln und einen spitzen Hut, unter dessen breiter Krempe die flinken, unbeständigen Augen eines Wiesels blitzten. Die flusigen Enden seines spärlichen, grauschmutzigen Schnauzbartes hingen zu beiden Seiten seiner Hakennase traurig über die Mundwinkel herab und gaben seinem hageren Gesicht einen Ausdruck melancholischer Schwermut, der in einem seltsamen Gegensatz zu den aufmerksamen Augen stand.
    Oliviane zuckte vor der unverhohlenen Neugier, die sie darin las, zurück. Der Fremde machte den Eindruck, als wüsste er etwas über sie, von dem sie selbst keine Ahnung hatte. Sie zwang sich zur Höflichkeit und verneigte sich in vorgetäuschtem Respekt vor ihrem Bräutigam. Es war das erste Mal seit jener Auseinandersetzung um den Stern von Armor, dass er sie aufsuchte, und das bösartige Lächeln, mit dem er sie bedachte, mahnte sie zur Vorsicht.
    »Seigneur ...«, murmelte sie leise.
    »Ich bringe Euch den ehrenwerten Medicus Abraham ben David, meine liebe Braut«, verkündete der Herzog boshaft.
    »Ich ... ich bin nicht krank ...« Oliviane versuchte, sich ihre Unsicherheit nicht anmerken zu lassen.
    »Das möchte ich auch hoffen«, entgegnete Paskal Cocherel knapp. »Der Medicus wird euch dennoch untersuchen. Macht Euch an die Arbeit, Maître! Ihr wisst, was Ihr prüfen sollt, und seht ja genau hin!«
    Oliviane wollte es nicht glauben, aber das hochrote, verlegene Gesicht des schwarz gekleideten Wiesels sagte ihr mehr als jedes Wort.
    »Das ... könnt Ihr nicht tun!«, hauchte sie fassungslos. »Er ... er ist ein Mann!«
    »Ihr werdet keine Schmerzen fühlen, edle Dame!«, versuchte der Medicus ihr blankes Entsetzen zu mindern. »Wenn Ihr so freundlich wärt, Euch dort auf das Bett zu legen und Eure Röcke hochzuschlagen. Es dauert auch gar nicht sehr lange.«
    »Ich denke nicht daran!«
    Oliviane vergaß mit einem Schlag ihre guten Vorsätze. Sie würde sich von diesem seltsamen Gnom nicht anfassen lassen! Auf keinen Fall!
    »Was Ihr denkt, interessiert mich nicht!«, schnauzte der Herzog.
    »Aber ...« Oliviane holte tief Luft und suchte nach Worten. In diesem Moment traf sie ein Fauststoß mitten ins Zwerchfell. Noch bevor sie wusste, wie ihr geschah, sackte sie rückwärts auf die Matratze im Alkoven.
    »Macht Eure Arbeit!«, hörte sie den Herzog von ferne befehlen, während ein stechender Schmerz, der von ihrem Magen aus ging, ihren Körper lähmte.
    Paskal Cocherel beobachtete mit Genugtuung das hilflose Mädchen. Es bereitete ihm besondere Befriedigung, ihren Stolz auf diese schmutzige und barbarische Weise zu brechen.
    Er sah dem Medicus genau auf die Finger, wie dieser Über- und Untergewand sowie das feine Hemd zurückschlug, das Oliviane darunter trug, und sie bis zur Hüfte entblößte. Lüstern betrachtete der Herzog die langen schlanken Beine in den weißen Strümpfen und das blonde Dreieck, das ihre Weiblichkeit bedeckte. Er beugte sich begierig vor, als der Medicus die leblos wirkenden Beine aufstellte und zur Seite drückte, so dass die Scham enthüllt wurde.
    Oliviane schluchzte verzweifelt auf, als ihr grausam klar wurde, dass ihre intimsten Stellen den lüsternen Blicken der Männer preisgegeben waren. Einer Ohnmacht nahe, verkrampfte sie sich unter den dünnen Fingern des Medicus, der die Untersuchung in peinlicher Genauigkeit vornahm, und begann leise zu wimmern.
    »Virgo intacta, Euer Gnaden!«, verkündete der Medicus schließlich so stolz, als wäre dies sein persönliches Verdienst. Er nahm seine Hände mit sichtlichem Bedauern von Oliviane. »Aber Ihr werdet keine Schwierigkeiten haben, Euer Vergnügen bei Eurer kleinen Braut zu finden. Das Becken ist zudem breit genug – es verspricht viele problemlose Geburten.«
    »Sehr gut!« Der Herzog riss sein Schwert aus dem Gürtel und strich damit die Röcke wieder über Olivianes entblößten Körper. Dann setzte er die Spitze genau zwischen ihre Brüste, die sich in dem eckigen Ausschnitt ihres Kleides in panischem Entsetzen hoben und senkten. »Damit dürfte unserer baldigen Eheschließung nichts mehr im Wege stehen, meine Liebe. Ich kann es kaum erwarten, Euch zu besitzen! Sicher teilt ihr meine Vorfreude.«
    Oliviane starrte ihn aus riesigen entsetzten Augen stumm an. Sie hatte nicht geahnt, dass es eine solche Demütigung überhaupt geben konnte. Ja, sie fühlte sich dermaßen beschmutzt und erniedrigt, dass ihr der Anblick des Schwertes

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