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Oliviane – Der Saphir der Göttin

Oliviane – Der Saphir der Göttin

Titel: Oliviane – Der Saphir der Göttin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Cordonnier
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Landry hätte Oliviane für eine jener künstlerisch vollkommenen Statuen gehalten, welche man manchmal an Orten fand, an denen vor Hunderten von Jahren die Villen römischer Besatzer gestanden hatten.
    Doch was Landry am meisten berührte, waren ihre Augen, in denen er ein scheues unschuldiges Staunen las. Er hatte sie überrumpelt, aber er fühlte nicht die geringste Reue. In dieser Nacht zwischen den Jahren hatte er das Gefühl, auch zwischen die Fronten und die Zeiten geraten zu sein. Der Nebel umgab den Söller und verbarg ihn vor der Welt. Sie waren allein.
    Oliviane begriff nicht, was hinter Landrys Stirn vorging, aber sie erkannte die grenzenlose Bewunderung in seinem Blick. Sie fühlte die Sanftheit seiner Berührungen und genoss die Küsse, unter denen sie seufzend erbebte. Seine Zunge zeichnete die Kurven ihrer Wangenknochen nach, umschmeichelte den feinen Schwung ihrer Lippen und berührte spielerisch die harten Brustwarzen, die sich ihm sehnsuchtsvoll entgegenreckten.
    Die junge Frau vergaß unter dem erregenden Spiel seines Mundes und seiner Hände alles um sich herum. Sie nahm weder das leise Gurren der Tauben noch das Rascheln des Strohs wahr. Alles verlor an Bedeutung, es gab nur noch Landry und seine Zärtlichkeiten, die ihren Körper in einen Rausch versetzten und in ihr ein nie gekanntes Begehren weckten. Denn wie von selbst fanden Landrys Lippen und Hände jene Stellen, die am meisten nach seinen Berührungen verlangten und die beinahe vor Sehnsucht schmerzten.
    »Ah, wie wundervoll samtig du bist, meine stolze Kleine!«
    Landrys Fingerspitzen suchten sich einen Weg durch das weiche Nest blonder Löckchen zwischen ihren Schenkeln. Sie war so sehnsüchtig leidenschaftlich, wie er es von einer Jungfrau nie erwartet hätte. Denn dass sie dies war, hatte Paskal Cocherel triumphierend und lautstark selbst dem letzten Knecht in dieser Festung verkündet. Eine adelige Jungfrau in Cado, das rechnete er sich als persönliches Verdienst an.
    Der unvermittelte Gedanke an den Herzog von St. Cado riss den Schwarzen Landry gewaltsam aus seinem zärtlichen Traum. Für einen Moment richtete er sich auf und sah auf das bezaubernde, atemlose Mädchen hinab, das sich ihm in ungezügelter Leidenschaft entgegendrängte. Nein, er sollte sie nicht bekommen!
    »Er wird dich nicht bekommen, zumindest nicht so, wie er sich das erhofft!«, flüsterte Landry, und in seine Begierde mischte sich die sonst so sorgsam gebändigte Wut, die er auf Paskal Cocherel empfand. »Du gehörst mir! Hörst du?«
    Mit einem einzigen mächtigen Stoß drang er in sie ein, so unvermutet und heftig, dass Oliviane leise aufschrie und der scharfe Schmerz, den sie verspürte, in der Verblüffung über diesen unerwarteten Überfall beinahe unterging.
    Oliviane rang nach Luft und riss die Augen weit auf, als sie etwas spürte, was sie den kurzen Schmerz sofort vergessen ließ. Sie fühlte ihn in sich, groß, kraftvoll und heiß, und sie konnte nichts tun – und wollte es auch gar nicht –, als sich ihm und dem, was er mit ihr vorhatte, ganz zu überlassen.
    Erschrocken über die eigene Eile, verharrte er einen Moment in der Bewegung, und dieses Zögern machte sie so unruhig, dass sie sich unter ihm sacht zu bewegen versuchte, bis Landry ihr nachgab, sich halb entfernte und dann erneut in sie eindrang.
    »Oh!«, murmelte Oliviane, und es klang ebenso verwundert wie erstaunt.
    Sie merkte, wie sich die seidigen Muskeln ihres Schoßes unter dem neuerlichen Reiz ganz von selbst zusammenzogen, um ihn zu umfangen und tiefer und tiefer in sich aufzunehmen. Instinktiv fand auch sie den Rhythmus der Liebe, und jede Bewegung trug sie höher, weiter weg von der Realität, hin zur Glückseligkeit. Schweißperlen glitzerten auf ihrer Haut, während sie sich an seine breiten Schultern klammerte und eine Welle höchster Sinnenlust ihren Körper erzittern ließ – pure, unbändige Lust, die ihr Echo in den heftigen Zuckungen des Mannes fand, der seinen Samen in sie ergoss.
    Ich sterbe! waren die letzten zusammenhängenden Worte, die Oliviane denken konnte, dann riss die Woge der Verzückung sie mit sich fort. Sie gab sich ganz dieser wundervollen Ekstase hin und wusste nicht, dass sie auch ihm einen Rausch schenkte, der ihn für immer in ihre Hand gab.
    Der Schwarze Landry sank über ihr zusammen. Erschöpft und bis in die Tiefen seiner Seele berührt, deren Existenz er bisher höchst erfolgreich verleugnet hatte.

9. Kapitel
    »Was ist das?«
    Oliviane sah sich

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