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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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Katharina hätte sich danach auf der Stelle hingesetzt. „Was?" Sie war total geschockt. Nicht bloß entsetzt, sondern richtiggehend schockiert. Es ging ihr offensichtlich sehr nahe und es tat mir leid für sie. „Das ... das hätte ich nie gedacht", stammelte sie. „Das hast du doch von Nick auch nicht erwartet", sagte ich zu ihr, während wir zurückgingen. Sie sah mich an mit einem Blick, der zwischen Verzweiflung und Trauer schwankte.
„Sind denn alle netten Männer schwul?", fragte sie. „Oh, meinst du mich etwa auch damit?", versuchte ich sie aufzuheitern, doch sie seufzte nur und sagte nichts mehr. Zu Hause ging sie gleich nach oben und kam auch nicht mehr runter.

„Mein Gott", dachte ich mit arg schlechtem Gewissen, „das darf sie nie erfahren, dass ich mit Andreas ein Verhältnis habe ... Nick hat ihn also kennengelernt", dachte ich weiter, „hat er mir gar nicht erzählt." Vielleicht hatte er's vergessen. Obwohl sich Nick immer an gutaussehende Männer erinnert

... und Nächte

Verdammte Abmachung - Batmans Rache - Patrick hat echt was gelernt

    Nick

Am Morgen, als der Wecker klingelt, stützt sich Jan neben mir auf.
„Na, ausgeschlafen?", fragt er mit einem kleinen boshaften Unterton in der Stimme.
„Geht so", murmele ich und tu noch ganz müde. Wenn wir jetzt diese Abmachung nicht hätten ... Wir machen's ganz oft morgens, weil Jan manchmal schon eher ins Bett geht am Abend. Er sieht mich an und ich weiß, dass er auch daran denkt... Ich drehe mich auf den Bauch - ob man nachher noch den Abdruck in der Matratze sieht? - und mach' auf verschlafen. „Bleib doch noch liegen", sagt er da und mein Herz schlägt schneller, als ich die Zärtlichkeit in seiner Stimme höre.
„Ich weck' dich nachher, wenn wir losmüssen. Wie isses?" Ich lasse meine Augen geschlossen und lächle. Spüre seine Hand in meinem Haar.

    „Au ja", murmle ich leise, „danke." Er steht auf, nimmt seine Klamotten und geht ins Bad. Ich drehe mich um. Bin putzmunter und ausgeschlafen! Noch 'n bisschen Zeit am Morgen ist nett. Tempos sind auch da ... also los! Und weg mit der eng sitzenden Unterhose!
    Zuerst spiele ich in Gedanken noch einmal das Intermezzo mit Patrick durch (dabei gönne ich mir die Vorstellung, dass er vor Lust total laut schreit und die Eltern gegen die geschlossene Tür bummern! Das macht mich völlig rattig und geilt mich unendlich auf, dass wer bei 'ner Nummer zusieht oder man erwischt wird ...) und kurz bevor ich soweit bin, taucht plötzlich in meiner inneren erotischen Inszenierung das hübsche Gesicht von Andreas vor mir auf - und nicht nur sein Gesicht! Ha! Es hat mir halt noch nie an Phantasie gemangelt...!

    „Ob ich dem noch mal zufällig über 'n Weg laufen soll? Süß war er ja ... „, denke ich hinterher und bin noch ganz k.o. und aus der Puste von der Anstrengung. Katharinas Mathelehrer.
    Nachdem ich diese Woche schon ihren Fast-Freund entjungfert habe, kommt's da auch nicht mehr drauf an, oder? Eigentlich sollte ich mich schämen, an so was überhaupt zu denken! Und? Tu ich's? Nö.

    Jan

    Bescheuerte Abmachung ...

    Heute Morgen hab' ich seine Idee verflucht. Als ich ihn sah, war' ich am liebsten über ihn hergefallen. Ich liebe ihn, wie er am Morgen aussieht ... So müde, zerwühlt und desorientiert. Ganz oft hatten wir morgens schon die schönsten und geilsten Momente ... ! Stattdessen fühle ich mich wie Kevin Spacey alias Lester Burnham in , American beauty' unter der Dusche ... („Das ist der Höhepunkt des Tages. Von jetzt an geht es nur noch abwärts ..." Obwohl, über mangelnde ,Höhepunkte' kann ich zur Zeit nicht klagen ... wie das ganze vergangene Jahr im übrigen auch nicht... !)
Ich erreiche Andreas den ganzen Tag nicht. Sein Handy ist ausgestellt. Die Stunden verfliegen unheimlich schnell. Gegen Nachmittag wird's noch mal hektisch bei uns und ich komme auch nicht mehr dazu, es nochmals zu versuchen. Beeile mich auf dem Nachhauseweg und halte schnell bei ihm. Er braucht nun keine Krücken mehr. „Komm' rein!", sagt er freudig. Da ist nichts, er ist so wie immer.
„Du, ich hab' mich tierisch beeilt - ich fahr gleich zum Training nach Hamburg ... ich konnte dich heute nicht erreichen und da dachte ich ..."
„Ich war in der Schule bis vor 'ner Stunde", sagt er, „da schalte ich das Handy immer aus ... hast du nicht doch ein kleinen Augenblick Zeit?"

Er hat seine Kontaktlinsen nicht drin, sondern die Brille auf. Behutsam nehme ich sie ihm weg. Er guckt dann immer so

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