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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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rutschte näher und legte den Arm um mich. „Warst du genauso heftig bei ihm wie eben bei mir?", fragte er mich.
    „Nein! Um Gottes Willen! Ich ... war, glaube ich, ganz lieb", sagte ich verlegen. Er küsste mich zärtlich. „Glaub ich dir ... schön für Patrick ... war's das erste Mal für ihn?"
    „Ja", sagte ich.

    „Gut, dass du's warst ... und? Wie fand er's?", fragte er. „Nicht schlecht, glaube ich, obwohl er noch keinen Vergleich hat..." sagte ich.
    „Vergleich?", fragte er verwundert „Hast du denn schon mal mit 'ner Frau geschlafen? Ich nicht! Ich wusste gleich, was ich wollte."
    „Ich doch auch ... aber manchmal ergeben sich die verrücktesten Sachen ..." Und ich erzählte ihm von Denise. Andreas lachte.
    „Du und 'ne Frau? Kann' ich mir bei dir gar nicht vorstellen
    nach deiner Vorstellung eben ... was war denn das für 'ne Nummer? Ein Ringkampf?" Woher weiß er?
    „Und jetzt?", fragte er dann, „wie geht's jetzt weiter mit dir und Jan?" Ich erzählte ihm von meinem Vorschlag.
    „Bis zum Urlaub? Hm ... und du? Willst du 'n persönlichen Rekord bis dahin aufstellen?", fragte er, „oder warum gehst du mit jedem ins Bett, der dir 'n Antrag macht?"
    „Tu ich doch gar nicht", beschwerte ich mich, „es hat sich so ergeben, außerdem ... im Grunde will ich Jan gar nicht betrügen ... ich liebe ihn." Er legte sich auf mich. Wir hatten uns wieder hingelegt.
„Ach, Nick ... du bist genauso liebenswert wie dein Jan", seufzte er und küsste mich, „und ich hab' nur noch Zeit, bis euer Urlaub anfängt? Oder ist jetzt Schluss? Darf ich Jan noch treffen, obwohl du's weißt?" Ich schubste ihn runter und schob mich selbst auf ihn.
„Wehe, du spannst ihn mir aus ... du darfst ihn sehen, wenn du dich auch noch mal mit mir triffst", sagte ich nach diesem Kuss. Er atmete schwer.
„Mein Gott ... warum fängt euer Urlaub nicht erst in drei Monaten an ... ?"

„Jan ist ... toll", sagte er danach und strich mir durch die Haare. Wir lagen schwer atmend da und schwiegen. „Ich weiß", sagte ich und plötzlich hatte ich starke Sehnsucht nach ihm.

„Du bist echt ein abgedrehter Typ! Verrückte Idee von dir ... aber vielleicht gar nicht mal so dumm", sagte er, als wir im Bad waren, „vielleicht ist es sogar die Lösung für alle Beziehungen ... meine ist vor 'nem Jahr an so 'ner Untreue in die Brüche gegangen." Er sah auf einmal ziemlich traurig aus.
„Wer weiß, womöglich wär das der richtige Rat gewesen ... obwohl", er kratzte sich am Kopf, „nee, Daniel war letztendlich doch ein Luder ... nicht so ein Lieber wie du ... oder Jan ... Ich drück euch die Daumen."
„Und bis zum Urlaub auch noch was anderes, ja?", fragte ich ihn anzüglich. Er lachte und küsste mich übermütig.

So. Das war Nr. 3 diese Woche.
Und was passiert bitteschön morgen?

    Jan

    „Heute bist du aber spät dran", sagt Nick, als ich reinkomme. Er ist schon fertig.
    „Ich weiß", sage ich nur und suche hastig meine Trainingsklamotten zusammen, „sind die Großen da?" „Christoph. Katharina kommt später. Die wollte noch ins Kino", sagt er. Lily bleibt von Mittwoch auf Donnerstag immer bei Renate. Das ist eine enorme Erleichterung, weil wir dann zum Training können, ohne immer Katharina oder Christoph als Babysitter abstellen zu müssen. „Nichts mehr essen?", fragt er, als ich mit der Tasche ankomme.
    „Ich hol' mir noch 'n Apfel", sage ich. Er fährt. „Seine Haare sind ein bisschen zu lang", denke ich und betrachte seine Ponysträhnen, die ihm tief über die Augen hängen. Während ich da so sitze und ihn beobachte, meldet sich wieder mein schlechtes Gewissen. Ich hab 's doch tatsächlich noch nicht einmal geschafft, mit Andreas nur zu reden. Er sieht mich kurz an.
    „War 's stressig heute?", fragt er und ich kann einen Anflug von Bissigkeit in seinem Tonfall hören. Er ist doch mein Partner, mein Freund. Mein Nick.

    „Ich vermiss' dich", sage ich - ganz spontan und aus dem Bauch heraus. „Ich will wieder mit dir schlafen!" Höre sein tiefes Einatmen.

    „Ich auch, Jan", sagt er leise und guckt weiter geradeaus. „Komm', halt an. Lass uns reden!" Er scheint mit sich zu kämpfen.
    „Nein", sagt er schließlich, „nicht hier. Nicht so. Meinetwegen am Wochenende, aber in Ruhe und am Tisch!" „Wieso am Tisch?", frage ich dämlich. Er funkelt mich an. „Weil 's sonst nicht klappt mit dem Reden, du Idiot! Ich liebe dich übrigens", sagt er und sieht in die Außenspiegel, um sich rückwärts zwischen zwei Autos zu

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