Olympiareife Nummern
kurzsichtig verwirrt, was ich unglaublich sexy finde. „Andreas", murmele ich zwischen diversen Küssen, „wir sind ganz schön verrückt..."
„Ach Jan", sagt er und zieht mir mein Hemd aus der Hose, „man ist viel zu selten verrückt..." Stimmt auch wieder.
Nick
Oh, Mann!
Diese Woche hat's echt in sich.
Letzte Woche war ich noch der harmloseste und netteste Strohwitwer, den man sich vorstellen kann und ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass Jan wieder nach Hause kommt und mich von meiner Handarbeit erlöst, die ja auch irgendwann öde wird - und kaum ist er da, geht's rund. Bloß war ich mit ihm nur am Samstag und Sonntag aktiv, danach hatte ich bis jetzt jeden Tag einen neuen Bettgefährten. Montagnacht Patrick.
Dienstagnachmittag Denise (ich arbeite daran, es möglichst schnell und erfolgreich zu verdrängen, damit sich kein Trauma daraus entwickelt...). Tja, und heute ...
Nachdem ich Lily zum Kindergarten gebracht hatte, schwang ich mich auf's Rad, um Arnie seinen morgendlichen Auslauf zu gönnen und ich war gerade am Waldrand, da kam er mir entgegen. Auch auf 'm Rad. „Ach nee", sagte er, „so 'n Zufall aber auch ... bist du wieder bei deiner Freundin?" Andreas Kruse-Fritz. „Wieso betont der das so komisch?", dachte ich. Wir waren von den Rädern abgestiegen.
„Ja, mittwochs immer!", sagte ich locker, weil mir nichts Besseres einfiel.
„Ach, nur mittwochs?", hakte er nach. Teufel, er sah wieder gut aus in seinen kurzen Hosen und dem engen Shirt - ich liebe den Sommer! Ich ärgerte mich nur, dass ich meine Sonnenbrille nicht aufhatte, um ihn unauffälliger begaffen zu können. Die örtlichen Gegebenheiten kamen mir in dieser Sache zu Hilfe. Gut, dass der Weg an manchen Stellen zu schmal ist, um nebeneinander hergehen zu können und höflich, wie ich nun mal bin, ließ ich ihm den Vortritt und konnte ihn so ungeniert von hinten anstarren. „Süßer Arsch", dachte ich und meine frivolen Gedanken von heute morgen fielen mir dabei schlagartig ein. Eigentlich steh' ich mehr auf dunkle Typen, weil ich ja selbst blond bin, aber bei Andreas würde ich glatt 'ne Ausnahme machen ... unwillkürlich wischte ich mir den Mund ab.
„Natürlich auch oft am Wochenende", sagte ich und wunderte mich insgeheim, dass Arnie ihn schon die ganze Zeit wie einen alten Bekannten behandelte. Der Hund war doch sonst strohdoof! Der brauchte mindestens drei Anläufe, damit er sich an ein neues Gesicht gewöhnen konnte.
„Aha", sagte Kruse-Fritz und grinste mich frech über seine Schulter an, „und jetzt? Gehst du mit dem ,Familienhund' Gassi? Wie nett! Und deine Freundin ist in der Schule?" Ich sah ihn ziemlich verwirrt an. Wie redete der denn mit mir? Wir waren jetzt mitten im Wald.
„Nick", sagte er, drehte sich um und schüttelte den Kopf, „?ich glaube, du bist 'n ganz schöner Lügner ..." Ich muss ihn reichlich blöde angestarrt haben.
„Wie meinst du das?", fragte ich. Wir standen voreinander. „Du hättest doch einfach sagen können, dass ich nicht dein Typ bin! Aber auf Hetero zu machen?" Er schüttelte wieder den Kopf. „Ich hab' schon ein paar Abfuhren eingesteckt, glaub mir", (ehrlich gesagt, das bezweifelte ich stark ... bei seinem Aussehen?) „das haut mich nicht gleich um! Also warum?", fragte er und ich spürte meine brennenden Wangen. Ich fühlte mich ganz schön klein und schämte mich. Ob's daran liegt, dass er Lehrer ist? Die haben oft so was drauf, was einen verunsichern kann. „Woher weißt du das?", fragte ich.
„Gestern Abend habe ich Katharina und ... ihren Vater getroffen", sagte er nach einem kurzen Zögern, „von dem wusste ich, dass er 'n Freund hat. Und dann hat mich Arnie stutzig gemacht ... der gleiche Mischling und der gleiche Name ... ?" Zwei Joggerinnen kamen uns entgegen. „Aber Katharina lag doch da am Strand und war eingepennt - oben ohne! Da musste ich schnell was sagen ... und außerdem hatte ich Schiss", sagte ich und wartete, bis sie vorbei waren, „nicht vor dir. Vor mir."
Er sah mich mit seinen fast violetten Augen an und ich fühlte diese Aufregung, diese typische prickelnde Aufregung, bevor man ...
„Willst du gleich nach Hause?", fragte er und musterte mich schnell von oben nach unten, „oder hast du noch ein bisschen Zeit?" Kurz nach zehn war's. Zeit bis zwölf. „Ich hab' heute morgen nichts vor", sagte ich ganz beiläufig und lässig. Wir fuhren zu ihm. Arnie zog mich zielstrebig in einen Garten.
„Ey, was soll das?",fragte ich
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