Olympiareife Nummern
lassen?
Als er mich endlich freigibt, ernten wir direkt Applaus. „Donnerwetter", sagt Dietlinde beeindruckt und fächelt sich Luft zu, „das war ja wie im Kino!"
„Viel schöner!", gesteht Uli widerstrebend und hat Mühe, nicht allzu missgünstig zu gucken.
Au, da fällt mir noch 'ne Frau ein: Denise! Ich habe Denise vergessen bei meiner Aufzählung ... dabei hätte ich an sie zuerst denken sollen, immerhin habe ich sie intensiv und hautnah am ganzen Körper gespürt! Wie gut doch die Psyche mitarbeitet ... ich hab' sie schon fast vollständig verdrängt ... aber ich muss anständigerweise gestehen, dass sie sich durchaus ... na, sagen wir ... erträglich angefühlt hat ...
Jan
Zwanzig nach sieben klingele ich und warte angespannt auf das Kommende. Mein Herz hämmert vor Aufregung. Die Tür wird geöffnet. Das ist doch ... Mats! Ausgerechnet der macht auf!
Der sieht ja ganz anders aus mit den kürzeren Haaren. Eigentlich noch besser, registriere ich missmutig und sehe ihn sofort im Geiste mit Nick im Bett herumturnen. Er sieht mich erstaunt an mit seinen großen braunen Augen. „Was guckst du so? Mich gibt's auch noch", denke ich erbost, „oder hast du mich schon vergessen?" „Hallo Jan", sagt er ganz freundlich und nimmt mir damit den Wind aus den vor Ärger aufgeblähten Nasenflügeln, „Nick ist nicht da, der wollte zu euch!" „Zu uns?", frage ich überrascht, „wann?" Er runzelt die Stirn und überlegt.
„Er ist seit mindestens zwei Stunden weg", sagt er. Dann hätte er doch schon längst da sein müssen, so lange war ich nun auch nicht unterwegs und die Gegenfahrbahn war doch frei! Zu uns kann er also nicht gefahren sein. Auf jeden Fall aber nicht auf direktem Weg. Moment mal, Andreas ... ? Sofort steigt mein Adrenalinspiegel. Ich stoße verärgert die Luft raus. „Verdammt", schimpfe ich, „dieses geile Aas!" Und damit meine ich sowohl Andreas als auch Nick.
„Halt mal", sagt Mats da, „der hatte nichts vor ... bestimmt nicht! Der war fix und fertig wegen heute Morgen und das, was sich zwischen ihm und mir abgespielt hat ..." er sieht mich unsicher und verlegen an, „das hat keine Bedeutung ... also für Nick nicht. Er ist nicht in mich verliebt oder so ... aber ...", er hält inne, sieht mich - ängstlich wie mir scheint - an, dann redet er weiter, „er hat bloß wahnsinnige Angst, dass du ihn verlässt wegen dieses Lehrers." Ich sehe ihn verblüfft an.
„Das hat er dir erzählt?"
Mats nickt. „Und noch 'ne Menge mehr ... er liebt nur dich, Jan!" Warum hatte ich eigentlich was gegen Mats? Der ist doch ganz nett!
Turbulenter Samstag
Ist das wirklich Josy? - Es kommt manchmal anders, als man denkt - Was klingt besser: Bumsen oder ficken ?
Nick
„Verstehst du?"
Wir sitzen nebeneinander auf meinem Bett und ich weiß, dass Uli und Dietlinde sich jetzt am liebsten die Ohren an der Tür plattdrücken würden, weil sie denken, hier geht die Post ab nach dem Kuss in der Küche, aber sie wären enttäuscht, wenn sie uns hier lediglich Händchen haltend sitzen sehen würden wie ein Goldenes-Hochzeits-Paar. „Hm", seufzt Mats, „ja ... schon klar ... ich glaub' ja auch, dass das mit uns nicht gutgehen würde ... obwohl wir in einer Hinsicht sehr gut zusammen passen, nicht?" Er sieht mich von der Seite an mit schiefgelegtem Kopf. Ich lehne mich an ihn und er legt den Arm um mich. „Ach Nick", flüstert er in mein Haar, „aber diese letzte Nacht... die war doch megageil, oder?" Er hat schon wieder dieses verführerische Timbre in der Stimme, ich muss jetzt echt aufpassen, dass es nicht doch noch zu 'ner Audio- Aufführung für unsere beiden neugierigen Tunten kommt. „Unvergesslich ... du könntest übrigens die Bettwäsche abziehen, wenn du mir 'n Gefallen tun willst", sage ich wie eine ordentliche Hausfrau, als mein Blick auf einen Fleck im Laken fällt. Und das wird nicht der Einzige sein. Wie ist die Paarung ausgegangen? Ich glaube, nach dem Endspiel stand es 4:4 . Oder doch 5:5 ?
„Es sei denn, du willst darin noch mal schlafen ... na ja, hat auch sein Gutes, brauchste kein Tempo ..." Er grinst. „Wer weiß, vielleicht treib' ich heute Abend noch wen für mich auf, dann tut's die alte Wäsche auch noch mal." „Iih", sage ich und rümpfe die Nase, „dein Neuer wird sich bedanken!"
Bevor ich zu uns raus fahre, mache ich noch einen Umweg über Blankenese.
Als ich heute Vormittag die Schmidt's-Karten erstand, habe ich auch für Lily ein Buch besorgt und den kleinen
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