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Olympiareife Nummern

Olympiareife Nummern

Titel: Olympiareife Nummern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Meissner-Johnannknecht
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Hof vorgestellt haben, die ihm alle nicht gefielen, verliebt er sich zum Schluss in den Bruder der letzten Prinzessin und bei dem funkt es auch. Die beiden Prinzen heiraten und die alte Königin hat endlich Zeit für sich selbst (liegt mit Bikini im Liegestuhl - mutig bei ihrer Figur übrigens! - neben sich eine Flasche Sonnenmilch. Lichtschutzfaktor 50). Das ist doch mal ein echt nettes Kinderbuch! Es gefiel mir auf Anhieb. Lily kommt zu mir und krabbelt auf meinen Schoß.
    „Wie Papa und du", sagt sie und sie schmust sich an mich. „Ja", sage ich, halte sie ganz fest und vergrabe meinen Kopf in ihren Haaren, weil ich sofort den Klumpen in meinem Magen spüre ... ist's das schlechte Gewissen? Ich hab' ganz schön über die Stränge geschlagen diese Woche ... Aber auch 'ne Menge für die Kondition getan! Genaugenommen hätte ich ja 'ne Medaille verdient. Das waren schon ein paar olympiareife Nummern!
    Bei der Verabschiedung will mich Lily gar nicht loslassen und das rührt mich total. Chris zieht mich draußen zur Seite. „Michael muss noch viel üben", sagt er leise, „?gegen dich ist er 'ne Null!"
    Unvorstellbar, mich von Jan zu trennen ... es ist ja nicht nur Jan! Ich bin schon längst ein Teil dieser Familie, die auch zu meiner geworden ist.
    Väterliche Gefühle, wenn man's so nennen will, habe ich nur Lily gegenüber, weil die noch so klein ist, Christoph und Katharina kommen mir eher wie zwei jüngere Geschwister vor, weil wir so 'n lockeren und freundschaftlichen Umgangston haben. Ich liebe alle drei und kann mir überhaupt nicht mehr vorstellen, ohne sie zu leben. Und ohne Jan sowieso nicht. Auch wenn das wie der blanke Hohn klingt nach dieser ausschweifenden Woche.

    Jan

    So langsam hängt mir der Magen aber echt auf den Knien ... schon wieder sitze ich im Auto. Diesmal sind die Straßen frei und es dauert keine vierzig Minuten, da bin ich zu Hause. Keiner da.
„Er hatte nichts vor?", denke ich wütend und schwinge mich wieder in den Bus und fahre zu Andreas, wo ich die Straße nach Nicks Golf absuche. Hat er sich etwa extra woanders hingestellt? Das ist doch lächerlich! Energisch drücke ich auf den Klingelknopf. Andreas öffnet und guckt irritiert. „Du?", fragt er und ich sehe an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Im Bett konnten sie nicht gewesen sein, so schnell, wie Andreas an der Tür war - er ist nämlich vollständig angezogen und seine Haare sind nicht zerwühlt. „Ist Nick da?", frage ich.
„Nein", sagt er verwundert, „wie kommst du denn da drauf?"

„Na hör mal, so abwegig ist das ja wohl nicht, oder?" Er sieht verlegen aus. „Nein, hast recht", sagt er kleinlaut, „aber er ist nicht hier ... und er war's auch nicht ... Jan, komm' rein", bittet er.

Ich schüttle den Kopf. „Andreas", sage ich zärtlich, weil ich mich schäme, ihn eben verdächtigt zu haben. Verflixt, ich mag ihn doch so sehr und es tut mir leid um ihn. „Es war total schön mit dir die letzte Woche, aber ich will nicht weitermachen ...", - „das wird sonst zu gefährlich", denke ich den Satz zuende. Er öffnet den Mund, um mir zu antworten, da klingelt das Telefon. Ich wende mich zum Gehen.
„Warte noch!", ruft er, während er hingeht und ich bleibe unschlüssig stehen. Er meldet sich.
„Was? Ja! ... Warte mal ... Jan? Es ist Nick", sagt Andreas und ich gehe ihm entgegen und nehme überrascht den Hörer.
„Nick! Du, ich ... ", weiter komm' ich nicht, denn er unterbricht mich sofort mit einer Stimme, die mir total fremd ist. Klirrend vor Eiseskälte.
    „Ich bin bei Josy. Wollt' ich dir nur mitteilen. Bei Klara haben die Wehen eingesetzt. Ich bleib' jetzt hier. Nicht, dass du denkst, ich treib mich schon wieder 'rum. Ich nicht!!!" Und schon hat er aufgelegt. Ich starre verdattert den Hörer an. Was ist das denn für ein Benehmen? Der war ja ... total eifersüchtig! Der hat ja förmlich Gift und Galle gespuckt... ach, Nick, du süßer Idiot!

    Ich grinse einfältig. Andreas sieht mich fragend an. „Er denkt, wir wären schon wieder zusammen", sage ich. Andreas verzieht das Gesicht. „Überflüssig, dich zu fragen, ob wir nicht noch mal... ?"

    „Nein", sage ich hastig, „ich fahre jetzt zum zweiten Mal nach Hamburg an diesem Tag und da wohne ich einer Geburt bei."
    „Was?", fragt er mich erstaunt, „wie das denn?" Ich erzähle ihm von Josy und Klara.

    „Sie will nicht ins Krankenhaus, da hat sie nichts mit am Hut... die Hebamme kommt ins Haus." „Ach ... und ihr seid dabei?"

    „Ja, klar! Wir werden

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