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Olympos

Titel: Olympos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Simmons
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aber Ada b e fahl ihm, jetzt zunächst beim Bau des überlebensnotwendigen Schuppens zu helfen und den Burgbau auf später zu verschi e ben.
    Noch immer war nichts von den Voynixen zu sehen, aber es war erst Nachmittag, und die Nacht würde rasch genug kommen. Deshalb betrauten Ada und Daeman Kaman und zehn seiner be s ten Schützen mit der Aufgabe, eine äußere Verteid i gungslinie zu bilden. Andere Männer und Frauen mit Flechette-Waffen – sie hatten vierundzwanzig funktionierende Waffen gezählt, dazu e i ne, die offenbar defekt war, und weniger als hundertzwanzig Glas-Flechette-Magazine – wurden dazu ei n geteilt, näher beim Feuer und beim Schuppen Wache zu halten.
    Es dauerte etwas über drei Stunden, bis das Grundgerüst z u sammengenagelt und aufgestellt worden war – nur ungefähr e i nen Meter achtzig hohe Wände aus Palisadenstämmen, ein z u sammengeschustertes Tonnendach aus Holzplanken von den B a racken und ein Segeltuchdach. Es war wichtig, etwas zw i schen die Ve r wundeten und das kalte Erdreich zu bringen, aber da die Zeit nicht reichte, um einen Boden einzusetzen, legten sie mehrere Schichten Segeltuch auf Stroh, das sie vom ehemaligen He u schuppen in der Nähe der Nordmauer herbeischaf f ten. Das Vieh selbst war verschwunden – die Tiere waren en t weder von den Voynixen getötet worden oder einfach fortg e laufen. An diesem Nachmittag ging niemand in den Wald, um nach ihnen zu suchen, und das kreisende Sonie hatte seine eigenen Aufg a ben.
    Am späten Nachmittag war der provisorische Schuppen fe r tig. Ada, die an neuen Eimern und Seilen für den Brunnen g e arbeitet und Beerdigungstrupps angeführt hatte, die mit Hacken und Schaufeln flache Gräber in der gefrorenen Erde au s hoben, kam zurück, um das Bauwerk zu begutachten, und fand es groß g e nug, dass mindestens fünfundvierzig Personen darin dicht an dicht schlafen konnten, während die andern draußen Wache hie l ten, und dass alle dreiundfünfzig sich notfalls zum Essen darin zusammendrängen konnten, obwohl es dann sehr voll sein wü r de. Drei der Wände bestanden aus Holz, die vierte – die zum Brunnen und zwei nunmehr brennenden Feuer zei g te – nur aus Segeltuch; die Plane war weit geöffnet, um die Wärme einzula s sen. Laman und Edide hatten aus Ardis Hall Metall und Keramik für den Bau eines Ofenrohrs, wenn auch keines richtigen Kamins, für den Schuppen beschafft, aber diese Änderung würde bis zum nächsten Tag warten müssen. Für die kleinen, unterschiedlich hoch angebrachten Öffnungen in jeder Holzwand gab es kein Fensterglas, sondern nur hölzerne Schiebedeckel und Sege l tuchabdeckungen. Daeman stimmte zu, dass sie sich in den Schuppen zurückziehen und die Umgebung durch diese Schlitze mit vernichtendem Flechette-Feuer belegen konnten, aber ein Blick auf das Segeltuchdach und die vierte Segeltuchwand sagte allen, dass die Voynixe nicht lange aufzuhalten sein würden, wenn sie erst einmal einen Angriff start e ten.
    Das Setebos-Ei schien die Voynixe jedoch in Schach zu halten.
    Es war fast schon dunkel, als Daeman mit Ada, Tom und L a man von der Wärme der Feuer zur Asche von Hannahs Ku p pelofen ging, seinen Rucksack öffnete und ihnen das Ei mit dem schlü p fenden Wesen darin zeigte. Das Ding leuchtete noch heller als z u vor; es gab ein fahles, milchiges Licht ab, und die Schale wies la u ter winzige Risse auf, aber noch keine Löcher.
    »Wie lange wird es noch dauern, bis es schlüpft?«, fragte Ada.
    »Woher zum Teufel soll ich das wissen?«, sagte Daeman. »Ich weiß nur, dass der kleine Setebos darin noch lebt und herausz u kommen versucht. Ihr könnt ihn quieken und kauen hören, wenn ihr euer Ohr an die Schale legt.«
    »Nein, danke«, wehrte Ada ab.
    »Was passiert, wenn er schlüpft?«, fragte Laman, der von A n fang an dafür gewesen war, das Ei zu zerstören.
    Daeman zuckte die Achseln.
    »Was genau hattest du eigentlich vor, als du das Ding aus Set e bos ’ Nest in der Blaueis-Kathedrale von Paris-Krater g e stohlen hast?«, fragte Tom, der Heilkundige, der die ganze G e schichte gehört hatte.
    »Keine Ahnung. In dem Moment schien es mir eine gute Idee zu sein. Wir könnten zumindest herausfinden, was für ein G e schöpf dieser Setebos ist.«
    »Und was, wenn Mami kommt und ihr Baby sucht?«, fragte L a man.
    Diese Frage hörte Daeman nicht zum ersten Mal. Er zuckte e r neut die Achseln. »Wenn es sein muss, können wir es sofort töten, nachdem es geschlüpft ist«, sagte er leise und

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