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Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Titel: Oma 04 - Omas Erdbeerparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janne Mommsen
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lässig. «Und du?»
    «Vielleicht jobben in Australien, mal sehen.»
    «Und was schreibst du dann hinterher in deinen Lebenslauf?»
    «Ist mir doch egal.»
    Manche Wege trennen sich eben schon früh, dachte Jade.
    «Wie ist denn der Stand bei der Abifeier?», fragte der Junge nun.
    «Läuft an», erklärte die Dunkle, «das besprechen wir heute Abend in der SV. Ich gehe danach ins Island Palace und mache das klar.»
    Jade erinnerte sich, dass das Island Palace die Konkurrenzdisco im Hafen war, von der Arne gesprochen hatte. Vielleicht gab es jetzt eine Möglichkeit, Arne zu helfen. Einen Versuch war es wert …
    Sie drehte sich zu ihnen um.
    «Moin, ich habe euer Gespräch eben zufällig mitgehört.»
    «Lauschangriff ist nur mit richterlicher Genehmigung erlaubt», frotzelte der Seitenscheitelträger.
    Innerlich verdrehte Jade die Augen, typischer Gymnasiastenhumor.
    «Habe ich.»
    Sie hielt ihm die Speisekarte entgegen.
    «Sehr witzig.»
    «Ich biete euch die Abifeier umsonst an», sagte sie.
    Der Einfall war ihr spontan gekommen. Mehr als verlieren konnte sie nicht. Wenn ihr Onkel nicht mit den Schaumkanonen im Island Palace konkurrieren konnte, musste das eben über den Preis laufen!
    «So? Woher kommst du denn?», wollte die Große wissen.
    «Frankfurt.»
    «Na, das liegt ja zum Glück um die Ecke», lachte der Junge.
    «Ich bin neuerdings Teilhaberin des Erdbeerparadieses», erklärte sie großspurig. Ihre Oma schaute sie mit fragendem Blick an. Sie selbst fand ihre kleine Notlüge gar nicht so schlimm, Onkel Arne würde schon damit klarkommen. Hauptsache, es spülte Geld in die Kasse, oder nicht?
    «Das Paradies ist mehr was für Ältere», wandte die Dunkle ein.
    «Das ändert sich gerade.»
    «Wie das?»
    Jade überlegte.
    «Ältere mögen keine Schaummaschine und keine DJs in unserem Alter.»
    Sie hatte keine Ahnung, wie sie einlösen sollte, was sie da gerade angekündigt hatte. Aber erst einmal musste der Fisch an die Angel, der Rest würde sich finden.
    Die Dunkle sah ihre Mitschüler skeptisch an.
    «Ich weiß nicht, unsere Abifeiern waren bisher immer im Island Palace …»
    «Alle Cocktails zum Preis von zwei Euro fünfzig», bot Jade an. Ein Kampfpreis, der weit unter sämtlichen Billigangeboten lag. Sie hatte keine Ahnung, ob man das kostendeckend hinbekam. Aber manchmal ging es nicht um Gewinn, sondern um Marktanteile, so hatte sie es jedenfalls in der Berufsschule gelernt.
    «Wie heißt du?», fragte die Große.
    «Jade.» Das klang nicht besonders friesisch, deshalb ergänzte sie: «Jade Riewerts.»
    «Bist du mit Arne Riewerts verwandt?»
    «Er ist mein Onkel und der zweite Teilhaber. Kennst du ihn?»
    «Er war der erste Surfer auf Föhr, heißt es …», sagte der Junge mit einem Hauch von Bewunderung in der Stimme. Ihr Onkel war also unter Jugendlichen eine Art lebende Legende, das hörte sie gerne.
    «Ich bin Leevke», stellte sich die Große nun vor, «das sind Keike und Alexander.»
    Jade gab ihnen förmlich die Hand, was ihre Rolle als Geschäftsfrau unterstreichen sollte.
    «Die Feier ist gebongt», sagte die Dunkle. «Ich gebe das in der SV so weiter.»

    Jade konnte es nicht fassen. Der erste Schritt war getan! Zwar hatte sie nicht den asiatischen Markt aufgerollt wie gestern, aber immerhin mal eben ein Riesenfest an Land gezogen, das Arne eine Menge Geld einspielen würde.
    Sie wandte sich wieder ihrer Oma zu, die sie mit strahlenden Augen ansah. Nach einer Weile zogen die Schüler ab, der Kellner brachte Currywurst mit Pommes, dazu gab es Cola. Eine angenehme Brise verhinderte, dass es zu heiß wurde, trotzdem wurde man in der Sonne braun. Das Leben konnte so gut sein!
    «Was Arne wohl sagen wird?», fragte sie erwartungsvoll.
    Imke malte ein großes Fragezeichen auf ihren Block.
    «Okay, ich habe das hinter seinem Rücken angeleiert – meinst du, er ist deswegen sauer auf mich?»
    Sie hoffte, dass Oma diesen Zweifel durch ein Kopfschütteln ausräumen würde: Alles halb so wild. Aber Imke starrte nur nachdenklich vor sich hin.
    «Am besten, ich erzähle ihm erst davon, wenn alles steht!»
    Dafür gab es von Imke einen Daumen, der nach oben zeigte.
    «Als Erstes brauche ich einen DJ, mit dem steht und fällt alles. Wo bekomme ich den bloß her?»
    Oma kicherte leise.
    «Entschuldigung, da frage ich wohl die Falsche.»
    Empört zückte Imke ihren Kuli und begann, einen Namen auf den Block zu schreiben.
    Jade lachte. «Oma, ich traue dir ja einiges zu, aber dass du einen DJ

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