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Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Titel: Oma 04 - Omas Erdbeerparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janne Mommsen
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cooles Herumstehen und Lagechecken wie in Frankfurt, hier kannte jeder jeden.
    Während die Massen angerückt waren, war ihr schnell klar geworden, dass sie das niemals allein schaffen konnte. Aber Svantje war genau im richtigen Augenblick aufgetaucht und wurde ihr Glücksengel. Arne hatte sie telefonisch gebeten, an seiner Stelle die Kneipe für seine Freunde zu öffnen, weil er verhindert war. Als Svantje mitbekommen hatte, was im Tanzsaal los war, hatte sie die Kneipe gar nicht erst aufgeschlossen und sofort im Tanzsaal mit angepackt. Ohne sie hätte Jade es nie geschafft. Svantje behielt die Nerven und verlor auch im größten Chaos nicht den Überblick. Spontan engagierte sie sechs Schülerinnen, die ihr bei der Getränkeausgabe helfen sollten. Außerdem wusste sie, wie man ein neues Bierfass anschloss und wo die Ersatzgetränke lagerten.
    «Ommaaa!», rief Jade jetzt, als sie zum Tresen eilte, der von mehreren Dutzend Schülern umlagert wurde.
    Oma Imke saß in der Nähe der Lautsprecher und hatte sich Stöpsel in die Ohren gesteckt. Mit seligem Lächeln schaute sie auf die jungen Leute. Auch sie hatte ihre Aufgabe in der Disco, aber gerade hatte sie mal wieder ihren Einsatz verpasst. Jade bat eine Schülerin, sie leicht anzustoßen, woraufhin Oma hochschreckte und fragend zum Tresen blickte.
    Jade gab ihr ein Zeichen.
    Vor Oma stand die Schaummaschine, die Momme mitgebracht hatte. Als Imke jetzt den roten Knopf drückte, wurde erdbeerfarbener Schaum in den Saal geblasen, bis alle bis zum Hals in der wabbeligen Masse standen. Die kleineren Schüler waren gar nicht mehr zu sehen, Oma in ihrem Rollstuhl erst recht nicht.
    Aber der wichtigste Mensch an diesem Abend war Momme. Er stand hinter dem Mischpult und zog die Regler bis zum Anschlag hoch. Seine Musik war wirklich gut und passte perfekt. Er brauchte keine exzentrische Brille und keine coolen Klamotten, um den abgefahrenen DJ zu mimen. In seiner Jeans und dem weißen T-Shirt sah er umwerfend aus, seine großen blauen Augen leuchteten in den Saal. Immer wenn Jade und er sich anblickten, zeigten sie mit dem Finger aufeinander und lächelten: Dieser Abend war ihr gemeinsamer Erfolg!
    Als es gerade etwas leerer war, sprang Jade hinters DJ-Pult und zog ihn an der Hand auf die schaumige Tanzfläche. Sie alberten ausgelassen herum, machten übertrieben coole Posen, die der jeweils andere sofort nachahmte. Momme wirkte so rein auf sie, sein Blick war so klar. Er kam auf sie zu, und gleichzeitig blieb er bei sich. Alle Anspannung fiel von ihr ab, alles geschah wie von selbst.
    Sie hätte stundenlang so mit ihm tanzen können, aber schließlich musste Momme weiter auflegen, und Jade konnte Svantje und die anderen Helferinnen nicht im Stich lassen. Also verschwand sie nach zwei Stücken wieder hinterm Tresen, um zu spülen.
    Sie trocknete gerade ein Bierglas ab und blickte glücklich in die Menge, als sie plötzlich ihren Onkel auf sich zukommen sah. Er trug eine alte, enge Jeans und ein schlickbespritztes T-Shirt, das schon bessere Zeiten gesehen hatte. Mit flackernden Augen starrte er auf sein rosa vollgeschäumtes Erdbeerparadies, in dem immer noch an die hundert Schüler zu einer Musik tobten, die so gar nicht die seine war. Außerdem arbeiteten junge Frauen hinter dem Tresen, die er noch nie gesehen hatte.
    «Ich weiß, was du denkst», sagte sie, als er schließlich vor ihr stand.
    In diesem Moment drückte Oma auf den roten Knopf, und im Nu stand der Schaum allen wieder bis über den Kopf. Dazu drehte sich die alte silberne Discokugel unter der Decke sinnlos im Kreis, weil ihr Licht niemanden mehr erreichte. Nicht einmal die starken gelben Scheinwerfer, die Arne eigenhändig installiert hatte, schafften es, die halbflüssige Masse zu durchdringen.
    «Was ist das?», brüllte er durch den Schaum hindurch. Dann zerrte er Jade in den Eingangsbereich, wo einige Schüler herumstanden und verbotenerweise rauchten.
    «Spontanparty!», brüllte Jade zurück.
    «Abbruch!», befahl Arne.
    Jade bugsierte ihn in eine Besenkammer, wo es etwas leiser war, obwohl die Vibrationen der Bässe auch hier deutlich spürbar waren. Sie schloss einen kleinen Schrank auf, um etwas herauszuholen.
    «Das geht nicht!», rief Arne. «Und schon gar nicht hinter meinem Rücken!»
    «Wo warst du?»
    «Egal.»
    Jade merkte, dass er vollkommen neben sich stand.
    «Ich hab es nur gut gemeint.» Sie drückte ihm einen Packen Geldscheine in die Hand. «Sei bitte nicht sauer auf mich, Arne.»
    «Was

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