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Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Titel: Oma 04 - Omas Erdbeerparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janne Mommsen
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fangen.
    «Allerdings gibt es eine Zusatzbedingung», erklärte sie. «Deine Nichte Jade lässt meinen Neffen in Ruhe.»
    Bitte?
    «Das geht uns beide ja wohl gar nichts an!», erwiderte er.
    «Ich habe gehört, dass sie heute bei ihm war.»
    «Und?»
    «Ich sag’s nur wegen der Getränkepreise.»
    «Und ich sage noch einmal, das geht uns nichts an!»
    «Oh, doch! Momme ist alles an Familie, was ich noch habe. Ich will nicht, dass er im Erdbeerparadies seine Zeit verschwendet, bloß weil sie ihm den Kopf verdreht.»
    Bevor er darüber nachdenken konnte, was sie damit wiederum meinte, fiel ihm seine Mutter ein: War Jade bei ihr? Hoffentlich! Arne ging ein paar Schritte außer Hörweite, schnappte sich sein Handy und wählte Jades Nummer, die er zum Glück heute morgen gespeichert hatte. Blöderweise ging niemand ran – es lief nur die Mailbox.
    «Hallo, Jade, hier ist Arne. Ruf mich bitte sofort zurück.»
    Irgendetwas stimmte da nicht. Normalerweise würde Jade keinen Anruf verpassen. Sie hatte ihm versprochen, erreichbar zu sein, solange sie mit Imke unterwegs war. Musste er sich Sorgen machen?

12.
    Schaumparty
    Jade stand gerade vor dem Eingang des Erdbeerparadieses, als sie Arnes Nummer auf ihrem Handy aufblinken sah.
    «Jetzt nicht», murmelte sie und wartete, bis das Klingeln aufhörte.
    Aus dem Tanzsaal hinter ihr wummerten laute Bässe, Arnes sämtliche Freunde standen vor der abgeschrammelten Holztür der Kneipe und begehrten Einlass, aber sie hatte die Tür verschlossen. Leider ließ sich seine Clique nicht einfach abwimmeln und begann gerade, richtig Stress zu machen. Dabei hatte sie überhaupt keine Zeit für Diskussionen, sie wurde dringend woanders gebraucht. Heute Abend fand nämlich die erste Schaumparty seit Bestehen des Erdbeerparadieses statt.
    Die Idee dazu war ihr spontan gekommen. Jade wusste, auf welchen Internet-Plattformen Föhrer Schüler unterwegs waren, und hatte folgende Nachricht gepostet: «Heute spontanes Abi-Vorglühen im Erdbeerparadies». Es war nur als eine Art Testlauf für die eigentliche Abifeier gedacht. Getränke waren noch auf Lager, was konnte schon passieren? Im schlimmsten Fall hätte sie sich den Abend allein mit einer Handvoll Jugendlicher um die Ohren geschlagen, ohne ernsthaft Umsatz zu machen. Mit etwas Glück aber würden fünfzig Leute einen richtig guten Abend haben und dann die Nachricht verbreiten, dass das Erdbeerparadies nun eine Schaummaschine und einen tollen Discjockey besaß.
    Arne rief noch einmal an. Diesmal drückte sie ihn weg.
    «Wir haben jeden Mittwoch unsere Doko-Runde», meckerte Barni, der hünenhafte Schrauber und Bassist der Sturmflut-Wölfe. Er sah aus, als hätte ihm jemand sämtliche Autos von seinem Hof gestohlen.
    «Mensch, was soll ich denn machen?», sagte Jade mit schlechtem Gewissen. Immerhin kümmerte sich Barni um ihr Auto. Und jetzt ließ sie ihn einfach abblitzen. Aber wenn ihr Plan aufgehen sollte, hatte sie keine Wahl.
    «Wir wollen in die Kneipe!»
    «Wo ist Arne überhaupt?», nörgelte Malte und verschränkte misstrauisch die Arme. Er war der Sänger der Wölfe und Tischler von Beruf, wie Jade inzwischen wusste.
    «Keine Ahnung, er geht nicht ans Handy», behauptete sie.
    «Arne wollte mir heute einen Auspuff für deinen Käfer vorbeibringen», sagte Barni. «Aber er ist nicht aufgetaucht – sonst wär ich längst fertig!»
    «Bitte! Ihr seht doch, was hier los ist», rief Jade.
    «Und wo bleiben wir ?»
    «Mensch, ihr seid doch nicht obdachlos! Und Doppelkopf kann man zur Not auch woanders spielen, oder?»
    Jetzt steckte Svantje ihren Kopf aus dem Vorraum.
    «Kommst du, Jade?», rief sie angespannt, dann nickte sie Arnes Clique freundlich zu: «Moin, Jungs.»
    «Du auch?», staunte Barni, doch da war ihr Kopf schon wieder verschwunden. «Was macht Svantje im Tanzsaal?»
    «Das Paradies ist nicht mehr unser Laden», schimpfte Malte und trollte sich zu seinem Fahrrad. Die anderen folgten ihm.
    Jade zuckte mit den Achseln und hastete zurück in die Disco. Das wäre erst mal geschafft.
    Als sie den großen Saal betrat, sah sie eine Masse von tanzenden Jugendlichen vor sich: Es war unfassbar! Offenbar hatte sich die Nachricht von der Party via Handy und Internet wie ein Lauffeuer auf der Insel verbreitet. Im Saal befanden sich schätzungsweise dreihundert zahlende Gäste! Die Föhrer Schülerinnen und Schüler waren ein Traum von Partyvolk: Sie stürmten herein, warfen die Arme hoch und sprangen sofort auf die Tanzfläche. Kein

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