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Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Oma 04 - Omas Erdbeerparadies

Titel: Oma 04 - Omas Erdbeerparadies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janne Mommsen
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sabotiert, und ich habe den besten Discjockey der Welt an sie verloren, aber sonst ganz gut.»
    «Lass uns wieder rausgehen, ja?»

    Draußen setzten sie sich auf die Terrasse und schauten schweigend in die Marsch. Der Wind hatte noch nicht nachgelassen. Immer neue Scharen von Wolken rasten über den Himmel und formten sich zu phantastischen Berglandschaften mit Phantasieschlössern. Schon als Kind hatte sie stundenlang in den Himmel geblickt und sich Geschichten und Märchen zu den Gebilden ausgedacht. Eine große weiße Wolke zeigte in diesem Moment die Umrisse von Australien, dann teilte sie sich in zwei Gesichter, die aussahen wie eineiige Zwillinge mit langen Nasen und wilden Haaren, bevor sie sich in einen Turm und einen Baum verwandelten.
    «Mit uns wäre es nie was geworden», erklärte Momme plötzlich ganz direkt. Innerlich knallte sie mit voller Wucht gegen eine Betonwand, versuchte aber, sich nichts anmerken zu lassen.
    «Wieso?»
    «Du kommst hier nach Föhr und machst ein Riesenfass auf. Und wenn es nicht klappt, haust du wieder ab. Aber ich bleibe auf jeden Fall hier. Das passt nicht.»
    Er wirkte entschieden.
    «Hat deine Tante das gesagt?», fragte sie mit belegter Stimme.
    «Ja. Aber ich meine das auch.»
    Sie holte tief Luft, um zu protestieren. Erstens würde sie Föhr nicht verlassen! Und zweitens schon gar nicht, wenn sie zusammenkamen! Aber das interessierte ihn gar nicht. Wie konnte er es zulassen, dass sich seine Tante zwischen sie stellte? Nur weil er vor der Lindner kuschte, würde nichts zwischen ihnen laufen? In welchem Jahrhundert lebte er? So etwas kannte sie höchstens aus Romeo und Julia!
    «Fühlst du dich durch mich bedrängt?», fragte sie frustriert.
    «Ich wollte das nur klarstellen», erklärte er.
    Sie schaute stumm zu, wie die Wolken vom Sommerwind immer weiter Richtung Osten getrieben wurden. Ab jetzt würden sie sich flüchtig auf der Straße grüßen, wie es zwei Konkurrenten taten, die sich kannten, die aber nichts miteinander zu tun haben wollten.
    Das war es dann.
    Sie hatte Momme überschätzt. So stark er nach außen wirkte, blieb er doch im Grunde seines Herzens ein Weichei und Provinztrottel. Föhr brachte ihr einfach kein Glück.
    Sie erhob sich, um sich zu verabschieden. In diesem Moment rollte ein großer schwarzer Citroën mit Frankfurter Kennzeichen auf den Hof und hielt neben ihrem Käfer an. Dieses Modell war sehr selten, genau so einen Wagen fuhren ihre Eltern auch. Als die Türen aufgingen und die Insassen ausstiegen, war sie fassungslos. Es waren ihre Eltern.

[zur Inhaltsübersicht]
    17.
    Elternglück ist Tochters Leid
    «Moin, Jade, mien Deern!», rief ihr Vater fröhlich. Er trug eine kurze schwarze Hose mit Cargotaschen, die wie neu gekauft aussah und in Kontrast zu seinen kalkweißen Beinen stand. Dazu hatte er ein weißes Hemd angezogen, dessen oberster Knopf geschlossen war.
    «Moin, Moin», quietschte ihre Mutter. «Willst du uns nicht mit dem jungen Mann bekannt machen?»
    Sie trug ein farbenfrohes Sommerkleid mit bunten Blumen und hatte sich für ihren neuen Lebensabschnitt eine neue Frisur zugelegt: Die langen dunklen Haare waren auf Schulterlänge gekürzt.
    «Wie … habt ihr mich gefunden?», stammelte Jade.
    «Arne hat gesagt, dass du in die Marsch gefahren bist. Da haben wir uns auf die Suche gemacht. Und deinen Käfer erkennt man ja zum Glück kilometerweit.»
    Jade blickte zu Momme, dessen Mund ein Lächeln umspielte.
    «Das ist Momme Clausen, das sind meine Eltern Cord und Narasinee Riewerts.»
    «Angenehm», sagte Momme freundlich.
    Bloß so schnell wie möglich weg von hier. Schlimmer konnte es nicht werden!
    «Ich lade Sie herzlich ein, mit uns zu essen», sagte ihr Vater feierlich zu Momme. Jades Atem setzte aus. Das war vollkommen absurd, Momme und sie hatten gerade beschlossen, getrennte Wege zu gehen!
    «Äh, Papa, Momme hat viel zu tun. Dazu hat er gar keine Zeit.»
    Sie sah Momme eindringlich an, doch der wich ihrem Blick aus.
    Ihr Vater gab nicht nach: «Unsinn. Mittagessen braucht jeder Mensch, gerade wenn man viel zu tun hat.»
    «Ganz genau», sagte ihre Mutter zustimmend.
    Momme rieb sich den Bauch: «Ich habe, ehrlich gesagt, noch gar nicht gefrühstückt.»
    Hatte der sie noch alle?
    «Na, dann, kommen Sie!»
    Sie verstand die Welt nicht mehr: Ging es Momme um ein kostenloses Essen, oder konnte er einfach nicht nein sagen?
    Ihr Vater lotste ihn auf den Beifahrersitz, während sie mit ihrer Mutter hinten Platz nehmen

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