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Oma und Frieder - Sammelband

Oma und Frieder - Sammelband

Titel: Oma und Frieder - Sammelband Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gudrun Mebs
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bloß einen kaputten Socken und einen kaputten Frieder.
    Frieder schluchzt laut auf.
    Und da ist plötzlich die Oma da. »Ha!«, kreischt sie auf. »Ja was ist denn jetzt das? Da sitzt der Bub und heult. Ich denk, ich krieg ein Geschenk?«
    »Neee, Oma«, wimmert der Frieder und kriegt vor lauter Schluchzen kaum noch Luft. »Oma, schau, ich hab den Socken kaputtgestrickt. Weil ich's doch nicht kann!«
    Und er hält der Oma das Sockenknäuel entge-gen und wimmert kläglich: »Ich hab den Socken fertig stricken wollen. Als Geschenk, für dich!«
    »Ha!«, kreischt die Oma noch mal auf und betrachtet fassungslos den Strickhaufen, aber dann kreischt sie nicht mehr. Sie seufzt tief auf und nimmt den Frieder auf den Schoß und sagt: »Was geschehen ist, ist geschehen, da beißt die Maus keinen Faden ab. Den Socken, den krieg ich schon wieder hin. Hauptsache, Bub, du bist mir heil. Ein heiles Kind ist mir das allerschöns-te Geschenk!«
    Aber da muss der Frieder ganz laut wimmern. Er ist ja gar nicht heil, er ist ja verletzt. Am Bein, wo ihn die Nadel gestochen hat. Das weiß die Oma ja noch gar nicht.
    »Oma«, schnauft der Frieder leise und rutscht von Omas Schoß. »Oma, ich bin kein aller-schönstes Geschenk, da, schau!« Schnell zieht er seine Hose aus und die Unterhose auch noch und hält der Oma das gepikte Bein unter die Nase.
    »Ja geht denn heut gleich alles schief!«, jammert die Oma, bückt sich nach ihrer Brille und
    greift nach Frieders Bein. »Ich hab's doch gleich gewusst, Geschenke machen, das geht daneben. Jetzt ist der Bub verletzt!«
    Aber sosehr die Oma auch schaut und auf Frieders Bein herumsucht, hinten wie vorne, sie kann überhaupt nichts finden. Und Blut schon gar nicht.
    »Gott sei Dank, du Stricklauser du«, sagt die Oma schließlich und wischt sich die Stirn. »Du bist mir heil geblieben, und meine Strickerei mit den spitzen Nadeln, die hat in deinen Fingern nichts zu suchen, und in deinem Bein schon gar nicht. Wie oft soll ich das noch sagen!«
    Da grinst der Frieder und hopst der Oma wieder auf den Schoß und wispert ihr ins Ohr: »Du, Oma, dann bin ich ja doch ein Geschenk. Für dich! Weil ich doch heil geblieben bin. Freust du dich jetzt?«
    »Und wie, Herzenslauser!«, grinst die Oma und gibt dem Frieder einen Schmatz ... auf seinen nackten Po. Weil man sich doch für ein Geschenk bedanken muss!

Osterhase
    »Oma«, schreit der Frieder und zupft an Omas Rock. »Oma, jetzt rate mal, wer bin ich?«
    »Ja lässt du mich gleich los, Rotzbub!«, zetert die Oma und wischt sich Schmutzklumpen von der Bluse. »Und spring mir nicht dauernd vor der Nase herum! Davon wird mir ganz schwindlig!«
    Die Oma kniet im Garten mitten im Salatbeet, rupft Unkraut raus und legt es sorgsam auf ein Häufchen. Frieder hopst um sie herum in hohen Hüpfern und dazu wedelt er mit beiden Händen, die Arme hochgestreckt und fest an den Kopf gepresst. Der Oma genau vor der Nase herum. Und mittendrin im Salatbeet.
    »Aber Oma!«, schreit der Frieder noch lauter und wedelt noch heftiger mit den Händen. »Aber Oma, nun rat mich doch. Wer bin ich denn?« Und damit die Oma endlich begreift, hoppelt er auch noch dreimal rund um die Oma herum und überhoppelt drei Salatköpfe mindestens. Und weil er sowieso grad im Salatbeet ist, rupft er ein Salatblatt ab und knabbert darauf herum. Genau vor Omas Nase, damit sie endlich rät, wer er jetzt ist.

    Die Oma rät nicht, die zupft Unkraut, seelenruhig, und schaut nicht auf. Das Unkrauthäufchen wird immer höher und das Salatblatt schmeckt ziemlich blöd. Frieder schmeißt es zum Unkrauthaufen und hoppelt noch mal um die Oma, diesmal andersherum, und dazu bettelt er: »Oma, bitte rat mich doch! Weißt du, wer ich bin?«
    »Ein Störlauser auf jeden Fall!«, sagt die Oma und zupft weiter am Unkraut. »Und mein Salatbeet ist kein Spielplatz! Hüpf woanders, Bub, ich hab zu tun, das siehst du doch!«
    Da ist dem Frieder klar, die Oma will ihn nicht erraten, auf keinen Fall, sie will lieber im blöden Salatbeet arbeiten.
    »Mensch, Oma!«, ruft er vorwurfsvoll und
    macht einen besonders hohen Hüpfer vor der Oma. »Mensch, Oma! Schau doch mal, was ich für schöne Schlappohren hab! Schau doch mal, das siehst du doch!« Und dazu wackelt er mit den hoch erhobenen Händen heftig vor der Oma auf und ab. »Ich bin doch der Osterhase, Oma!« Und mit einem mächtigen Hops landet er genau auf einem Salatkopf! Da ist der leider platt. Und die Oma ist böse!
    »Raus aus meinem Salat!«, zetert

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