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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Fanatikers – aber welchen?
    Sein erster Gedanke war, die Außenfassade des Hauses hinaufzuklettern. Es handelte sich jedoch um ein ziemlich modernes Gebäude, dessen Wände zu einem großen Teil aus Glas bestanden.
    Blaine schaute zur Decke hinauf und spürte, wie sich ein dünnes Lächeln auf seine Lippen legte. Wenn es sich um ein normales Bürogebäude handelte, gab es zwischen jeder Etage einen isolierten Zwischenraum. Das oberste Stockwerk, in diesem Fall das zehnte, verfügte dann über eine Art Dachboden, der Leitungsrohre und Stromkabel barg und ausreichende Bewegungsfreiheit bot, wenn man dort hinauf gelangen konnte. Blaine überdachte die Möglichkeiten, die er hatte. Die Treppe kam nicht in Frage, und der Fahrstuhl auch nicht …
    Moment! Der Fahrstuhl! Natürlich konnte er ihn nicht im üblichen Sinn benutzen, doch was, wenn er improvisierte? Die Kehrmaschine hinter sich herziehend, ging er zum Fahrstuhlschacht hinüber und drückte den Abwärts-Knopf.
    Dreißig Sekunden später glitten die Türen auf, und Blaine atmete auf, als er feststellte, daß die Kabine verlassen war. Er betrat sie, das Kehrgerät im Schlepptau. Dann betätigte er den Knopf, der dafür sorgte, daß sich die Türen nicht schlossen und – was noch wichtiger war – der Fahrstuhl an Ort und Stelle verharrte.
    McCrackens Blicke konzentrierten sich auf die Klappe über ihm. Es hatte keinen Sinn, sich darüber Sorgen zu machen, die Wachen könnten feststellen, daß der Fahrstuhl in der neunten Etage festhing, und Nachforschungen anstellen. Er mußte darauf hoffen, daß es ihnen bei allem anderen, was sie noch im Kopf hatten, erst auffallen würde, wenn es zu spät war.
    Die Klappe lag außerhalb seiner Reichweite, und Blaine wollte sich nicht in ein Büro wagen, um einen Stuhl oder etwas anderes zu holen, auf das er sich stellen konnte. Dann erkannte er, daß er solch eine Hilfe schon mit seiner treuen Kehrmaschine hatte. Sie war mit Sicherheit schwer und massiv genug, um sein Gewicht zu tragen. Wenn er die Maschine schräg gegen die Wand stellte, würde er sie als behelfsmäßige Leiter benutzen können.
    Blaine mußte einen Höhenunterschied von einem Meter überwinden, und die Kehrmaschine ermöglichte es ihm. Er stieß die Klappe mit beiden Händen auf und schob sie beiseite. Den Rand der Öffnung fassend, zog er sich aufs Dach der Kabine hinauf. Seine Augen weiteten sich, um sich an das plötzliche Licht zu gewöhnen. Der Geruch nach Schmiermittel und Öl drang ihm in die Nase, als er auf das Dach des Fahrstuhls kletterte und nach den Kabeln griff, um sie zu überprüfen. Sie waren schlüpfrig, aber stark. Seine Augen durchdrangen die Dunkelheit um ihn herum.
    Was er suchte, lag fünf Meter über ihm, eine Öffnung von der Größe einer halben Tür im Schacht. Durch dieses Öffnung bekam er Zugang zu dem Dachboden, der direkt über dem zehnten Stockwerk lag und ihm so von oben einen direkten Weg in Sahhans Büro bieten würde. Blaine überprüfte die Kabel ein letztes Mal und fing an zu klettern.
    Er kam äußerst langsam voran. Das Schmiermittel auf den Kabeln legte sich auf seine Hände, so daß er kaum zufassen konnte. Jedesmal, wenn er eine Hand von dem Kabel nahm, mußte er sie an seiner weißen Uniform abwischen. Dann konnte er sich ein Stück weiter hinaufziehen und die andere Hand abwischen. Er fand einen gewissen Rhythmus für dieses Vorgehen und erreichte schließlich die Türklappe. Sie war eingeklinkt, aber nicht verschlossen. Blaine hielt sich mit den Händen am Kabel fest, stieß mit den Beinen zu und drückte die Tür auf.
    Er zwängte sich durch die Öffnung und kroch in den dahinterliegenden Raum. In der Halbdunkelheit machte er Meter und Meter von Kabelsträngen und verzweigten Rohren aus, die alle in ordentlichen Mustern angebracht waren. Die Hitze war erstickend; zu den Schmierstoffen, die seine Haut bedeckten, gesellte sich nun Schweiß, und Blaine drehte sich auf den Bauch und kroch unter und über einigen Rohren weiter. Der zehnte Stock würde bis auf Sahhan und seine Wachen verlassen sein. Er mußte sich nach Geräuschen, am besten nach Stimmen orientieren, um sein Opfer zu finden.
    Er wollte den Gang unter allen Umständen vermeiden. Dort würden Wachen postiert sein, und scharrende Geräusche von oben würden sie vielleicht warnen. Steif und verkrümmt, während die Hitze seine Haut versengte, kroch McCracken weiter. Er hielt inne, als er unter sich eine Stimme hörte, gedämpft durch die Isolierung;

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