Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
einzelne Worte waren nicht auszumachen. Die Worte folgten rasch aufeinander, wurden aber gelegentlich von Pausen unterbrochen. Manchmal waren die Sätze lang, manchmal nicht. Ein Telefongespräch, erkannte Blaine. Es mußte Sahhan sein, was bedeutete, daß er sich direkt über dem Büro des militanten Farbigen befand.
    Ein paar Meter weiter, schon über dem Nebenraum von Sahhans Büro, wie er schätzte, fand Blaine eine Klapptür, die, wenn man sie öffnete, einzelne Schichten der Fiberglasisolation darunter enthüllte. Er riß sie heraus, bis die weißen Deckenplatten zum Vorschein kamen, und griff hinab, um eine davon zurückzubiegen.
    Unter ihm lag ein leerer Raum, der von einer einzigen Lampe erhellt wurde. Er drückte die Platte weiter zurück und steckte den Kopf durch die Öffnung, um besser sehen zu können.
    Es war ein Konferenzraum, beherrscht von einem großen, von Stühlen umgebenen Konferenztisch. Doch McCrackens Augen fielen sofort auf eine Zwischentür, die diesen Raum mit dem benachbarten – mit Sahhans Büro – verband. Blaine gratulierte sich zu seinem Glück.
    Er brach die Deckenplatte vollends heraus und ließ sich leise auf den Konferenztisch unter ihm hinab. Genauso leise stieg er von dem Tisch zu Boden. Der Teppich verschluckte die gedämpften Geräusche, die er verursachte, als er zur Verbindungstür schlich.
    Blaine drückte die Klinke hinab; die Tür war unverschlossen. Nun konnte er Sahhans Stimme ganz deutlich erkennen.
    Blaine schraubte den Schalldämpfer auf den Lauf der Automatik, die Belamos Kontaktmann ihm beschafft hatte. Er lehnte die Schulter gegen die Tür und umfaßte fest die Klinke.
    Dann stürzte er in Sahhans Büro.

25
    »Legen Sie den Hörer auf. Langsam.«
    McCrackens schnelle Untersuchung des schwach erhellten Büros hatte keine Wachen ergeben, nur Sahhan, der hinter seinem Schreibtisch saß, den Telefonhörer eng ans Ohr drückte und wie üblich eine Sonnenbrille trug. Blaine machte einen Schritt auf ihn zu und vergewisserte sich, daß der Fanatiker seine Waffe sah.
    »Sagen Sie Ihrem Gesprächspartner, daß etwas Ihre augenblickliche Aufmerksamkeit verlangt. Nur das. Ein anderes Wort, und ich werde Sie auf der Stelle töten.«
    Sahhan befolgte genau die Anweisungen. Blaine konnte die Furcht in den Augen hinter der Sonnenbrille spüren. Klickend wurde der Hörer aufgelegt.
    »Sie sind doch nicht hierher gekommen, um mich zu töten, oder?« fragte Sahhan.
    »Nicht, wenn es sich vermeiden läßt.«
    Der Radikale schüttelte den Kopf und rückte den Stuhl zurück, um McCracken besser beobachten zu können. »Nein, wenn Sie mich töten wollten, hätten Sie es schon getan. Sie sind ein Profi. Profis müssen nicht ihren Zorn aufstacheln, um eine Begründung für das Töten zu finden.«
    »Das nehme ich als Kompliment.«
    »Es war auch so gemeint.« Sahhan beugte sich vor, das Gesicht zu einer straffen Kugel gespannt. »Warten Sie, ich kenne Sie. Sie waren auf diesem Empfang vor ein paar Tagen bei der George-Washington-Universität. Mr. Goldberg, nicht wahr?«
    »Goldstein.«
    »Nun ja, Mr. … äh … Goldstein, was kann ich für Sie tun, wenn Sie nicht hierher gekommen sind, um mich zu töten? Sie wissen sicher, daß sich überall in diesem Gebäude Wachen befinden, so daß Sie nicht damit rechnen können, von hier zu fliehen.« Sahhan schob die Sonnenbrille tiefer auf die Nase, als könne er den Mann, der eine Waffe auf ihn richtete, so besser sehen. »Andererseits würde das einen Mann mit Ihren Möglichkeiten kaum stören, nicht wahr? Schließlich haben Sie ja auch einen Weg zu mir gefunden. Ich bin sicher, Sie haben sich auch schon einen Weg hinaus überlegt.«
    »Sie selbst werden mich hinausbegleiten, Sahhan.«
    »Eine Entführung?«
    Blaine schüttelte den Kopf. »Eine Entscheidung, die Sie selbst treffen werden, nachdem Sie gehört haben, was ich Ihnen zu sagen habe.«
    »Wenn Sie vorhaben, weitere herausfordernde Fragen zu stellen, dann kann ich Ihnen versichern, daß die Antworten …«
    »Diesmal keine Fragen. Nur Fakten. Ich weiß vom Heiligen Abend.«
    Sahhans Gesichtsausdruck änderte sich nicht. »Soviel habe ich mir schon gedacht, als Sie ihn beim Empfang erwähnten. Sie haben die richtigen Leute auf sich aufmerksam gemacht. Anscheinend ist es ihnen nicht gelungen, Sie zu eliminieren.«
    »Sie haben Randall Krayman oder einen seiner Vertreter angerufen, habe ich recht?«
    Sahhans Mund klaffte auf. Alle Worte, die er hatte sagen wollen, waren

Weitere Kostenlose Bücher