Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
Vom Netzwerk:
vergessen.
    »Machen Sie sich nicht die Mühe, mir zu antworten, Sahhan. Ich kenne die Wahrheit bereits. Krayman finanziert Ihre Privatarmee. Sein Geld steckt hinter diesem Anschlag am Heiligen Abend, und er hat Sie sogar mit Luther Krell bekannt gemacht, um zu gewährleisten, daß seine Männer mit den richtigen Waffen ausgestattet werden.«
    Sahhan blickte zur Seite. »Auch Wissen kann eine gefährliche Waffe sein, manchmal eine tödliche.«
    »Genau wie Pistolen. Und in diesem Fall wissen Sie nur die Hälfte von dem, was wirklich vor sich geht.« Blaine machte ein paar Schritte, bis er kaum noch einen Meter von Sahhan entfernt stand. Er sah, wie der Fanatiker erstarrte. »Hören Sie genau zu, Sahhan, denn jetzt geht der Spaß erst richtig los. Krayman hat Sie die ganze Zeit benutzt. Sie sind Teil eines viel größeren Plans. Ich komme gerade von einer Insel in der Karibik, die den Namen San Melas trägt und Krayman gehört. Er hat dort seit weiß Gott wie vielen Monaten Söldner darauf ausgebildet, Ihre Truppen zu vernichten, sobald sie ihren Zweck erfüllt haben. Und ich spreche nicht nur von Ihren Truppen. Sie selbst stellen eine viel zu große Bedrohung für ihn dar, als daß er Sie leben lassen könnte. Krayman ist auf irgendeine absolute Beherrschung aus. Die PVR ist ihm nur wichtig, weil sie ihm eine Entschuldigung gibt, seine Privatarmee auf die Straßen des Landes zu schicken.«
    Sahhan musterte ihn ruhig. »Ihre Fakten sind nicht ganz richtig, Mr. Goldstein. Ich benutze Krayman. Die ganze Sache war meine Idee.«
    »Nein«, beharrte Blaine. »Denken Sie doch nur an Ihre Verhandlungen mit Krayman und seinen Leuten. Liefen sie nicht zu glatt, zu sauber ab? Wie viele Ideen hat man Ihnen eingegeben, wie viele Worte in den Mund gelegt? Wer hat die Taktik für diesen Schlag ausgearbeitet? Diese Operation läuft nach einem großen Plan ab, ist durch und durch professionell. Krayman hat Ihnen Ratgeber zur Seite gestellt. Man hat Ihnen Rat erteilt, so subtil vielleicht, daß Sie später glaubten, Sie seien selbst auf die Ideen gekommen. Es gibt Männer, die auf solche Fälle spezialisiert sind. Glauben Sie mir, ich weiß, wovon ich rede.«
    »Nichts wissen Sie!« brauste Sahhan auf, und seine Stimme hob sich ein wenig. »Glauben Sie etwa, ich hätte all das, was Sie gesagt haben, nicht in Betracht gezogen? Krayman und ich arbeiten zusammen, um gemeinsame Ziele zu erreichen, doch wenn all das vorüber ist, werde nur ich mein Ziel erreicht haben. Fünfzehntausend meiner Gefolgsleute warten dort draußen auf den Heiligen Abend. Doch sobald sie damit angefangen haben, das Chaos zu verbreiten, das dieses Land verdient hat, werden sich ihnen Hunderttausende anschließen. Die Armen, die Unterdrückten, die mit Füßen Getretenen, die Verbitterten – sie werden sich gemeinsam gegen ihre Unterdrücker erheben. Was immer Krayman sonst geplant hat, es wird keine Rolle mehr spielen, weil er es ohne mich nicht bewerkstelligen kann. Die Lähmung des Landes wird vollkommen sein, und nur ich werde sie aufheben können.«
    »Ist ja toll«, sagte McCracken ungläubig. »Er hat vor, Sie hereinzulegen, und Sie haben vor, ihn hereinzulegen. Das ist der blauäugigste Plan, der mir je untergekommen ist. Sie wollen Krayman wirklich schlagen? Dann pfeifen Sie Ihre Truppen zurück. Sagen Sie Ihr Vorhaben für den Heiligen Abend ab. Seine Söldner werden an Ort und Stelle verharren müssen. Man kann sie nicht mobilisieren, weil es nichts gibt, wogegen man sie mobilisieren könnte.«
    »Selbst, wenn es diese Söldner gäbe, würden sie nur in meine Hände spielen«, erwiderte Sahhan mit glühenden Augen. »Ja, ihre Kämpfer mit meinen Truppen in vorderster Linie werden die anderen Unterdrückten nur noch schneller zum Widerstand bewegen. Ich hätte solch einen Plan selbst in Erwägung ziehen müssen.« Sein Blick schärfte sich. »Und wenn Sie mich jetzt bitte entschuldigen, meine Geduld ist erschöpft …«
    McCracken sah, wie sich sein Finger bewegte, und sprang vor. Zu spät. Er hatte den Knopf unter seinem Schreibtisch gedrückt; die Bürotür sprang auf, und Wachen stürmten in den Raum. Blaine ergriff Sahhan an der Schulter und drückte ihm den Pistolenlauf mit dem Schalldämpfer gegen die Schläfe. Die Wachen erstarrten, waren unsicher geworden, richteten jedoch weiterhin ihre Waffen auf ihn.
    Dann brach Sahhan das Schweigen.
    »Holt ihn euch«, befahl er seinen Wachen. »Er wird mich nicht töten, weil er dann selbst sterben

Weitere Kostenlose Bücher