Omega Kommando
Rest des Landes schon lahmgelegt.
Drei Mannschaftsmitglieder sollten den Jungfernflug der Pegasus bestreiten. Das letzte – der Flugoffizier, wobei es sich in diesem Fall um die Tarnung des Richtschützen handelte – hatte oben im Bereitschaftsgebäude ein paar Schwierigkeiten mit seiner Ausrüstung. Dies war sein erster Flug, und er litt unter dem üblichen Muffensausen. Blaine und Wareagle fuhren mit dem Fahrstuhl zu der Etage hinauf, in der er sich umzog. Das Gebäude befand sich unter schwerer Bewachung, und nur ihre Ausweise ermöglichten ihnen den Zutritt. Sie wurden zum Umkleideraum des Richtschützen geführt, klopften an und traten ein, ohne auf eine Antwort zu warten. Den Sicherheitsleuten auf dem Gang hatten sie die Anweisung gegeben, sie nicht zu stören. Das war eine offizielle Angelegenheit der NASA. Den Wachen wurde gesagt, sie sollten erst in zwanzig Minuten mit dem Flugoffizier rechnen.
Doch erst fast eine halbe Stunde später verließ der behelmte Flugoffizier mit dem Koffer der Luftversorgung in der Hand den Raum. Der Indianer hatte den Richtschützen leise außer Gefecht gesetzt und in eine Trance versetzt, die ihn stundenlang ohne Bewußtsein belassen würde. Sie hatten den Inhalt von Wareagles Aktentasche schnell in den Koffer der Luftversorgung umgeladen, und Johnny, der erfahrene Experte für Sprengladungen, hatte die richtigen Verbindungen geschaltet, während Blaine dem Mann, dessen Platz er einnehmen würde, den Raumanzug auszog. Blaine empfand den Anzug als schwer und behindernd, und ohne Wareagles Hilfe hätte er ihn niemals allein anlegen können.
»Bis morgen früh, Blainey«, sagte Wareagle stolz, bevor er McCrackens Helm zuschnappen ließ.
»Hoffentlich.«
»Hoffnung hat nichts damit zu tun. Vertraue dich nur den Geistern an. Sie werden sich um den Rest kümmern.«
»Ich dachte, du hättest gesagt, sie würden nicht durch den Weltraum streifen.«
»Der Weltraum wird neu für sie sein … wie auch für dich.«
Blaine hob die Achseln.
Er sah die Männer nicht an, die ihn vom Bereitschaftsgebäude zu dem Fahrzeug begleiteten, das ihn zur Startrampe bringen würde. Daß ein Astronaut schon zu dieser Zeit den Helm trug, war zwar schon vorgekommen, aber nicht die Regel. Die Wachen und Techniker schienen diesem Umstand jedoch keine große Beachtung zu schenken. Dies war schließlich nur ein Probelauf. Morgen ging es richtig zur Sache, und sie bewahrten sich ihren Enthusiasmus und ihre Gefühle für dieses Ereignis auf. Daß heute Weihnachten war, erwies sich für McCracken auch von Vorteil, denn deshalb waren die Mitglieder des Stabes, die Familie hatten, mit ihren Gedanken vielleicht nicht ganz bei der Sache.
Wareagle würde mittlerweile im Bereitschaftsgebäude bleiben und jeden daran hindern, den Raum zu betreten, in dem der echte Richtschütze bewußtlos lag, bis Blaine sicher an Bord der Pegasus war.
McCrackens Begleiter halfen ihm in den wartenden Kastenwagen, der über die schwarze Zementpiste zum Shuttle fuhr. Die Startrampe befand sich noch an Ort und Stelle und würde zurückgeklappt werden, sobald das letzte Mannschaftsmitglied die Pegasus betreten hatte. Blaine atmete auf. Abgesehen vom Fahrer hatten ihn nur zwei Mann in den Kastenwagen begleitet, und keiner von ihnen schien auf ein Gespräch versessen.
Blaine schwitzte fürchterlich in seinem Anzug, und die Beengung war fast unerträglich. Ganz abgesehen davon, daß er ohne jedes Training oder Vorbereitung einen Start in den Weltraum durchstehen mußte. Es war jedoch sinnlos, sich darüber jetzt den Kopf zu zerbrechen. Wichtig war nur, daß er sich bald an Bord der Pegasus befinden und einen Kurs fliegen würde, der sich mit dem des Killer-Satelliten schnitt, der um acht Uhr an diesem Abend seinen tödlichen Überflug beginnen würde.
Die beiden Männer, die Blaine begleitet hatten, halfen ihm aus dem Kastenwagen und begleiteten ihn in einen kleinen Fahrstuhl, der an der Front geöffnet war. Die Fahrt die Startrampe hinauf zur Luke des Shuttles schien endlos. Mit der Hilfe der Männer stieg Blaine unbeholfen durch die Luke und näherte sich dann, den Luftversorgungskoffer mitschleppend, der vorne gelegenen Kabine. Als er das Cockpit erreicht hatte, drang eine ungeduldige Stimme mit einem Südstaaten-Akzent an seine Ohren.
»Ich sag' Ihnen doch, ich weiß nich', wo er is'. Es hieß, er sei unterwegs, Boß … Ja, ich weiß. Aber ich sage doch nur, wenn ich in den Weltraum starte und nicht vernünftig scheißen
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