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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die zwanzig Meter zum Strand, die sie von dem kleinen Boot trennten.
    »Schnell, Blaine!« rief Wareagle, als er das Tau von der Verpfählung löste.
    McCracken schleppte sich schneller durch den hohen Schnee. Sandy rutschte aus, und er riß sie wieder hoch. Hinter ihnen erklangen regelmäßig weitere weiche Einschläge. Die letzten feindlichen Söldner waren in Nightbirds Reichweite gekommen und bezahlten dafür. Doch selbst Nightbird konnte nicht alle von Wells' Leuten niederschießen. Ein Querschläger traf Sandy ins Bein und warf sie zur Seite. Blaine kniete nieder, um die Bewußtlose hochzuheben.
    Die schwarze Gestalt schleuderte sich durch die Dunkelheit auf ihn. Ein Schrei durchdrang die Nacht, und noch bevor sich zwei starke Hände um seinen Hals legten, wußte Blaine, daß Wells, der alles andere als tot war, ihn angefallen hatte, wobei sein Zorn ihm größere Kräfte denn je verlieh. Sie rollten im Schnee herum, und der Mann mit dem vernarbten Gesicht versuchte, den Griff um seine Kehle zu schließen. Die noch erhaltene Seite seines Gesichts war geschwollen und blutig, doch sein verbleibendes Auge nahm noch soviel wahr, daß Wells einen Schlag gegen Blaines Kinn landen konnte, der ihn benommen machte.
    Sie rollten weiter, und McCracken kam oben zu liegen, schlug mit dem Ellbogen in den Mund des Vernarbten und versuchte dann, wieder auf die Füße zu kommen. Als er es fast geschafft hatte, griff Wells nach ihm und riß ihn um.
    In der Hand des Narbigen blitzte ein Messer auf.
    Es senkte sich rasch und sicher, und nur Blaines plötzliche Bewegung nach rechts verhinderte, daß es ihm die Kehle durchtrennte. Wells stach noch einmal zu, und diesmal wich McCracken nach links aus und rammte gleichzeitig eine Hand unter das Kinn des Narbigen.
    Wells schien den Schlag nicht zu spüren. Er senkte das Messer ein drittes Mal, und McCracken fing sein Handgelenk ab und hielt es in der Luft fest. Wells bleckte wie ein Tier die Zähne und schrie erneut auf, als seine freie Hand nach Blaines Kehle griff.
    McCracken fühlte, wie sich die Finger in sein Fleisch gruben und versuchten, es zu zerreißen. Seine Augen quollen aus Furcht vor. Er versuchte verzweifelt, die Finger abzuwehren, die ihm den Atem nahmen und die Kraft raubten.
    Wells wurde plötzlich steif. Die Hand um Blaines Kehle zuckte und ließ dann los. Wells stürzte zur Seite; das vordere Drittel eines Pfeils war durch sein gutes Auge wieder herausgedrungen.
    Diesmal war er wirklich tot.
    Blaine schaute auf und sah, wie Wareagle vor dem Boot auf dem Dock kniete und einen weiteren Pfeil einlegte, um sich mit einem Söldner zu befassen, der mit gezogener Waffe aus dem Wald stürmte. Ihm folgten weitere Männer.
    »Komm schon!« rief Johnny.
    Blaine hob die bewußtlose Sandy auf und lief dem Boot entgegen, während Kugeln um ihn herum durch die Luft pfiffen. Der Schiffer hatte das Boot vom Dock abgestoßen, und Blaine sprang auf Deck. Vom Ufer folgten ihnen Kugeln, doch sie blieben geduckt in Deckung und genossen bald den vollen Schutz der Dunkelheit und des Schnees.
    »Nun können die Seelen von Bin Su ruhen, Blainey«, sagte Wareagle leise.
    »Zwanzig Jahre zu spät«, erwiderte McCracken.
    »Wie geht es ihr?« fragte Blaine, nachdem der Schiffer sie sicher über das Riff gesteuert hatte.
    »Ein glatter Durchschuß«, berichtete der Indianer. »Die Geister haben ihn abgelenkt. Es war der Frau nicht bestimmt, heute abend zu sterben, Blainey. Sie ist stark, genau, wie ich es dir zuvor gesagt habe.«
    »Sie wird einen Arzt brauchen.«
    »Nightbird wird sich darum kümmern.«
    »Nightbird ist noch auf der Insel.«
    »Doch die Geister führen seine Kugeln. Er wird die Söldner hindern, uns in Booten zu verfolgen, und dann selbst ein Boot stehlen und zu dem Dock kommen, von dem aus wir aufgebrochen sind.« Wareagle musterte den Schiffer. »Bis Nightbird zurückkehrt, wird sie bei ihm in Sicherheit sein.«
    Blaine akzeptierte, weil er keine andere Wahl hatte. »Es tut mir leid um deine Männer, Indianer«, sagte er lahm.
    »Sie haben ihren Frieden mit den Geistern gemacht, Blainey. Sie sind besser dran als du und ich.« Er hielt inne. »Die Geister haben gelacht, als du davon sprachst, nach Florida zu gehen. Ich habe sie gehört. Wir müssen ihren guten Willen nicht versuchen. Sie haben uns bis hierher geholfen. Um mehr zu bitten, hieße, diese Gunst zu verspotten. Bitte um zuviel, und du erhältst gar nichts.«
    »Dann werden wir uns selbst helfen müssen, Indianer. Cape

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