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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Canaveral ist unsere nächste Station, und wir müssen bis morgen früh dort sein.«
    »Was erwartet uns dort, Blainey?«
    »Die einzige Möglichkeit, die uns noch bleibt, um den Satelliten daran zu hindern, Omega zu aktivieren: ein bewaffneter Space Shuttle mit dem Namen Pegasus. Er soll am Freitag starten; heute soll ein Probelauf stattfinden. Wir werden dem Shuttle einen Weihnachtsbesuch abstatten, Johnny.«
    »Um ihm auf den Weg zu helfen?«
    »Um ihn zu entführen.«

32
    Nathan Jamrock hatte an diesem Tag schon seine zehn Rennies geschluckt, und in der Erwartung, daß es noch schlimmer kommen würde, hatte er ein zweites Päckchen eingesteckt.
    »Wiederholen, Paul«, sagte er von seinem Sessel im Kontrollraum des Johnson Space Centers in Houston ins Kopfhörermikrofon.
    »Ich sagte, scheißt auf alle anderen Tests«, erklang wieder die Stimme des Kommandanten der Pegasus, Paul Petersen, aus der Kabine des Space Shuttles elfhundert Kilometer entfernt in Florida. »Achten Sie nur darauf, daß diesmal die Scheißhäuser funktionieren. Die Klempner haben bei 'ner Reparatur im Weltraum horrende Anfahrtskosten.« Petersen war ein urwüchsiger Südstaatler aus Alabama, der davon geträumt hatte, ein Astronaut zu werden, seit John Glenn in der Friendship 7 die Erde umkreist hatte. In jenen Tagen hatte er noch nicht daran gedacht, daß man sich im Weltraum auch um die körperlichen Bedürfnisse und Funktionen kümmern mußte.
    Jamrock steckte sich zwei weitere Rennies in den Mund. »Bei uns zeigen alle diesbezüglichen Checks grünes Licht, Paul.«
    »Scheiße, das habt ihr auch beim letzten Mal gesagt, und ich wäre bald an Blähungen gestorben, als ich zwei Tage einhalten mußte.«
    »Wir haben das Problem beseitigt.«
    »Wenn Sie sich irren, bringe ich Ihnen 'nen Schuhkarton voll zurück, Boß.«
    Trotz seiner Beanspruchung lächelte Jamrock. Petersen war der richtige Mann für diese Mission, da bestand gar keine Frage. Er hatte in der Luftwaffe Karriere gemacht und war ganz und gar Soldat, und dies war schließlich eine militärische Mission. Es war auch die wichtigste Mission, mit der Jamrock je zu tun gehabt hatte. Die Pegasus mußte morgen starten. So einfach war das. Davor mußten jedoch noch fast eintausend Tests erfolgreich abgeschlossen werden. Nach der Challenger konnte es sich die NASA nicht leisten, sich mit Vermutungen zu begnügen. Und doch, wenn die Pegasus es nicht schaffen würde … Jamrock entschloß sich, diesen Gedanken nicht durchzuspielen. Er würde noch zehn Minuten warten und dann zwei weitere Rennies kauen.
    »Kommandant, hier ist Jamrock, hören Sie mich?«
    »Wie einen schmutzigen Witz, Boß, laut und deutlich. Was kann ich für Sie tun?«
    Jamrock warf einen Blick auf den Terminplan, den sein Assistent ihm eben gereicht hatte. »Alle primären Hilfsantriebe, Treibstoffleitungen und Tanks zeigen grünes Licht.«
    »Dann können wir ja jetzt mit den Scheißhäusern anfangen, Boß.«
    »Der Startcountdown steht auf T minus vierundzwanzig Stunden und einunddreißig Minuten, Paul. Wir können den Probelauf durchführen, wann immer Sie bereit sind.«
    »Ich und Bob würden Ihnen ja gern zu Gefallen sein, aber der Richtschütze hat's noch nicht bis an Bord geschafft.«
    »Wo zum Teufel ist er?«
    »Da dies eine genaue Startsimulation ist, wird er wahrscheinlich mal eben scheißen, genau, wie er es morgen vor dem Start tun wird. Ich sage Ihnen, Boß, diesmal sollten wir für alle Fälle ein paar Windeln mit hinauf nehmen.«
    »Melden Sie sich wieder, wenn der Waffenmann wieder an Bord ist, Paul.«
    Jamrock nahm den Kopfhörer ab und massierte seine Schläfen. Er haßte Startsimulationen noch mehr als die Starts selbst, denn er trug zwar die Verantwortung, hatte aber keine Kontrolle. In elfhundert Kilometern Entfernung vom Startort mußte er sich auf gesichtslose Stimmen, endlose Zahlenkolonnen, Diagramme und Computerüberblicke verlassen. Sobald die Pegasus in der Luft war, war sie sein Baby, doch bis dahin konnte zu vieles schiefgehen. Nicht, daß die Situation sich ändern würde, sobald sich der Shuttle im Weltraum befand.
    Commander Paul Petersen machte sich Sorgen, wie er in der Erdumlaufbahn scheißen konnte.
    Jamrock machte sich Sorgen, was die Pegasus dort oben finden würde.
    Er hatte seine zehn Minuten Frist vergessen und kaute zwei weitere Rennies.
    Zwei Stunden zuvor hatte ein Wagen mit zwei NASA-Inspektoren aus Houston auf dem Weg zum Kennedy Space Center das Sicherheitstor von Cape

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