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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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gerettet. Jemand hat mich aus dem Wasser gezogen. Wenn dieser Jemand nicht gewesen wäre, würde ich jetzt mit den Engelchen singen.«
    Stimson sah auf seine Uhr und trat zum Fuß des Bettes. »Ich habe nicht viel Zeit, Blaine. Ich muß zurück nach Washington, bevor mich die falschen Leute vermissen. Haben Sie von Sebastian irgend etwas erfahren?«
    »Ein paar Bruchstücke. Er hatte fürchterliche Angst, soviel weiß ich genau. Er sagte, er würde bei Tagesanbruch mit seinem Frachter in offene Gewässer auslaufen.«
    »Anscheinend wollte jemand nicht, daß er davonkam.«
    »Jemand namens PVR. Sagt Ihnen das etwas, Andy?«
    Stimsons Gesicht erbleichte. Seine Hände kreisten um das Bettgestell und umfaßten es hart. »Die People's Voice of Revolution, die Volksstimme der Revolution, eine subversive Gruppe, die die GAP seit einiger Zeit beobachtet.«
    »Eine subversive schwarze Gruppe?«
    »Ja. Schließen Sie etwas daraus?«
    »Das habe ich schon, Andy. Denken Sie doch mal nach. Zwei Schwarze ermorden Easton, dieser Nikolaus mit der Säure war schwarz, und Sebastian sagte, er hätte mich lediglich empfangen, weil ich ein Weißer sei. Die PVR ist die gemeinsame Verbindung. Hier scheint ein Muster vorzuliegen. Sebastian sagte darüber hinaus, er wolle das Land verlassen, weil die Dinge sich sehr bald ändern würden und er dann nicht mehr hier sein wolle. Paßt das ins Bild, das Sie von der PVR haben?«
    »Bislang nicht. Die Gruppe hat noch nie Gewalt angewendet, jedenfalls noch nie offen. Aber das Potential ist zweifellos vorhanden.«
    »Viele Mitglieder?«
    »Viele, und es werden immer mehr. Die People's Voice of Revolution ist mit einem wahrhaft charismatischen Führer in Gestalt eines Fanatikers namens Mohammed Sahhan gesegnet. Erinnern Sie sich von der letzten Wahl an ihn?«
    »Verschwommen. Ich war damals im Ausland. Die französischen Zeitungen brachten mitunter nur spärliche Nachrichten von der Heimatfront.«
    »Auf jeden Fall wurde Sahhan durch die öffentliche Behauptung bekannt, es gäbe eine nationale Verschwörung, damit die Farbigen auch weiterhin die Fußabtreter der amerikanischen Gesellschaft blieben. Neunundneunzig Prozent der Bevölkerung, die Farbigen eingeschlossen, waren der Meinung, er sei verrückt, und beachteten ihn einfach nicht. Doch wie man so schön sagt, es gibt immer dieses eine Prozent. Sahhan kam zu einer ziemlich fanatischen Gefolgschaft, die sich dem Ziel gewidmet hat, die Gesellschaft von Grund auf neu aufzubauen.«
    »Das klingt nicht gerade nach Gewaltlosigkeit«, versetzte Blaine. »Da liegt die Verbindung, Andy. Die PVR bekam von Sebastian, was sie brauchte, und stattete Madame Rosa dann zur rechten Zeit einen Besuch ab, um Easton auf Eis zu legen, weil er hinter ihre wahre Natur gekommen war. Alles paßt zusammen. Wir brauchen jetzt nur noch die Bestätigung durch diesen Mikrofilm.«
    Stimson seufzte. »Im Augenblick muß die Bestätigung von woanders kommen. Wir haben uns den Mikrofilm so eingehend wie möglich vorgenommen, und abgesehen von einer Menge leerer Stellen haben wir das bekommen.« Stimson griff in seine Jackentasche und zog ein Stück Papier heraus. »Es bleibt Ihnen überlassen, was Sie damit anfangen.«
    Er gab Blaine das Blatt, der es eifrig studierte:
    HEILIGABENDMENÜ FÜR 15.000
    Unter dieser Überschrift waren etwa ein Dutzend Nahrungsmittel aufgeführt – Tomaten, Truthahn, Brotlaibe – und bei allen standen Zahlen voran.
    »Sieht aus wie ein Einkaufszettel«, sagte McCracken. »Vielleicht will Sahhan am Heiligen Abend groß zuschlagen.«
    Stimson zeigte sich nicht erheitert. »Unsere besten Kryptographen haben den Zettel immer wieder durch die Computer gejagt. Wir gehen davon aus, daß es sich um einen Code aus Zahlen und Buchstaben handelt, doch es könnte zuviel von dem Film verlorengegangen sein, um den richtigen Schlüssel zu finden. Irgendwo in diesen Worten ist eine Nachricht verborgen, doch wir wissen nicht, wie wir sie zusammensetzen können.«
    »Hat Easton schon einmal solch einen Code benutzt?«
    »Wir konnten jedenfalls nichts finden.«
    »Vielleicht hätte ich diesen Nikolaus nicht töten sollen«, murmelte McCracken. »Schließlich ist er der Experte für Weihnachten. Vielleicht hat die PVR vor, Elfen zu ermorden oder Rudolph, das rotnasige Rentier, zu entführen.«
    »Wenn, dann kann uns nur einer den Grund dafür verraten«, sagte Stimson.
    »Mohammed Sahhan«, sagte Blaine, während unten auf der Straße der Angestellte eines

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