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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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die Kiste fallen gelassen wird oder irgendwo anstößt, könnten sich die Bretter lösen, und man würde Sie vorzeitig entdecken. Etwas Besseres konnten wir in so kurzer Zeit nicht konstruieren.«
    »Ich verstehe.«
    »Auf jeden Fall müssen Sie erst Zuflucht in der Kiste suchen, wenn die Crew Sie informiert, daß sie mit dem Landeanflug begonnen hat. Man wird Ihnen dann helfen, eins der schweren Maschinengewehre sowie einen falschen Boden herauszunehmen, damit Sie in die Kiste schlüpfen können. Haben Sie dazu noch irgendwelche Fragen?«
    »Fliege ich in der Kiste Erste oder Touristenklasse?«
    Andre lächelte. »Wie immer Sie wollen. Erwarten Sie nur keine hübschen Stewardessen. Brauchen Sie eine Handfeuerwaffe?«
    Blaine nickte. »Eine kleine und zuverlässige. Eine Heckler und Koch, wenn es Ihnen möglich sein sollte.«
    Mit einem schmalen Lächeln zog Andre eine schlanke Pistole aus seiner Tasche. »Mr. Deveraux hat Ihren Wunsch vorausgesehen«, sagte er und überreichte Blaine eine Heckler & Koch P-9.
    »Ausgezeichnet«, sagte Blaine, als er sie entgegennahm.
    »Der Flug wird bei günstigem Wind etwa neun Stunden dauern. Die Crew wird sich bemühen, es Ihnen so bequem wie möglich zu machen.«
    Blaine verstaute die Pistole in seiner Jackentasche und dankte Andre. Er trug ein Sporthemd, Halbschuhe und eine Windjacke, eine für die Karibik, aber nicht für Frankreich im Dezember angemessene Garderobe. Er zitterte vor Kälte. Der Rest seines Gepäcks wurde zu einem GAP-Depot in den Staaten weitergeleitet, wo er es nach seiner Rückkehr abholen würde.
    Wie er seine Rückkehr von San Melas bewerkstelligen würde, wußte er noch nicht genau. Er machte sich nur insofern Gedanken über die Zukunft, als er hoffte, die Kiste würde irgendwo abgestellt werden, von wo aus er ungehindert in Kraymans Lager eindringen konnte. Es würde immer eine Fluchtmöglichkeit geben, sagte er sich; zumindest hatte er bislang immer eine gefunden. Improvisation war verlangt, die Fähigkeit, etwas aus dem Nichts zu schaffen.
    Obwohl Blaine in der Nacht zuvor sechs Stunden Schlaf bekommen hatte, nickte er bald nach dem Start wieder ein, und der überraschend angenehme Flug tat nur wenig, ihn aufzurütteln. Er erwachte immer wieder und schlief wieder ein, bis er schließlich bemerkte, daß das große Flugzeug zum Landeanflug angesetzt hatte.
    Der Erste Offizier tauchte aus dem Cockpit auf. »Ich fürchte es ist an der Zeit, zum blinden Passagier zu werden, Sir«, sagte er.
    Blaine genehmigte sich zuerst eine Tasse Kaffee und ein Brötchen, dann ging er zu der Kiste hinüber.
    »Draußen haben wir achtundzwanzig Grad und Sonnenschein«, berichtete der Erste Offizier. »Ein ideales Wetter zum Sonnenbaden.«
    »Wie spät ist es?«
    »Sechzehn Uhr dreißig. Noch vier Stunden bis zum Sonnenuntergang.«
    »Danke«, erwiderte Blaine, und gemeinsam schoben sie die Kiste in den hinteren Teil des Frachtraums.
    Nicht einmal zehn Minuten später lag McCracken zwischen zwei schweren Maschinengewehren in seinem ureigenen Grab. Die Dunkelheit war vollkommen, und es war unbequem in der Kiste. Blaine streckte die Glieder, so gut er konnte, und kämpfte gegen die Krämpfe an, die seine Arme und Beine in regelmäßigen Abständen zusammenkrümmten. Nun glaubte er zu wissen, wie es war, lebendig begraben zu sein, und die Stöße, denen sein Körper ausgesetzt war, als die Maschine landete, machten die Sache nur noch schlimmer. Sein Kopf bekam einen großen Teil der Erschütterungen ab, und er konnte sich noch nicht einmal drehen, um ihn zu schützen. Er spürte, wie die Bremsen griffen, hörte, wie sie quietschten, und entspannte sich, als das Flugzeug ausrollte.
    Der unbequemste Teil der Reise, hoffte er, war vorüber.
    Blaine hörte, wie die schweren Frachtluken geöffnet und Rampen herangeschoben wurden. Dann hörte er gedämpfte und zusammenhanglose Schritte. Knappe Befehle wurden gerufen. Mit jeder Minute näherten sich die Schritte und Stimmen seiner Kiste.
    Schließlich spürte er eine Bewegung. Er fühlte, wie seine Kiste über den Boden gezogen wurde. Dann folgten ein harter Stoß und ein Donnern, und sie rutschte auf der Rampe hinab. Auf dem Boden stieß sie mit einer anderen zusammen; sie schwankte und drohte umzukippen. Blaine umklammerte in der Dunkelheit seine Pistole. Wenn er nun entdeckt wurde, wollte er sich zumindest nicht kampflos ergeben. Doch die Kiste kam unbeschädigt zum Stehen. Er hörte, wie ein Lastwagen zurückgesetzt wurde und

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