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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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sechs Meter tiefen Sturz auf den harten Hallenboden bedeutete.
    Schließlich stand er aufrecht, ein wenig schwankend, doch sein Gleichgewicht haltend. Verstohlen bückte er sich und blickte durch die schmutzverkrusteten Scheiben.
    Was er sah, raubte ihm den Atem.
    Von dem Fenster aus überblickte er einen Militärstützpunkt, an dessen Peripherie sich ein Ausbildungsgelände mit verschiedenen Übungsplätzen befand. Blaine sah Schießstände, Hindernisbahnen, Nahkampfzonen und Manövergelände, auf denen im Augenblick zwei Truppen zu üben schienen, die eine blau, die andere rot gekleidet. Der Schießstand war am weitesten entfernt, und Blaine konnte kaum die Männer ausmachen, die mit ihren automatischen Waffen menschengroße Puppen mit Blei spickten.
    Die meisten Übungsplätze befanden sich zu weit entfernt, um Einzelheiten ausmachen zu können. Dazu mußte er näher heran. Es würde nicht einfach sein, sich dem Ausbildungsgelände zu nähern, ohne Aufmerksamkeit zu erregen. All diese Männer trugen Kampfanzüge, und McCracken hatte keinen greifbar. Außerdem deutete daß leise Scharren von Stiefeln unter ihm darauf hin, daß sich direkt vor dem Lagergebäude ein Wachposten befand, der von hier oben nicht zu sehen war, doch nichtsdestotrotz verhinderte, daß Blaine durch den Vordereingang floh. Damit blieb die Rückwand übrig, in der sich keine Tür befand und auch kein praktischer Sims unter den Fenstern. Unter der gesamten Decke verliefen jedoch Dachsparren. Sie mußte Blaine für sich ausnutzen.
    Er brauchte ein Seil, doch bei einer schnellen Inspektion des Hangars trieb er keins auf. Der beste Ersatz waren die Stricke, die um einige Kisten geschlungen waren. Er holte ein Allzweck-Messer aus der Jackentasche und schickte sich an, eine ausreichende Anzahl von Stricken zu zerschneiden. Dann benötigte er noch ein paar Minuten, sie mit Knoten, die er lange vor Vietnam gelernt hatte, zusammenzubinden.
    Blaine zog die verschiedenen Abschnitte des Seils stramm, um sie auf Schwachstellen zu überprüfen, und band, nachdem er keine gefunden hatte, das eine Ende um das Messer und warf es über den tiefsten Dachsparren. Dann verknotete er das andere Ende zu einer Schlaufe und zog sie am Seil hoch. Als das Tau fest saß, kletterte er unter Einsatz von Armen und Beinen hinauf. Das Seil war rauh und riß ihm die Hände auf. Als er den Dachsparren erreicht hatte und sich hinaufzog, tropfte ihm Schweiß in die Augen.
    Er befand sich auf gleicher Höhe mit einem Fenster und balancierte vorsichtig hinüber. Er griff nach dem Riegel. Das Fenster öffnete sich so weit nach innen, daß Blaine bequem hindurchsteigen konnte. Er zog das Tau zu sich empor und ließ es dann durch das Fenster wieder hinab. Es endete etwa anderthalb Meter über dem Boden, eine Entfernung, die er mit einem Sprung mühelos bewältigen konnte. Dann schwang er sich herum und schob die Beine zuerst durch das Fenster. Das Seil ergreifend, ließ er sich zum Boden hinab, wo er fest auf den Füßen landete. Er tastete nach dem Messer und der Heckler & Koch, um sich zu vergewissern, daß er die Waffen nicht verloren hatte. Als nächstes mußte er sich nun eine Uniform verschaffen.
    Der Wachposten vor dem Gebäude würde ihm dazu verhelfen.
    Blaine lief zur Seite der Halle und drückte sich, tief in ihrem Schatten bleibend, gegen die Mauer. Er schlich Schritt um Schritt weiter, bis er kaum noch einen Meter von der Ecke entfernt war. Dann trat er mit seinen Schuhen Staub auf. Als dies keine Reaktion erzeugte, grub er sie tiefer in den Boden und rasselte mit ein paar Kieselsteinen.
    Die Schritte des Wachpostens kamen näher.
    Blaine wartete, bis er um die Ecke gekommen war, dann schlug er zu. Der Mann sah nur noch, wie eine Gestalt aus dem Schatten sprang. Als sein Verstand verarbeitet hatte, was vor sich ging, hatte sich McCrackens Messerklinge schon tief in seine Nierengegend gesenkt. Der Wachposten erstarrte und starb ohne ein Geräusch. Blaine zerrte ihn von der Ecke tiefer in den Schatten, kleidete ihn aus und zog die Montur des Wachpostens über seine eigene. Da das Messer tief unten in seinen Rücken eingedrungen war, konnte er die beschädigte Stelle im Hemd des Toten in seine Hose stecken. Ihm fiel auf, daß es sich bei dem Wachposten um einen Weißen handelte, was ihm eigentümlich vorkam, doch er hatte keine Zeit, um darüber nachzudenken.
    Blaine benötigte kaum eine Minute, um die gesamte Uniform des Toten überzuziehen, die ihm allerdings nur

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