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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jon Land
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Gabelstapler heranfuhren.
    Die Hitze in der Kiste drohte ihm den Atem zu nehmen. Er fühlte sich verkrampfter denn je und wünschte sich, es würde mehr Licht durch die haarfeinen Risse im Holz der Kiste fallen. Seine Augen würden ihm am meisten zu schaffen machen, wenn er sie plötzlich der blendenden karibischen Sonne aussetzte. Er würde weder sehen noch kämpfen können und konnte nur darauf hoffen, daß es nicht dazu kommen würde.
    McCracken wurde heftig gegen die Wand der Kiste geworfen, als sie von einem Gabelstapler auf einen Lastwagen gehoben wurde. Das spärliche Licht verschwand, die Dunkelheit war wieder total. Die Minuten wurden zu Stunden, und immer noch zog sich der Verladevorgang dahin. Blaine atmete seinen eigenen Schweiß. Die Stimmen um ihn herum waren weiterhin zu hören; manchmal lachten sie. Ein Rumpeln erklang, und Blaine begriff, daß die Abfahrt des Lastwagens kurz bevorstand. Es folgte ein weiteres Rumpeln, der Motor des Lastwagens sprang an, und dann wurde sich Blaine einer Bewegung bewußt, die zuerst nur langsam war, aber ständig schneller wurde.
    Die Straße, die zum Ziel des Lastwagens führte, war nicht besonders gut. Blaine wurde gegen die Wände der Kiste geworfen und versuchte, soweit es ihm möglich war, die Stöße mit den Händen aufzufangen. Er rollte auf jede nur vorstellbare Art und Weise hin und her.
    Blaine sah auf die Leuchtziffern seiner Armbanduhr. Siebzehn Uhr fünfundvierzig – er hatte noch gut drei Stunden Tageslicht, um zu finden, was er suchte. Fünfzehn Minuten später hielten die Lastwagen an, die Motoren wurden ausgeschaltet, und das Entladen begann. McCracken konnte fühlen, daß er sich in einem geräumigen Gebäude befand; eine kühle Brise verschaffte ihm durch die Ritzen der Kiste Linderung. Das Entladen schien endlos zu dauern; nur die Armbanduhr lenkte Blaine von der Monotonie seiner selbstauferlegten Beengtheit ab. Erst gegen halb sieben zogen sich die Stimmen zurück, und eine schwere Tür schlug zu. Blaine wartete weitere zehn Minuten, um völlig sicher zu sein, zog dann die Füße bis zur Brust an und richtete sie auf das lockere Teil der Kiste. Er trat kräftig zu.
    Die lockeren Bretter gaben nicht nach. Die Wucht des Tritts erzeugte ein Echo, das McCrackens Meinung zufolge die Aufmerksamkeit eines jeden Wachpostens auf dem Gelände erregen mußte.
    Er wartete weitere zwei Minuten, bevor er seinen Körper von einem Ende seines Gefängnisses zum anderen drehte. Offensichtlich hatte er es mit der falschen Seite versucht, was ihm beinahe die Entdeckung und eine schmerzhafte Drehung innerhalb der Kiste eingebracht hatte. Schließlich zog er die Knie wieder bis zur Brust hoch und wiederholte die Prozedur.
    Die Bretter lösten sich mit überraschender Leichtigkeit und fielen zu Boden.
    McCracken wurde völlig steif und wagte kaum zu atmen, als könne sein Schweigen den bereits erzeugten Lärm auslöschen. Dann atmete er tief ein und schob sich aus seinem Gefängnis.
    Seine Beine berührten den Zementboden und gaben unter seinem Gewicht nach. Er massierte sie, um die Durchblutung anzuregen, und zog sich hoch. Sein gesamter Körper fühlte sich wie gerädert an. Er streckte seine Muskeln und machte Lockerungsübungen. Schmerz fuhr durch seine Glieder, als er sie ausstreckte. Blaines Augen hatten sich allmählich an das Licht gewöhnt.
    Der Raum, in dem er sich befand, hatte die Größe einer Schulturnhalle und eine hohe Decke. Sonnenschein fiel durch die Fenster und spendete genug Licht, um zu erkennen, daß der Boden der Halle mit Kisten aller Größen bedeckt war. Blaine schritt durch Schmutz und Staub an ihnen vorbei und untersuchte einige auf ihren Inhalt. Er fand Granaten, Gewehre, Panzerfäuste und unzählige Kisten mit Munition. Soweit er sehen konnte, befand sich kein Wachposten hier, doch er wußte nicht, was ihn hinter den gewaltigen Schiebetüren erwartete. Er mußte es sorgfältig überprüfen, bevor er es auch nur ins Auge faßte, die Halle zu verlassen.
    Ein schmaler Sims verlief unter den Fenstern an der Hallenfront. Blaine lehnte sich mit den Schultern gegen eine Kiste und schob sie vor, bis sie die Vorderwand beinahe berührte. Er zog sich hinauf, holte tief Luft und sprang dann zu dem Sims hinauf.
    Seine Hände faßten den Rand des Simses, und seine Beine schlugen gegen die Mauer. Mit schmerzverzerrtem Gesicht zog er sich hoch. Es dauerte seine Zeit, und Blaine war sich ständig der Tatsache bewußt, daß das leichteste Ausgleiten einen

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